Hervé Poncharal: «Top-10 ist immer noch das Ziel»
Hervé Poncharal: «Ich war wirklich sehr überrascht, wie schnell die Jungs gut mit dem MotoGP-Bike zurechtgekommen sind»
Tech3-Yamaha wird in diesem Jahr mit zwei Rookies in der WM-Königsklasse antreten. Moto2-Weltmeister Johann Zarco und Jonas Folger durften in Sepang bereits den dritten MotoGP-Test in Angriff nehmen, und überzeugten mit flotten Rundenzeiten. Am zweiten Testtag schafften es die beiden Aufsteiger sogar in die Top-10. Auf der kombinierten Zeitenliste belegte Zarco schliesslich den elften und Folger den 15. Rang.
Damit ist Hervé Poncharal zufrieden. Gefragt nach dem Eindruck, den seine beiden Schützlinge bei ihm hinterlassen haben, erklärt der Teambesitzer: «Ich werde hier keine grossen Ansagen machen, aber ich bin sehr zufrieden mit beiden Fahrern. Das ist der dritte Test seit der Verpflichtung von Jonas und Johann. Sowohl in Valencia als auch in beiden Sepang-Tests waren die Beiden weniger als eine Sekunde von der Spitze entfernt.»
«Auch wenn man sich die Rundenzeiten anschaut, kann man zufrieden sein. Denn sie drehen nicht einfach nur eine schnelle Runde und der Rest ist weit von der Spitzenzeit entfernt, wie das einige andere Jungs machen», fügt der Franzose stolz an. «Wir betonen immer, wie wichtig die zweite Rennhälfte ist, in der die Reifen nicht mehr frisch sind. Daran arbeiten wir auch und natürlich gibt es da noch viel zu lernen.»
Poncharal betont: «Es ist absolut klar, dass wir über eine Renndistanz nicht mit Maverick Viñales, Marc Márquez, Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso und diesen Jungs mithalten können. Aber ich war wirklich sehr überrascht, wie schnell die Jungs gut mit dem MotoGP-Bike zurechtgekommen sind.»
Dass sich Zarco und Folger von der allgemeinen Zeitenjagd nicht zu übermütigen Versuchen hatten hinreissen lassen, ist für den Teamchef besonders lobenswert: «Ich hatte ein langes Meeting mit den Yamaha-Ingenieuren und die sind sehr zufrieden mit dem Tech3-Team. Die Fahrer geben ein wirklich gutes Feedback und machen, was von ihnen verlangt wird. Es läuft also sehr, sehr gut. Auch, weil die Jungs happy mit einer vernünftigen Zeit waren und nicht um jeden Preis versucht haben, schnelle Zeiten in den Asphalt zu brennen. Obwohl natürlich jeder versucht, schnell zu sein. Wir haben aber nicht hart gepusht, denn dazu ist es noch zu früh.»
Trotzdem sind die Ambitionen hoch, Poncharal stellt klar: «Die Top-10 ist immer noch das Ziel für die ersten Rennen. Aber wir wissen auch, dass wir einige Werksmaschinen und Spitzenfahrer im Feld haben. Da wären die beiden Yamaha, die beiden Honda und nun sieht auch noch Suzuki schnell aus. Zudem hat Ducati einen weiteren grossen Schritt nach vorne gemacht.»
Punkte sollten aber regelmässig möglich sein, ist der ehemalige Rennfahrer überzeugt: «Das ist das Ziel. Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, wie wichtig es ist, gleich ins Q2 zu kommen.» Einen Q2-Bonus will er aber nicht vereinbaren, wie er lachend erklärt: «Nein, das nicht. Für mich ist derzeit das Wichtigste, dass die Arbeitsatmosphäre stimmt, und die ist derzeit sehr gut.»