Moto2-Rookie Dalla Porta: «Im Moment zu viel Power»
Lorenzo Dalla Porta beim Jerez-Privattest
Die Testfahrten im November waren noch großteils ins Wasser gefallen, dafür drehte Lorenzo Dalla Porta am vergangenen Donnerstag und Freitag in Jerez fleißig seine Runden, um sich auf seine neue Kalex einzustimmen.
«Das Motorrad ist so schnell, es ist ein bisschen zu viel im Moment», gab der Moto2-Rookie anschließend schmunzelnd zu. «Ich kann noch nicht ganz damit umgehen und nicht die beste Linie fahren. Ich habe mich vom ersten auf den zweiten Tag aber stark verbessert und bin, glaube ich, eine gute Rundenzeit gefahren.»
Eine offizielle Zeitnehmung gab es beim Privattest von Italtrans, Leopard und Intact GP allerdings nicht. Beim dreitägigen IRTA-Test, der am Mittwoch ebenfalls in Jerez beginnt, wird sich der Moto3-Weltmeister des Vorjahres dann aber auch mit der Uhr – und allen weiteren Moto2-Stammfahrern – messen können.
Der 22-Jährige will sich vom noch ungewohnten 765-ccm-Dreizylinder-Motor von Triumph nicht einschüchtern lassen. «Ich bin sehr glücklich, weil ich zum ersten Mal auf dem neuen Bike saß. Es ist aber auch schwierig, weil es im Vergleich zur Moto3 viel mehr Power hat. Nun muss ich viele Dinge verstehen, aber ich bin mir sicher, dass ich beim nächsten Test schon viel schneller sein kann. Wir müssen uns aber Schritt für Schritt steigern und nichts überstürzen, weil ich dann die Entwicklung gefährden könnte. Das Team gibt mir die Zeit, um zu lernen und mich zu steigern. Ich muss einfach so viele Runden wie möglich drehen und mich so gut wie möglich verbessern», bekräftigte Dalla Porta.
Zur Erinnerung: Italtrans machte im Vorjahr gute Erfahrungen mit einem Rookie: Enea Bastianini stand in Brünn als Dritter erstmals auf dem Moto2-Podest und beendete sein Debüt-Jahr in der zweithöchsten Klasse der Motorrad-WM auf WM-Rang 10.
Was bereitet Dalla Porta beim Umstieg auf die Moto2-Maschine die meisten Probleme? «Im Moment ist es wirklich die Power. Ich will geradeaus fahren, aber ich fahre nach links und rechts», lachte der Moto3-Champion. «Der Vorderreifen ist noch viel in der Luft und ich verstehe noch nicht, wie ich geradeaus fahren kann. Aber ich glaube, wir können uns noch stark steigern, denn das Motorrad ist gut. Ich muss einfach schnellstmöglich lernen, aber ohne zu viel Druck.»
Diesen Plan verfolgt der Klassen-Neuling auch beim anstehenden IRTA-Test: «Ich glaube, ich muss einfach weiter Runden abspulen und mir die anderen Fahrer anschauen, die mehr Erfahrung haben – und natürlich die Daten, um die Punkte herauszufinden, wo ich mich verbessern kann.»
Körperlich fühlt sich Dalla Porta bereit. «Am Donnerstag habe ich viel von meiner Energie ausgegeben, am Freitag habe ich dann schon ein bisschen Mühe angefangen, was ich in den letzten Runden gespürt habe. Ich glaube aber, dass ich mich auf dem Bike verbessert habe, für den nächsten Test werde ich bereit sein.»
Dazu kommt: «Die Strecke in Jerez ist für den Fahrer auch anstrengend, weil man keine langen Geraden hat und viele Kurven. Ich glaube, das ist eine Strecke, die zu den anspruchsvollsten im Kalender gehört», so der Italiener. «Meine körperliche Verfassung ist nicht so schlecht, ich muss es aber noch besser verstehen, weil ich bisher nur acht, neun Runden am Stück gefahren bin. Ich glaube aber nicht, dass ich damit Probleme haben werde. Ich muss einfach das Motorrad besser verstehen und herausfinden, wie ich das Bike gefühlvoll fahren kann.»