Misano: Jesko Raffin kehrt zurück in die Moto2-WM
Jesko Raffin
Der Zürcher Jesko Raffin wird 2018 als klarer Favorit der FIM CEV Moto2-Europameisterschaft gehandelt. Nach sieben von elf Rennen führt Raffin die EM bereits mit 50 Punkten Vorsprung an. Nun machen sich die Top-Leistungen in der Moto2-EM bezahlt. Der 22-jährige Schweizer wird am kommenden Wochenende in die Moto2-WM zurückkehren und für das Moto2-Team «Stop and Go Racing» beim GP von San Marino in Misano starten.
Raffin ersetzt im SAG-Team den enttäuschenden Spanier Isaac Viñales beziehungsweise dessen Nachfolger Alejandro Medina, der zuletzt beim Silverstone-GP im Qualifying als 31. nicht weniger als 4,7 Sekunden auf die Bestzeit einbüsste. In dieser Situation erinnerte sich SAG-Teamchef Edu Perales an die gemeinsame Vergangenheit mit Raffin.
Nach drei Jahren in der Moto2-WM kam für Jesko Raffin im Herbst 2017 die Hiobsbotschaft. Das Sektions-Komitee liess den CEV Repsol-Moto2-Champion von 2014 nicht mehr in der Weltmeisterschaft 2018 starten. Mangelnde fahrerische Kompetenz wurde Jesko vorgeworfen.
Raffin stand kurzzeitig vor dem Aus seiner Karriere, überlegte sich sogar, komplett aus dem Rennsport zurückzutreten. Doch seine früheren Leistungen in der Moto2-EM waren zu stark um die Hoffnung nach diesem Rückschlag direkt aufzugeben. Der Zürcher kehrte 2018 in die Moto2 Europameisterschaft zurück und zeigte sogleich auch wieder sein ganzes Potential: 7 Podestplätze, davon drei Siege in den bisherigen sieben Rennen. Raffin führt die Moto2-EM aktuell mit 151 Punkten, und somit 50 Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten Augusto Fernandez, klar an. Nun wird er für seinen Kampfgeist und die Spitzenleistungen belohnt.
Erst letzte Woche hat Jesko Raffin die Anfrage von Eduardo Perales, dem Teammanager des «Stop and Go» Moto2-Teams erhalten, ob er für ihn beim Grand Prix von San Marino an den Start gehen möchte.
«Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als mich diese Anfrage erreichte. Als Rennfahrer überlegt man da natürlich nicht lange – ich habe kurzerhand zugesagt», so Raffin.
Der EM-Führende wird also diese Woche nicht wie bisher in dieser Saison als SRF-TV-Kommentator, sondern wieder als Moto2-Pilot nach Misano reisen. Doch Raffin möchte es nicht bei einem Rennen belassen. «Ich werde nun sicher den GP von San Marino mit dem «Stop and Go»-Team bestreiten. Eventuell werde ich noch an einigen Übersee-Rennen im Herbst mit Edu Perales’ Team in der Moto2-WM antreten können. Diesbezüglich ist aber noch nichts definitiv. Gleichzeitig werde ich natürlich auch alle verbleibenden Rennen der aktuellen Moto2-Europameisterschaft fahren.»
Ist die vorläufige Rückkehr in die Weltmeisterschaft eine Chance für 2019? «Na klar, macht man sich in so einer Situation Hoffnungen auf ein Engagement für die WM 2019. Dazu können wir zurzeit aber noch nichts sagen. Es war jetzt alles sehr spontan. Ich werde die Chance nutzen und möchte mein Talent bei diesem Rennen erstmal wieder unter Beweis stellen. Dann sehen wir weiter, was sich fürs nächste Jahr ergibt», sagt Jesko
Das «Stop and Go Racing Team» ist für Jesko Raffin kein Neuland. Bereits während seinen ersten zwei Jahren in der Weltmeisterschaft (2015 und 2016) war er in den Farben des SAG Teams unterwegs, er kennt somit auch dessen Strukturen und die Teammitglieder.
Raffin: «Es wird ein spezielles Gefühl sein, wieder in dieses Team zurückzukommen. Wir haben viel zusammen erlebt, da werden viele Erinnerungen wach. Ich freue mich sehr auf die bekannten Gesichter und bin sicher, dass wir zusammen super funktionieren werden.»