Celestino Vietti: «Im Moto2-Titelkampf? Kein Muss»
Das Mooney VR46 Racing Team will mit Celestino Vietti 2022 ganz vorne mitmischen, nachdem der junge Italiener in seinem Rookie-Jahr in der zweithöchsten Klasse nach Anlaufschwierigkeiten im Endspurt der Saison 2021 noch die Plätze 4, 6 und 4 eingesammelt hat. Teambesitzer und Mentor Valentino Rossi traut «Cele» im zweiten Jahr den erwarteten Schritt nach vorne zu, der neue Moto2-Teammanager Luca Brivio ebenso. Das wurde bei der offiziellen Teamvorstellung in der vergangenen Woche deutlich.
Vietti selbst will sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber natürlich würde der zweifache Moto3-GP-Sieger gerne auch in der Moto2-Klasse die ersten Erfolge einfahren. «Man hofft jedes Jahr zu gewinnen, aber im Vorjahr wusste ich zu Beginn der Saison, dass es am Anfang nicht mein Ziel war. In diesem Jahr und mit mehr Erfahrung hoffe ich, besser anzufangen und so oft wie möglich vorne dabei zu sein. Das Ziel sind so viele Top-5-Platzierungen wie möglich. Ich hoffe darauf, wissen können wir es aber noch nicht.»
Muss das Ziel im zweiten Jahr nicht sein, um den WM-Titel zu kämpfen? «Ich bin nicht ganz damit einverstanden, dass ich das tun muss», entgegnete der 20-jährige Italiener, WM-Zwölfter von 2021. «Im Vorjahr habe ich nicht einen Podestplatz geholt, also kann ich sicherlich nicht mit der Erwartung nach Katar reisen, dort das erste Rennen souverän zu gewinnen. Ich glaube vielmehr, dass es wichtig ist so weiterzuarbeiten, wie wir es jetzt machen, damit wir uns weiter entwickeln und damit wir vorwärts kommen. Das erste Ziel ist mit Sicherheit das erste Podium [in der Moto2]. Klar, das beste Ziel wäre, um den Titel zu kämpfen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich aber nicht das Gefühl, dass es ein Muss ist. Ich hoffe es, aber weil ich im Vorjahr praktisch nichts nach Hause gebracht habe, glaube ich, dass ich noch einen Schritt machen muss, damit ich um den Titel kämpfen kann.»
Welche Gegner sieht der VR46-Hoffnungsträger in den Top-5? «Meiner Meinung nach hat sich das ein bisschen bei den Tests gezeigt», verwies Celestino auf die privaten Testfahrten in Jerez und vor allem den IRTA-Test in Portimão. «Vor allem Canet ist in Form, das ist sicher, dann Augusto Fernandez und Acosta – er ist ein Rookie, aber er war an allen Tagen und auf beiden Strecken stark. Dixon war schnell und vor allem auch sehr konstant. Den Speed hatte er immer schon, aber es ging bei ihm vielleicht etwas auf und ab. Bei den jüngsten Testfahrten scheint er aber sehr gut gearbeitet zu haben. Ich würde auch noch gerne Roberts und Aldeguer dazunehmen, ich nenne also einen mehr. Das waren meiner Meinung nach die Stärksten in den Testfahrten.»
Moto2-Test Portimão, kombinierte Zeiten (19.-21. Februar):
1. Acosta, Kalex, 1:41,552 min
2. Augusto Fernandez, Kalex, 1:41,706
3. Canet, Kalex, 1:41,819
4. Dixon, Kalex, 1:42,040
5. Aldeguer, Boscoscuro, 1:42,115
6. Arenas, Kalex, 1:42,177
7. Roberts, Kalex, 1:42,187
8. Ogura, Kalex, 1:42,441
9. Schrötter, Kalex, 1:42,453
10. Vietti, Kalex, 1:42,512
11. Navarro, Kalex, 1:42,590
12. Arbolino, Kalex, 1:42,618
13. Bendsneyder, Kalex, 1:42,630
14. Ramirez, MV Agusta, 1:42,735
15. Dalla Porta, Kalex, 1:42,791
16. Beaubier, Kalex, 1:42,801
17. Chantra, Kalex, 1:42,807
18. Baltus, Kalex, 1:42,898
19. Salac, Kalex, 1:43,011
20. Alcoba, Kalex, 1:43,256
21. Lowes, Kalex, 1:43,330
22. v/d Goorbergh, Kalex, 1:43,347
23. Corsi, MV Agusta, 1:43,464
24. Zaccone, Kalex, 1:43,493
25. Fenati, Boscoscuro, 1:43,505
26. Antonelli, Kalex, 1:43,507
27. Rodrigo, Kalex, 1:43,557
28. Gonzalez, Kalex, 1:43,593
29. Kubo, Kalex, 1:43,706
30. Kelly, Kalex, 1:44,118