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Suter Racing: Keine neuen Moto2-Kunden in Sicht

Von Günther Wiesinger
Suter-Konstrukteur Alex Giussani spricht von einer bedauerlichen Situation. Der Neustart in der Moto2-WM ist misslungen; für 2016 fand sich kein neues Team.

Die Schweizer Firma Suter Racing Technology gewann die Konstrukteurs-WM in der Moto2-Klasse 2010, 2011 und 2012, dazu die Fahrer-WM 2012 mit Marc Márquez.

Suter setzte 2014 in der Moto2-WM noch zwölf Fahrer ein, in diesem Jahr fand ein kräftiger Aderlass statt. Nur Iodaracing mit Florian Alt setzte auf Material aus der Schweiz, dazu das neue JP Malaysia-Team, das mit Zaidi begann, dann Wilairot engagierte und schliesslich bei Ricky Cardus landete, der immerhin Platz 10 in Silverstone einfuhr.

Für die Saison 2016 wollte Suter Racing gehörig aufrüsten und wieder ein paar Spitzenteams verpflichten. Konstrukteur Alex Giussani hoffte noch bei Aragón-Testfahren mit Domi Aegerter im September, man werde sechs bis acht starke Fahrer für 2016 finden.

Diese Hoffnung hat sich zerschlagen, wie Alex Giussani im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com enttäuscht zugeben musste.

Alex, du wolltest ein paar starke Teams von der neuen Suter MMX2 überzeugen. Welche Rennställe haben Interesse gehabt? Man hörte, du wolltest Fahrer wie Siméon und Schrötter haben? War zum Beispiel auch das JiR-Team ein Kandidat?

Wir haben mit JiR nicht gesprochen, Luca Montiron hat uns nicht kontaktiert. Aber JiR könnte noch ein Kandidat sein.
Wir haben mit Leopard Racing verhandelt. Natürlich auch mit Technomag und Interwetten und Dominique Aegerter. Aber Tom Lüthi hat relativ früh gesagt, er will mit Kalex weiterfahren, er wollte nicht mehr umsteigen. Dominique hat ziemlich deutliches Interesse gezeigt. Aber er hat sich dann entschieden, nicht mit uns zu fahren.
Schrötter war auch im Gespräch. Das wäre für Iodaracing gewesen. Wir haben uns sehr viel unterhalten mit ihm. Aber er hat sich dann auch gegen Suter entschieden.

Was bedeutet das für Suter in der Moto2-Saison 2016?

Wir werden sicher probieren, mit unseren zwei existierenden Teams weiter zu machen, mit Iodaracing und JP Malaysia. Wir haben schon intensiv mit beiden Teams gesprochen.
Wir wollen auch helfen, die beiden Teams stärker aufzurüsten, speziell von der Fahrerseite her.

Habt ihr auch mit Forward gesprochen? Die wollen in der Moto2-WM weitermachen mit Baldassarri und Marini.

Nein, mit Forward haben wir nicht verhandelt. Die dürften bei Kalex bleiben und haben eine sehr enge Zusammenarbeit mit der VR46 Academy. Sie sind eng verlinkt. Ich habe mit VR46 gesprochen. Aber die kommen erst 2017 in die Moto2-WM. Im Moment gibt es dort also noch nichts Konkretes.
Ich muss ehrlich sagen: Wir befinden uns in einer bedauerlichen Situation. Denn ich glaube immer noch, dass wir ein relativ konkurrenzfähiges Motorrad bauen können. Aber wir brauchen ein paar starke Fahrer. Aber die Teams haben alle Angst und Bedenken, sie wollen beim Material lieber auf Bewährtes setzen.
Ricard Cardus macht sehr gute Arbeit. Er hat Erfahrung, er hat uns nach den Tests mit der 2016-Maschine interessantes Feedback geliefert. Aber er leidet immer noch an den Sturzverletzungen von Misano, davon war sein Rennergebnis in Aragón beeinflusst.
Florian Alt fehlt einfach die Erfahrung. Deshalb war es schwierig, mit ihm das Motorrad zu entwickeln.
Aber wir haben eine neue Maschine gebaut. Wir haben ein Modell für 2015 und ein neues für 2016.
Wir könnten mit beiden Maschinen testen gehen und beide Maschinen unseren aktuellen Kunden anbieten und schauen, was wir für die nächste WM-Saison brauchen.
Das Team könnte dann entscheiden, mit welchen Modell sie weitermachen wollen.

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