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Andrea Dovizioso/6.: «Marc wie immer fast über Limit»

Von Sharleena Wirsing
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Ducati-Pilot Andrea Dovizioso suchte nach dem Flag-to-Flag-Rennen in Brünn keine Ausreden: «Unsere Strategie war falsch», räumte er nach Platz 6 ein und erklärte die Gründe dafür.

Mit 23 Sekunden Rückstand auf Sieger Marc Márquez kam Ducati-Pilot Andrea Dovizioso beim Flag-to-Flag-Rennen in Brünn als Sechster ins Ziel. Der Italiener räumte ein, dass die Strategie seiner Crew nicht die richtige war.

«Die Anzeige auf unserem Dashboard wird für solche Rennen in Zukunft sehr nützlich sein. Wir machten heute alle ein paar Fehler. Die Box hatte nicht die richtige Strategie, was es sehr schwer machte. Du musst eine oder zwei Stunden vor dem Rennen eine Entscheidung treffen, ob du das zweite Bike sofort fertig haben willst oder nach fünf Runden, damit du Ersatz hast. Das Problem war, dass diese Strecke normalerweise sehr langsam abtrocknet. Das war im Rennen 2016, auch am Freitag im Training und im Moto3-Rennen so. Doch bei uns war es anders. Sie trocknete viel schneller. Unsere Strategie war falsch. Wir haben uns bei den Slicks für weich vorne und hinten entschieden. Auch das war nicht richtig. Wir haben uns entschieden, das zweite Bike in den ersten Runden als Ersatz in der Hinterhand zu haben und erst danach umzubauen. Diesmal war das nicht richtig. Darum kam mein Wechsel zu spät», erklärte «Dovi».

«Das hat zwei Gründe: Das Bike war nicht früher fertig und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass ich früher wechseln will. Während des Fahrens ist es sehr schwer, eine Entscheidung zu treffen, wenn die Strecke noch halb feucht ist. Heute hätte man sich sehr schnell zu einem Wechsel entscheiden können. Marc war wie immer fast über dem Limit, was den frühen Wechsel betrifft, aber es hat funktioniert», musste der Ducati-Pilot eingestehen. «Unsere Strategie wich um drei Runden von Marcs ab, also machten wir einen Fehler. Abgesehen davon, gibt es auch Positives zu berichten. Wir haben eine falsche Reifenwahl getroffen, das Mapping war nicht ideal, es war keine perfekte Situation, aber trotzdem hatte ich eine sehr gute Pace. Denn von Platz 16 auf 6 nach vorne zu fahren, war sehr gut.»

Dovizioso liegt weiterhin auf dem dritten WM-Rang – nun allerdings 21 Punkte hinter Marc Márquez. «Leider habe ich die Punkte verloren. Das ist nicht gut. Aber es gibt auch Positives. Wir können unsere Strategie für diese Rennen nun verbessern. Über das Dashboard können wir noch nicht alle nötigen Nachrichten schicken. Darum zeigten sie mir auf der Tafel ‹Box› an, als das Bike fertig war. Es dauert immer ein paar Runden, bis das zweite Bike fertig ist. Bei jedem Rennen zeigen sie mir nach 2, 3 oder 5 Runden an, dass das zweite Bike bereit ist. Ich kam in der Runde rein, als sie es mir anzeigten. Doch das war zu spät.»

Hat Marc durch seine Risikobereitschaft schon fast einen unfairen Vorteil bei solchen Rennen? «Ja, aber das ist eine der positiven Seiten von Marc», lachte Dovizioso. «Du gewinnst keine Rennen, nur weil du ein Risiko eingehst. Es hängt davon ab, wie du damit umgehst.»

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