«Uccio» Salucci: «Valentino ist ein Genie»
Alessio «Uccio» Salucci und Valentino Rossi wuchsen zusammen in Tavullia auf und sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Bei einem Rennwochenende weicht Uccio seinem Freund auch heute kaum von der Seite. Zusammen durchlebten sie Rossis beispiellose Karriere. Der «Doctor» hat mit 39 Jahren neun WM-Titel und 115 GP-Siege erreicht. 232 Mal stand er bereits auf dem Podest.
«Das war kein Scherz für uns, aber es war nur ein Hobby, das wir gerne teilten, seit wir Kinder waren. Wir gewannen schon in sehr jungen Jahren und lebten den Traum. Dann erkannten wir, dass wir immer mehr Rennen gewonnen und konnten das kaum glauben», beschreibt Uccio den Aufstieg seines Kumpels gegenüber «GoPro».
Uccio erinnert sich noch besonders gut an Rossis Wechsel von Honda zu Yamaha. «Einen sehr emotionalen Moment erlebte ich mit Valentino bei seinem ersten Test mit der M1. Als wir 2004 in Welkom dann zum ersten Mal mit siegten, hatten wir einen Winter voller Druck und Erwartungen hinter uns. Doch schon an den ersten Test mit Yamaha habe ich eine schöne Erinnerung. Er stieg von der Yamaha, schaute mir in die Augen und sagte: ‹Wir können es schaffen.› Die japanischen Ingenieure sahen mich an und versuchten herauszufinden, was er gesagt hat», lachte Uccio. Es folgten vier Titel mit Yamaha, bis Rossi sich für die Saison 2011 zu einem Wechsel zu Ducati entschied.
Nach den zwei desaströsen Jahren mit Ducati kehrte Rossi 2013 zu Yamaha zurück und gewann in Assen ein Rennen. «Zu Yamaha zurückzukehren war auf menschlicher Ebene wunderbar. Auf dem sportlichen Level war das nicht so einfach. Wenn du von einer unterlegenen Maschine zurück auf ein starkes Bike wechselst, dann musst du dich erst wieder anpassen. Zudem bist du es dann nicht mehr gewohnt, an der Spitze zu kämpfen. Das kommt nicht sofort wieder zurück. Ich habe aber nie daran gezweifelt, dass er wieder gewinnen wird», erklärte Uccio.
Uccio weiß natürlich genau, was den 39-jährigen MotoGP-Star bis heute zu einem der Top-Piloten macht. «Er kennt seine Situation bis in das kleinste Detail. Wer hinter ihm liegt, wer vor ihm, wer den weichen oder den harten Reifen fährt. Valentino ist ein Genie, wenn es um die Kleinigkeiten geht», lobt Uccio.