Teamchef Aki Ajo: «Kümmere mich nicht um Honda»
Der Finne Aki Ajo setzt in diesem Jahr in der Moto3-Klasse fünf Fahrer ein. Am Dienstag schaffte Jack Miller mit der Red-Bull-KTM Platz 2. Am sonnigen Mittwoch lag der Australier nach der ersten Session (10 Uhr bis 12.40 Uhr) an der Spitze.
SPEEDWEEK.com hat sich mit Teambesitzer Aki Ajo über den spannenden Kampf gegen die neuen Honda-Asse unterhalten.
Aki, bisher sieht es gut aus im Wettkampf gegen das aufwändige Honda-Werksteam. Und Honda-Werksfahrer Efren Vazquez sagte mir gerade, er habe den Verdacht, KTM würde nicht alle Karten aufdecken und die Motoren nicht bis zur Maximaldrehzahl von 14.000/min drehen. Hat er Recht?
(Er lacht). Efren ist immer für eine Belustigung gut. Davon habe ich noch nie etwas gehört.
Vazquez sagte, KTM habe dieses System schon 2013 vorgeführt. Luis Salom habe nur in den letzten Rennrunden die Maximaldrehzhal benützt, um die Gegner in Sicherheit zu wiegen.
Nein, das ist mir ganz neu. Es gibt unterschiedliche Menschen. Manche Leute im Fahrerlager konzentrieren sich darauf, was die anderen tun. Andere kümmern sich vollständig um ihr eigenes Business. Ich gehöre zur zweiten Gruppe.
Vielleicht ist Vazquez mal von einer KTM überholt worden und hat auf den Drehzahlmesser des Gegners geschielt?
Ja, kann sein. Manche Fahrer haben sehr aussergewöhnliche Fähigkeiten. Ich habe ein einfaches Gemüt. Ich muss alles simpel haben.
Ongetta-Honda-Teamchef Cecchini hat nur ein Motorrad, auch das Racing Team Germany hat noch kein Werksmotorrad für McPhee. Honda scheint wenig Material zu haben.
Ja, es sieht so aus, als würde sich Honda sehr stark auf das Alzamora-Team mit Rins und Márquez konzentrieren.
Efren Vazquez scheint Honda den Titel 2014 nicht zuzutrauen, so hört er sich jedenfalls an.
Hat er schon aufgegeben? Dazu ist es noch ein bisschen zu früh.
Am ersten Valencia-Testtag waren sieben KTM und eine Husqvarna an der Spitze. Ist das ein erster Vorgeschmack auf die Stärkeverhältnisse 2014?
Das ist zu früh. Man kann das noch nicht beurteilen. Bei HRC wird unermüdlich gearbeitet, schätze ich. Sie haben sich seit dem Almeria-Test im November auf jeden Fall verbessert.
Wir machen unseren Job, sie machen ihren. Wir müssen fokussiert bleiben und uns um unsere eigenen Aufgaben kümmern.
Wie lautet dein Resümee nach dem ersten Tag?
Ich war recht zufrieden. Aber keiner meiner fünf Fahrer hatte am Dienstag bei diesem kalten Wetter volles Vertrauen zu den Reifen.
Einige Fahrer haben mehr riskiert, manche weniger. Heute am Mitwoch ist es inzwischen richtig warm geworden. Bei diesen Bedingungen können die Fahrer auch mehr riskieren.
Bei deiner Mannschaft gab es gestern einige Stürze?
Ja, Hanika stürzte zweimal, Miller einmal, Ajo einmal. Kent ist einmal ausgeritten.
Wird es bei KTM bis zum zweiten Jerez-Test im März noch Verbesserungen geben?
Wir sind pausenlos am Testen. Wir waren mit dem Almeria-Test sehr happy und sind wirklich zufrieden mit den Verbesserungen, die KTM im Winter gelungen sind. Sie haben viel analysiert und beim Chassis viel gelernt.
Über den Motor weiss ich nicht viel. Aber ich habe ein gutes Gefühl in diesem Punkt. Wir hatten bisher kein einziges Motorproblem. Das neue Limit mit sechs Motoren pro Saison statt acht sollte uns keine Schwierigkeiten machen.
Was ist die Zielsetzung für diesen Valencia-Test?
Wir haben ein klares Testprogramm. Wir haben noch viel zu probieren. Wir vergleichen bei Miller verschiedene Bikes.
Es könnte ein glücklicher Zufall für KTM sein, dass in der Moto3-WM 2014 erstmals die Motorenentwicklung eingefroren ist. Honda kann also ab Mitte März nichts entwickeln?
Ja. Ich weiss nicht. Ich denke, Honda wird hier und in Jerez noch viel probieren. Wir werden sehen. Vielleicht haben sie Neuigkeiten in der Pipeline.
Aber wie gesagt: Ich kümmere mich um mein eigenes Business. Mich interessiert in erster Linie, was sich in unserer eigenen Box abspielt.