Davide Bulega: Fahrer müssen durch einen Dschungel
Davide Bulega steht auch seinem Nicolo beratend zur Seite
«Ich werde den Eltern junger Fahrer helfen, sich den vertraglichen Problemen zwischen dem Piloten und dem Team zu stellen, vom Minibike bis zur Weltmeisterschaft», sagt Davide Bulega, Ex-Rennfahrer und Vater von Nicolò Bulega, der aktuell in der Moto3-WM bei SKY VR46 fährt und 2019 als Teamkollege von Luca Marini in die Moto2-Klasse aufsteigt.
«Die Eltern junger Fahrer müssen sich alleine durch einen echten Dschungel kämpfen, der aus unspezifischen Dingen, versteckten Klauseln und technischen Garantien besteht, die nur mündlich zugesagt und oft ohne etwas Schriftliches versprochen werden, das als Garant dienen kann», erklärt der Italiener.
Davide Bulega kennt das alles aus eigener Erfahrung. Er war von 1989 bis 2001 selbst Rennfahrer, von 2001 bis 2007 Teamchef von Lightspeed und hat natürlich auch den Weg seines Sohnes Nicolò vom Minibike über die Moto3-Weltmeisterschaft bis in die Moto2-Weltmeisterschaft hautnah mitverfolgt.
«Als Nicolò mit dem Rennsport begann, hatte ich das Glück, ihn mit meiner Erfahrung als Pilot und Teammanager und dank der vielen Kontakte im Fahrerlager unterstützen zu können», sagt Davide Bulega. «Ich habe zu oft Eltern getroffen, die nicht, wie ich, auf eine persönliche Erfahrung zurückgreifen konnten, mit unzuverlässigen Teams unklaren Situationen zurechtzukommen, während ihr talentierter Sohn mit vertraglichen Fallstricken dazu verdammt wird, mit nicht wettbewerbsfähigen Bikes zu fahren, nur weil niemand in der Lage war, ihnen Hilfestellung zu geben.»
Er habe selbst aus zahlreichen Fehlern gelernt, gesteht Bulega. «Ich habe viele ‚politisch nicht korrekte? Fehler gemacht, und das ist ein weiterer Mehrwert, den ich den Eltern der Piloten bieten kann. Diese Fehler ließen mich erkennen, wo das fehlende Glied zwischen dem jungen Fahrer und seinem Vertrag liegt: Ich werde als Profi während der Vorbereitungs-, Lese- und Akzeptanzphase eines Vertrages da sein und mit Eltern und Teams interagieren.»
«Ich werde in der Lage sein, Dinge hinzuzufügen oder zu streichen, was nötig ist, und kann höchste technische Professionalität garantieren. Ich bin sicher, dass ich mit meiner Erfahrung und meinem Wissen den Eltern beratend zur Seite stehen kann, die noch sehr kleine Kinder haben und viel zu häufig unklare Verträge abschließen, die in Streitigkeiten oder gar ‚Scheidungen? enden und den Kindern schaden», betont Bulega.
«Aus diesem Grund möchte ich ihnen meine Erfahrung als Bindeglied zwischen Eltern und Teams und eventuell zwischen Eltern und persönlichen Managern zur Verfügung stellen, damit während der Rennsaison alles geklärt ist.»
Er würde aber keinesfalls einen Anwalt ersetzen, stellt Bulega klar und Verträge müssten vor der Unterzeichnung weiterhin juristisch überprüft werden. «Ich werde weder Manager sein, noch werde ich Sponsoren finden oder als Anwalt fungieren», sagt er. «Ich werde einfach weniger erfahrene Eltern zu den Teams begleiten, damit sie technisch korrekte Verträge abschließen können.»