Jorge Lorenzo: «Das hätte böse ausgehen können»
Jorge Lorenzo: «Cal wollte sich zuerst nicht entschuldigen»
Im ersten MotoGP-Training wurde Cal Crutchlow per Highsider von seiner Honda geschleudert. Die Maschine des Briten traf dann den vor ihm fahrenden Jorge Lorenzo, der daraufhin ebenfalls von seinem Motorrad gerissen wurde. Im Kiesbett folgte eine hitzige Diskussion. Crutchlow war der Meinung, Lorenzo sei zu langsam auf der Ideallinie unterwegs gewesen, weswegen er hart bremsen musste und zu Sturz kam.
Lorenzo schlug sich die rechte Hand an und befürchtete das Schlimmste. «Alles ist gut, aber ich war wirklich besorgt, denn 20 Sekunden nach dem Sturz war die Hand so geschwollen und die Schmerzen waren so groß, dass ich mit einem Bruch rechnete. Doch die Röntgenaufnahme in der Clinica Mobile zeigte glücklicherweise, dass keine Fraktur vorliegt», berichtete Lorenzo in einem der Ducati-Büros und hielt sich dabei einen Eisbeutel auf seine Hand. «Darüber bin ich sehr froh, denn das hätte böse ausgehen können. Wenn man sich die Aufnahmen des Sturzes ansieht und erkennt, wie heftig das Bike auf mich geschleudert wurde... Das war ein starker Schlag.»
«Zuerst wollte sich Cal nicht entschuldigen. Er fragte mich, warum ich so langsam gewesen sei», erklärte Lorenzo, der am Freitag den vierten Rang der kombinierten Zeitenliste belegte. «So ist Cal eben. Doch nach zwei Stunden kam er zu mir und entschuldigte sich. Er verstand, dass es sein Fehler war. Ja, ich war langsam unterwegs, aber er sah mich ja vor sich. Darum wusste er auch, was die beste Linie ist, um nicht schon im ersten Training eine Dummheit zu begehen. Für mich war das zu aggressiv, deshalb hat er die Kontrolle über sein Bike verloren. Doch er hat sich entschuldigt, also ist das für mich in Ordnung.»
Lorenzo landete im zweiten Training auf Platz 4 mit 0,357 sec Rückstand auf die Bestzeit seines Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso. «Abgesehen vom Crash lief der Tag gut für mich. Im FP2 – vor allem beim letzten Run – legte ich eine wirklich gute Pace vor», freute sich der Aragón-Dritte. «Wir sind sehr optimistisch, dass wir um einen Platz in der ersten Startreihe und sogar die Pole kämpfen können.»
«Im Regen weißt du nie, was für ein Gefühl du haben wirst. Dabei geht es um unterschiedliche Asphaltstrukturen. Wir haben nun gezeigt, dass unser Bike hier im Regen sehr konkurrenzfähig ist. Unsere Pace ist sehr gut, wir können um eine wichtige Platzierung kämpfen», meint Lorenzo, der seinen ersten Sieg für Ducati jagt. «Wir erleben sicher ein langes Rennen bei schwierigen Bedingungen. Es wird stark regnen. Darum wird es nicht einfach, auf dem Bike zu bleiben. Doch wir sind schnell und konkurrenzfähig.»