Cal Crutchlow (1.): «Honda ist nun überall stark»
Cal Crutchlow auf der LCR-Honda
Argentinien-Sieger Cal Crutchlow lieferte dem LCR-Honda-Team am Freitag in Jerez erneut einen Grund zur Freude. Der Brite legte mit 1:38,614 min die Bestzeit im zweiten MotoGP-Training vor. Damit war Crutchlow 0,028 sec schneller als Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa, der 2017 in Jerez siegreich war.
Crutchlow hat bereits im November in Jerez getestet. Wie war der neue Asphalt? «Der Asphalt war besser, aber es war auch 20 Grad kühler damals. Ich fuhr eine 1:37,8 min. Also eine Sekunde schneller als jetzt. Bei diesen niedrigen Temperaturen war das möglich. Ich denke, am Samstag werden wir auch 1:37er-Zeiten sehen. Ich bin mit dem ersten Tag zufrieden, die Honda funktioniert hier gut. Was gegen mich sprach, war aber die Tatsache, dass Marc und Dani hier vor zwei Wochen bei ähnlichen Bedingungen getestet haben. Ich versuchte, konkurrenzfähig zu sein, was mir auch gelang. Marc schien eine etwas bessere Pace als die meisten Fahrer zu haben, aber er kam auch nach einem Sieg hierher. Es ist gut, dass uns am Sonntag ein interessantes Rennen erwartet.»
Ist Honda hier überlegen? «Es ist noch zu früh, um das einschätzen zu können. Andere Bikes brauchen einen Tag, um konkurrenzfähig gemacht zu werden. Wenn sie zu sehr sliden, versuchen sie das am zweiten Tag zu beheben. Wenn wir sliden, ist das die Natur unserer Maschine. Wir machen nicht dieselben Fortschritte über Nacht. Wir werden nicht plötzlich eine Sekunde finden, aber die Gegner vielleicht eine halbe. Unser Bike funktioniert hier aber definitiv gut. Körperlich ist sie hier wieder sehr anstrengend für uns, aber der Speed stimmt.»
«Wir kämpfen gegen die Maschine. Wie verrückt. Doch so ist die Honda, so muss sie gefahren werden. Wir wollen immer eine Maschine, die ruhiger und einfacher zu fahren ist, aber heimlich mögen wir es, dass sie schwer zu fahren ist. So ist ein gutes Ergebnis noch eine größere Belohnung», versicherte Crutchlow. «Ich habe zum ersten Mal die Aero-Verkleidung eingesetzt, sie aber schnell wieder abnehmen lassen. Ich denke, dass sie viele Vorteile bringt, aber es gibt auch negative Aspekte. Wir haben nicht das richtige Set-up dafür, weil wir sie bisher nicht eingesetzt haben. Das letzte Mal war hier im vergangenen Jahr. Ich hatte diesmal ein sehr gutes Gefühl in einem Bereich und ein schlechtes in einem anderen. Wir werden sie beim Test am Montag wohl nochmal einsetzen.»
Bist du schon bereit für das Rennen? «Du bist nie bereit für ein Rennen. Sogar bei einem guten Resultat sagst du, dass du lieber ein paar Dinge anders gemacht hättest. Ich bin konkurrenzfähig, das Team und Honda arbeiten gut. In diesem Jahr waren wir bisher auf jeder Strecke stark. Wir müssen so weitermachen und mit wertvollen Informationen das Paket weiter verbessern. Es scheint, dass wir nun auf den meisten Strecken konkurrenzfähig sind. Das bedeutet aber nicht, dass es einfacher ist. Wir können uns am Samstag noch steigern. Ich fühlte mich gut, aber nicht großartig. Ich weiß aber, dass ich mich so fühlen kann.»