Nico Terol: Wildcard-Einsatz für Intact GP scheiterte
Der 25-jährige Nico Terol, 125-ccm-Weltmeister 2011, hätte eigentlich für das deutsche Dynavolt Intact GP-Team beim Aragón-GP mit einer Wildcard fahren sollen.
Der deutsche Moto2-Rennstall wollte mit Terols Einsatz erstmals den Ernstfall für 2016 proben, wenn neben Sandro Cortese auch Jonas Folger für Intact die Moto2-WM bestreitet und die Truppe auf zwei Fahrer und zwei Technikcrews aufgestockt wird. Technikdirektor Jürgen Lingg wird dann die beiden Mannschaften überwachen und zwei getrennte Crew-Chiefs einsetzen.
Doch in Aragón kam es bei der Intact-Truppe nicht zum geplanten Einsatz der beiden Fahrer Cortese und Terol.
Denn es klappte mit der Wildcard-Zuteilung nicht. Denn der neunfache 125-ccm-GP-Sieger Ezio Gianola meldete eine Wildcard für den jungen Italiener Federico Fuligini auf Suter an, sein Fürsprecher war kein Geringerer als Franco Uncini, 500-ccm-Weltmeister 1982 auf Suzuki und heute Safety Officer im GP-Sport.
Die zweite Wildcard hatte Sito Pons, zweifacher 250-ccm-Weltmeister 1988 und 1989, für seinen Sohn Edgar beansprucht. Doch der Pons-Sprössling ersetzte dann den entlassenen Mika Kallio im italienischen Italtrans-Kalex-Team als «permanent replacement», also als ständiger Ersatzfahrer für den Rest der Saison.
Das Dynavolt-Intact-Team hatte deshalb längst die Testfahrten für Nico Terol abgeblasen, und ohne Testfahrten hielt die Mannschaft ein Moto2-Comeback des 125-ccm-Weltmeisters von 2011 für sinnlos.
«Eigentlich hatten wir uns vom Einsatz Terols einiges versprochen, denn er hat in Aragón 2013 den Moto2-WM-Lauf auf Suter gewonnen und damals alle Trainings klar dominiert», erklärte Intact-Chef Stefan Keckeisen.
Der erfolgreiche Unternehmer aus Memmingen wollte das Wildcard-Projekt mit Terol auch für eine Werbekampagne nützen. Die Firma Keckeisen Akkumulatoren hat ein neues Patent angemeldet und mit dem Produkt «Battery Guard» eine elektronische Überwachung des Batteriezustands von Autos und Motorrädern per Mobiltelefon oder Tablet erfunden, das demnächst auf den Markt kommt.
Nico Terol war aber in letzter Zeit trotzdem nicht untätig. Er fuhr am vorletzten Wochenende die Superbike-WM für Althea Ducati und betreute am Aragón-GP-Wochenende für das Mapfre-Aspar-Mahindra-Werksteam die jungen Moto3-Fahrer Martin, Guevara und Bagnaia als Riding Coach.