Mika Kallio: Warum er die harten Reifen verabscheut
Der Finne Mika Kallio kommt als Zweiter der Moto2-WM zum Sachsenring-GP. Die 3,671 km lange Piste ist die kürzeste und langsamste GP-Strecke im Kalender, ausserdem beansprucht sie die Reifen durch die zehn Linkskurven und drei Rechtskurven mehr als die meisten anderen Rennstrecken.
Dunlop rechnet mit Reifentemperaturen von 140 Grad, normal liegen sie bei 105 Grad.
Mika Kallio liebt die weicheren Mischungen von Dunlop, von den harten Mischungen hat er keine sehr positive Meinung.
«Es ist kein Geheimnis, dass ich immer Probleme habe, wenn Dunlop bei den Rennen die härteren Hinterradreifen herausrückt», sagt Kallio. «Das war schon 2013 so. Mit den harten Reifen finden wir nur mit Mühe einen Kompromiss zwischen Grip und Lebensdauer der Reifen. Das ist schwierig für uns.»
Kallio weiter: «Wenn wir beim Set-up Wert auf Hinterradgrip legen, sind die Reifen nach zehn Runden hinüber. Wenn wir die andere Richtung einschlagen, haben wir einfach nicht genug Grip. Es gibt anscheinend keinen Mittelweg bei der Abstimmung. Da wir die einzigen sind, die diese Probleme haben, liegt es nicht am Reifen, sondern mehr an meinem Fahrstil und an meinem bevorzugten Set-up. Wir haben uns zwar im Winter eifrig um das Problem gekümmert. Aber als die harten Hinterreifen für Mugello und Catalunya ausgeliefert wurden, ist das alte Problem sofort wieder aufgetaucht. Aber vielleicht nützen uns die Informationen, die wir beim Catalunya-Test erhalten haben etwas für den Sachsenring. Wir brauchen schon beim Qualifying ein brauchbares Set-up. In Mugello und Barcelona haben wir es erst beim Dienstag-Test gefunden.»
«Ich mag den Sachsenring, er gehört zu meinen Lieblingspisten», sagt Kallio, der 2014 schon in Jerez und Le Mans gewonnen hat und in der Tabelle 26 Punkte hinter WM-Leader Rabat liegt. «Ich bin dort immer gut gefahren. Wenn wir das Reifenproblem in den freien Trainings lösen können, kann ich um einen Podestplatz kämpfen – wie 2012.»
Kallio weiss, dass für Samstag und Sonntag Regen drohen könnte. «Aber wir haben vom Sachsenring ein Regen-Set-up von 2013, auf das wir zurückgreifen können», sagt der Finne aus dem belgischen Marc VDS Racing-Team.