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Marco Bezzecchi: «Binder hat mit der KTM gewonnen»

Von Mario Furli
Sky-VR46-Neuzugang Marco Bezzecchi blickt auf seine enttäuschende Debüt-Saison in der Moto2-WM zurück. Heute sagt der 21-jährige Rossi-Schützling: «In den schwierigen Momenten lernt man am meisten dazu».

Marco Bezzecchi gab 2019 sein Debüt in der Moto2-Klasse, auf der KTM in den Farben von Red Bull Tech3 sammelte er – als Teamkollege von Philipp Öttl – aber gerade einmal 23 WM-Punkte. «Im Vorjahr hatten wir Mühe. Es lag nicht nur am Motorrad. Die Ergebnisse kamen nicht und es war auch viel Pech dabei», blickte der 21-jährige Italiener zurück. «Ich gebe die Schuld nicht KTM, Binder hat mit dem Motorrad gewonnen», verwies er auf den Moto2-Vizeweltmeister, der zum Red Bull-KTM-Werksfahrer in der MotoGP-Klasse aufstieg.

Nach drei GP-Siegen und dem dritten Gesamtrang in der Moto3-WM 2018 (auf der KTM von PrüstelGP) war der Klassenwechsel für Bezzecchi eine Herausforderung, gestand er im Interview mit den Kollegen von «GPOne.com»: «Ich habe erwartet, dass es schwierig sein würde, aber nicht, dass ich so viel Zeit brauche, um mich anzupassen. Ich war nicht wirklich zufrieden mit mir selbst, das hat zu lange gedauert. Aber als ich dann langsam in Schwung kam, waren einige unglückliche Momente dabei: Ich wurde zu Sturz gebracht, ich bin alleine abgeflogen, das Motorrad hatte ein Problem… Ich konnte aber noch einigermaßen konkurrenzfähig sein.»

Dem Vergleich mit den anderen Rookies – allen voran Fabio Di Giannantonio, Enea Bastianini und Jorge Martin, hielt der Rossi-Schützling aber nicht stand: «Damit hatte ich die größten Schwierigkeiten. Im Jahr davor machten wir uns den Sieg untereinander aus und im nächsten Moment haben sie mich abgehängt. Es wurde gegen Ende der Saison aber besser – und als ich dann die Kalex von Sky getestet habe, war ich in Jerez der Schnellste.»

Im Sky Racing Team VR46 will Bezzecchi 2020 einen besseren zweiten Eindruck auf die Moto2-Klasse hinterlassen, in Doha landete er auf Platz 12. Mit der MotoGP-Klasse beschäftigt er sich dagegen noch gar nicht: «Mir gefällt die Moto2, warum sollte ich darauf verzichten? Die MotoGP würde mir sicher noch besser gefallen, aber bis ich keine gefahren bin, weiß ich es nicht. Ich will aber nichts überstürzen, ich will erst bereit sein. Und wenn ich dafür ein Jahr mehr warten muss, dann mach ich das. Der Schritt in die MotoGP ist entscheidend in der Karriere eines Fahrers, man bekommt nur einmal die Chance, auf den Zug aufzuspringen. Bevor ich also in ein Team gehe, das mich nicht überzeugt, würde ich eher abwarten.»

Hätte «Bezz» im Nachhinein betrachtet auch in der Moto3-WM geduldiger sein müssen? «Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, wäre ich in der Moto3 geblieben, anstatt eine Saison wie im Vorjahr zu erleben», seufzte er. «Ich fühlte mich aber bereit dafür und hatte Lust auf etwas Neues, die Vorzeichen waren auch andere. Ich bin aber nicht wütend über meine Entscheidung, denn am Ende bin ich stärker geworden, ich bereue nichts. In den schwierigen Momenten lernt man am meisten dazu. Aber klar, wenn ich es gewusst hätte, dann wäre ich noch ein Jahr in der Moto3 geblieben – nicht so sehr des Titels wegen, einfach um nicht so zu leiden.»

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