Franco Morbidelli: «Ich wuchs mit Johann Zarco auf»
Johann Zarco nach seinem Titelgewinn 2016 mit Franco Morbidelli
Der 23-jährige Franco Morbidelli ist auf dem besten Weg, seinen ersten Weltmeistertitel einzufahren. Mit SPEEDWEEK.com blickte er auf die Anfänge seiner Karriere zurück.
Die Mutter des in Rom geborenen Italieners stammt aus Brasilien. «Ich bin eindeutig mehr Italiener, denn ich bin in Italien geboren und verbringe die meiste Zeit dort», erklärt der Schützling von Valentino Rossi. «Doch ich spreche auch portugiesisch.»
Laurent Fellon, der Manager von Johann Zarco, erinnert sich bereits an dich, als doch noch in der Italienischen Poketbike Meisterschaft unterwegs warst. «Ja, damit hat alles angefangen. Ich kenne Laurent und Johann, seit ich ein Kind bin. Johann war etwas älter als ich, aber wir wuchsen zusammen in Paddocks in Italien und ganz Europa auf. Wir kennen uns lange. Darum freue ich mich, ihm dabei zuzusehen, was er alles erreicht. Ich bin sehr glücklich für ihn, denn ich weiß, was er durchgemacht hat. Es ist wirklich schön zu sehen und gibt auch mir Motivation, weiter zu pushen und ihn vielleicht eines Tages einzuholen.»
«Als Kind lebte ich in Rom und trainierte dort auf einer nahegelegen Strecke. Ich verbrachte dort jeden Samstag und Sonntag im Alter von drei bis zehn Jahren», erinnert sich Morbidelli. «Ich fuhr eine kleine Polimi. Meine gesamte Minimoto-Karriere verbrachte ich auf Polini-Bikes.»
Was geschah zwischen der Minimoto-Zeit und deinem ersten Grand Prix in Misano 2013? «Ich bestritt in Spanien die Campeonato Mediterraneo und ein paar CEV-Rennen. Dann gewann ich in der Campeonato Mediterraneo GP in der 125-ccm-Klasse auf einer Aprilia. Mit 15 Jahren stieg ich auf 600 ccm um – in der Italienischen Meisterschaft. Danach kam dann die Superstock-600-EM.»
Morbidelli ist Teil der VR46 Riders Academy und trainiert regelmäßig mit MotoGP-Star Valentino Rossi auf dessen Ranch in Tavullia. «Ich kenne Vale, seit ich 13 Jahre alt bin. Damals begann ich, mit ihm zu trainieren. Mein Vater war ein Freund seines Vaters. Ich glaube, sie fuhren zusammen in der Italienischen Meisterschaft. Er fragte Vale, ob ich mit ihm trainieren darf.»
Morbidelli hat mit Rossi einen neunfachen Weltmeister beim Training an seiner Seite. «Das ist großartig. Es ist eine hervorragende Gelegenheit», versichert der Kalex-Pilot aus dem MarcVDS-Team. «Ich liebe es, auf der Ranch mit ihm zu fahren. Das bringt Speed. Und das ist es am Ende, was du auf der Strecke brauchst: Speed.»
2014 zog sich Morbidelli eine schwerwiegende Beinverletzung beim Motocross zu. Bereitet sie dir immer noch Probleme? «Ja, manchmal tut mein rechtes Bein noch weh. Ich habe Probleme beim Fußball spielen oder laufen. Doch auf dem Motorrad ist es kein Problem, dort fühle ich mich gut», betont der Moto2-WM-Leader.