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Caterham-Moto2-Team: «Wir haben keine Geldprobleme»

Von Günther Wiesinger
Das AirAsia-Caterham-Moto2-Team hat in der WM noch keine dicken Stricke zerrissen. Dank Sponsor AirAsia bleibt es von Geldproblemen verschont.

Das AirAsia-Caterham-Moto2-Team sei von Budgetproblemen bisher verschont geblieben, erklärte der schwedische Teammanager Johan «Stiggy» Stigefelt am Donnerstagabend im Büro des AirAsia-Teamaufliegers im Paddock von Barcelona gegenüber SPEEDWEEK.com. «Nein, bei uns existieren keine Geldprobleme, absolut keine», versicherte der schwedische Ex-Rennfahrer. «Ich weiss, es gibt rund um die Caterham-Gruppe gewisse Gerüchte... Es existieren so viele verschiedene Divisionen. Doch das spielt sich in anderen Management-Dimensionen ab, weit über mir. Ich bin nur ein angestellter Teammanager. Wir sind mit dem Moto2-Rennstall fein raus und haben mit AirAsia einen grossen Hauptsponsor. Was in der Caterham-Group-Zentrale in Leafield vor sich geht, wo auch das Formel-1-Team stationiert ist, das kriegen wir gar nicht mit. Wir sind dauernd unterwegs.»

Das neue Caterham-Moto2-Team stieg 2014 mit dem aktuellen US-Superbike-Champion Josh Herrin in die Weltmeisterschaft ein. Als zweiter Fahrer wurde der Franzose Johann Zarco verpflichtet, im Iodaracing-Team wurde er auf einer Suter immerhin WM-Neunter 2013.

Die Erfolge des neuen AirAsia-Caterham-Teams blieben bisher überschaubar. Zarco liegt nach sechs Rennen mit 17 Punkten auf Rang 16 der WM-Tabelle, Herrin ist in Sachen WM-Punkte ein Habenichts.

An diesem Wochenende tritt das AirAsia Caterham beim Catalunya-GP in Barcelona auf. Teammanager Johan Stigefelt operiert mit einem 2-Millionen-Euro-Jahresbudget. Trotz der jüngsten Vorkommnisse rund um die Caterham-Group (es werden Investoren gesucht, die Anteile an der Renault-Tochter Alpine wurden am Dienstag verkauft) sieht Stigefelt bisher keine Anzeichen, der Konzern könne den Geldhahn zudrehen.

Aber es stellt sich die Frage der Sinnhaftigkeit. Denn das Moto2-Racing-Team sollte Imagewerbung für die drei für 2014 angekündigten Caterham-Serienbikes betreiben, doch von diesen fehlt jede Spur.

Bei einer Pressekonferenz im Rahmen des Malaysia-GP 2013 auf dem Sepang Circuit nahm auch Dato Kamarudin Meranun, der Co-Vorstand der Caterham Group, teil, dazu Moto2-Projektleiter Mia Sharizman Ismail.

Datu Kamarudin Meranum hat gemeinsam mit Tony Fernandes die Airline AirAsia gegründet, die zu den am schnellsten wachsenden Fluglinien der Welt gehört. Und er hat er sich mit seinem Geschäftspartner Fernandes auch beim Kauf der britischen Sportwagenfirma Caterham verbündet.

«Ich bin ein Automann», versicherte Dato Kamarudin Meranun im Oktober gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber meine fünf Kinder sind Motorradfans, und einer meiner besten Freunde hat Harley Davidson nach Asien gebracht. Auf Drängen meiner Kinder habe ich mich mit dem Motorradgeschäft befasst. Wir haben einen Drei-Jahres-Plan für die Motorrad-WM. In den nächsten zwei Jahren fahren wir die Moto2-WM. Das steht fest.»

«Unser Traum und unser Fernziel ist natürlich die MotoGP-WM», erklärte Projektleiter Mia Sharizman Ismail im Oktober 2013. Er gilt als rechte Hand des schillernden Unternehmers Tony Fernandes. «Ob wir in der MotoGP eines Tages als Kundenteam einsteigen oder eigene Motorräder und Motoren bauen, wird sich zeigen. Mit Suter Racing Technology haben wir einen sehr starken Engineering-Partner gefunden. In der Formel 1 haben wir mit Renault einen genau so starken Partner.»

Nach den ersten Moto2-Wintertests änderte sich das Design des Caterham-Moto2-Teams. Die Fluglinie AirAsia trat plötzlich als Hauptsponsor auf. Diese Airline betreibt bisher rund 140 Airbus-Flugzeuge. «Wir haben 500 weitere Airbus A320 bestellt. Es werden zwei pro Monat ausgeliefert», erklärte Dato Kamarudin Meranum im Oktober 2013 im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Unsere Airline wächst auf der Mittel- und Langstrecke mit enormer Geschwindigkeit.»

Caterham Racing wollte mittelfristig nicht nur ein Moto2-GP-Team betreiben, sondern bereits 2014 Motorräder für den asiatischen Markt bauen und nachher damit die restliche Welt erobern.

Auf der Mailänder Messe EICMA wurden drei Modelle präsentiert, die ersten beiden sollten im April und Juni 2014 in Produktion gehen.
Aber wie gesagt: Seit der EICMA ist nichts passiert. bei Caterham Bikes herrscht das grosse Schweigen im Walde.

Im Oktober 2013 hiess es beim Caterham-Moto2-Team noch, man werde die bestellten Suter-Bikes schrittweise mit der hauseigenen Technologie des Formel-1-Rennstalls (samt Windkanal) aufmöbeln.
Dieser glorreiche F1-Rennstall hat seit 2010 keinen WM-Punkt errungen.

Bisher ist an den Caterham-Suter-Maschinen nichts an Technologie zu sehen, was nicht bei anderen Suter-Teams auch eingesetzt wird.

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