Jorge Lorenzo (4.): «Muss Erfahrung & Tricks nutzen»
Jorge Lorenzo
Mit 0,349 min Rückstand auf seinen Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso schloss Jorge Lorenzo das MotoGP-Qualifying in Brünn auf dem vierten Rang ab. Lorenzos persönliche Bestzeit lag bei 1:55,038 min. «Diesmal habe mich nur wenige Fahrer überholt. Es ist schade, dass das Qualfying nicht auf sieben Minuten und auf einen Reifen limitiert ist, dann wären wir jetzt auf der Pole-Position», meinte der Spanier schmunzelnd.´
«Ich bin sehr schnell in der ersten Runde. Vielleicht habe ich dann ein besseres Gefühl für das Bike und die Reifen als die anderen Piloten. Normalerweise verbessere ich mich im zweiten Run nochmal, aber diesmal ist es mir nicht gelungen. Nach dem ersten Run lag ich 0,4 sec vorne, aber konnte mich dann nicht mehr steigern. Darum hat es nicht mehr für die erste Startreihe gereicht. Ich habe den harten Vorderreifen nicht ausprobiert. Diesmal war das aufgrund der Temperaturen vielleicht ein Fehler. Er hätte mir in manchen Bremsphasen mehr Stabilität geben können», erklärte der Mallorquiner.
Ist der Sieg trotzdem möglich? «Ja, der Kampf um den Sieg ist offen. Márquez ist sehr stark, aber wir kommen ihm näher. Dovi hat eine gute Pace auf gebrauchten Reifen, auch Valentino scheint stark zu sein. Es gibt also mehrere Fahrer mit einer Chance auf den Sieg. Es sieht so aus, dass Honda und Márquez die Pace besser halten können, aber am Sonntag ist alles möglich. Wir haben noch alle das Warm-up, um einen Unterschied beim Setting zu machen.»
Lorenzo setzte eine neue Aero-Verkleidung ein. «Die neue Verkleidung hat keine Nachteile, sondern kleine Vorteile. Deshalb werde ich sie wohl auch im Rennen einsetzen. Aber die größte Verbesserung brachte das Setting. Wir probierten am Freitag die Abstimmung von Mugello und Barcelona aus, aber hier funktionierte sie nicht», weiß Lorenzo nun. «Da die weiche und die Medium-Mischung für Graining [Anm.: Kleine Gummikügelchen auf dem Reifen] sorgen, werde ich diesmal den harten Vorderreifen einsetzen müssen. Ich hoffe, dass ich in Österreich wieder die weicheren Mischungen einsetzen kann.»
«Ich arbeite viel daran, um auf alten Reifen stark zu sein. Bei allen lässt die Pace mit der Zeit stark nach. Bei mir auch. Ich hoffe, dass ich meine Erfahrung und ein paar Tricks nutzen kann, um in den letzten zehn Runden stärker zu sein.»
Maverick Viñales trennt sich nach dieser Saison von Ramon Forcada, der bei Yamaha zuvor als Crew-Chief für Lorenzo tätig war. Könnte er Lorenzos neuer Crew-Chief bei Repsol-Honda werden? «Ich denke, Alberto [Puig, Repsol-Honda-Teammanager] hat schon erklärt, dass die Entscheidung schon so gut wie beschlossen ist. Ich habe darauf nicht viel Einfluss, mein Team entscheidet über die Techniker. Diesmal habe ich nicht genug Macht dafür. Für Ramon ist es sehr schade, denn er ist ein hervorragender Techniker. Wir haben viele Titel zusammen gewonnen. Vor allem bei der Abstimmung der Suspension ist er hervorragend. Ich hoffe, dass er ein anderes Team findet.»