Über Sandro Cortese
Sandro Cortese ebnete sich über die IDM 125 in den Jahren 2003/2004 den Weg auf die internationale Bühne. 2005 debütierte der Italo-Schwabe mit dem Kiefer-Team in der 125er-WM; seine erste Saison beendete er mit überschaubaren 8 Punkten als 26. Im Caffe Latte-Team fuhr Cortese 2008 seine erste schnelle Rennrunde, 2009 im Ajo-Team folgte in Katar als Dritter das erste Podium. Fortan zählte der heute 28-Jährige zu den etablierten Piloten.
Den endgültigen Durchbruch schaffte Cortese 2012 im Red Bull KTM Ajo Team, als er mit fünf Siegen und 15 Podestplätze Moto3-Weltmeister wurde. Der darauf folgende Aufstieg in die Moto2 erwies sich schwierig. Nach fünf Jahren mit nur drei Podestplätzen war der Deutsche als Bruchpilot verschrien.
In der Supersport-WM 2018 hat sich Cortese bereits in seiner Rookie-Saison mehr als rehabilitiert. Alle zwölf WM-Rennen beendete er in den Top-6, das Rennen in Portimão sogar nach einem Sturz. In Aragón holte der Berkheimer den ersten Sieg in der Supersport-WM, dazu gewann er in Donington Park.
Bis Katar erreichte er vier zweite Plätze und zwei dritte Plätze sowie drei Pole-Position. In einem dramatischen Saisonfinale, das nach einem Wetterchaos auf zwölf Runden gekürzt wurde, setzte sich der Deutsche gegen seinen Rivalen Jules Cluzel aus Frankreich durch und krönte sich zum Supersport-Weltmeister – 18 Jahre nach Jörg Teuchert, der zuvor als einziger Deutscher die 600er-WM gewinnen konnte.
Für die Saison 2019 unterschrieb Cortese bei GRT Yamaha für die Superbike-WM. Bereits beim Saisonauftakt auf Phillip Island bestätigte sich der Berkheimer als konstanter Top-10-Pilot. Platz 6 in Jerez (Lauf 2) sollte sein Saisonhighlight werden. Eine langwierige Schulterverletzung (unverschuldeter Sturz in Donington Park) begleitete Cortese bis zum Saisonende und verhinderte ein besseres Gesamtergebnis als WM-Rang 12. Aufmerksamkeit erregte der Schwabe in Aragon, Misano, Portimao und Losail, als er in der Superpole in die erste Reihe fuhr.
Trotz einer ordentlichen Debüt-Saison in der Superbike-Klasse musste sich Cortese für 2020 ein neues Team suchen. Erfolglose Verhandlungen führte er mit Ten Kate Yamaha, Barni Ducati und MIE Honda. Erst wenige Tage vor Saisonauftakt kam Cortese im Team Pedercini unter und pilotierte eine ZX10-RR. Der Berkheimer stellte sich schnell auf die Kawasaki um und etablierte sich in den ersten Saisonrennen als zuverlässiger Punktelieferant. Doch beim Meeting in Portimao stürzte Cortese und schlug in die Begrenzungsmauer ein. Ein Rückenwirbel brach beim Einschlag in nicht nur, er wurde zertrümmert. Eine Operation und eine langwierige Rehabilitation folgten.