Jack Miller (Honda): Heftige Kritik an Michelin
Jack Miller
Jack Miller hat als einziger MotoGP-Fahrer am Freitagfrüh schon fünf Runden auf dem Formel-1-Kurs gedreht – aus Versehen, diese Rundenzeiten wurden dann gestrichen.
Dieses Training nützte ihm aber am Samstag gar nichts, obwohl nach der Kritik vom Freitag der Streckenverlauf geändert und die extra gebaute neue MotoGP-Schikane nicht mehr befahren wurde.
Der 22-jährige Estrella Galicia 0,0 Marc VDS-Honda-Pilot kam über den 15. Startplatz nicht hinaus.
Die Rundenzeit von 1:44,829 min konnte sich zwar sehen lassen, aber Jonas Folger fuhr im Q1 um 0,590 sec schneller, deshalb schaffte der Australier den Einzug ins MotoGP-Qualifying 2 nicht.
Mit Startplatz 15 konnte «JackAss» allerdings gut leben.
«Ich habe mich heute definitiv besser gefühlt als in Mugello und gestern im FP1 und FP2. Wir haben ein bisschen nachgedacht und dann die Gabel umgebaut für Samstag. Die größten Probleme hatte ich, wenn ich in die Kurven reingebremst habe. Jetzt haben wir den Federweg etwas vergrößert. So haben wir wieder mehr Gefühl, wir sind bisher hier nicht gestürzt, da muss ich Holz angreifen. Schritt für Schritt kriege ich mein Vertrauen zurück, besonders mit diesem neuen steiferen Vorderreifen, das war nicht einfach. Aber wir kommen der Sache näher.»
«Das Rennen morgen wird verdammt lang und heiß, die 25 Runden werden bei dieser verdammten Hitze ein Martyrium. Meine ehrliche Meinung: Ich weiß nicht, ob es wirklich dazu kommen wird, aber ich stelle mir vor, dass viele Fahrer über Boxenstopps zum Reifenwechsel nachdenken werden. Denn die Reifen lassen arg nach. Der Drop ist verrückt. Hinten und vorne. Nach fünf, sechs Runden, dann steigen die Rundenzeiten bereits deutlich. Einige Fahrer haben Probleme mit dem Graining, besonders vorne, bei uns ist das nicht so schlimm, wir sehen nichts Gefährliches. Aber die Performance der Reifen lassen zu wünschen übrig. Einigen Gegnern geht es in dieser Hinsicht schlechter als uns.»
«Ich habe den harten Reifen bis zum FP4 nicht probiert. Der Unterschied war riesig, besonders links. Ich weiß, Marc ist heute vier- oder fünfmal gestürzt, das zeigt, dass irgendetwas mit dem Vorderreifen nicht stimmt. Ich warte auf ein Meeting mit Michelin. Ich muss das leider sagen: Bei Bridgestone haben wir den asymmetrischen Vorderreifen nur auf dem Sachsenring und in Phillip Island verwendet, dazu in Valencia; das waren die Überreste vom deutschen WM-Lauf. Diese Reifen waren immer scheiße, weil man die unterschiedlich harten Hälften nie perfekt zusammenfügen kann. In Sachsen und Australien kann man den Kompromiss mit den asymmetrischen Vorderreifen eingehen. Aber du leidest beim Bremsen, weil die beiden Mischungen in der Mitte zusammenkommen und dann die Stabilität in der Reifenmitte fehlt. Aber Michelin bringt diesen verdammten Reifen jede Woche daher. Und das Feeling in der Reifenmitte ist ein Jammer. Es funktioniert einfach nicht. Marc ist vier- oder fünfmal gestürzt. Vier Stürze davon waren auf der linken Seite. Die linke Reifenseite ist viel, viel zu weich. Sie ist furchtbar.»
Und das Zusatz-Training am Freitag konnte Jack nur noch schmunzeln. «Diese fünf Runden extra scheinen uns heute geholfen zu haben», grinste er. «Nein... Ehrlich gesagt. Freitagfrüh war ich sicher nicht stolz auf diese Irrfahrt...»