Mick Doohan: Pedrosa hätte sich MotoGP-Titel verdient
Dani Pedrosa ist auch ohne MotoGP-Titel eine Legende (im Bild mit Vito Ippolito und Carmelo Ezpeleta)
«Dani wird fehlen, weil er schon so lange ein fixer Bestandteil des Sports ist», sagte Mick Doohan über Dani Pedrosa, der in Valencia nach 18 Jahren in der Motorrad-Weltmeisterschaf sein letztes MotoGP-Rennen bestritt. «Es ist eine Schande, dass er nie eine MotoGP-WM gewonnen hat, wegen seiner Größe oder seines Gewichts oder was auch immer – viel lag am Pech, nicht an seinen Fähigkeiten», ergänzte der Australier.
Pedrosa kam 2006 mit drei WM-Titeln im Gebäck in die Königsklasse, einem aus der 125er-Klasse (2003) und zwei aus der Viertelliterklasse (2004 und 2005). In der MotoGP-WM reichte es aber nie für den ganz großen Erfolg, obwohl er 112 Podestplätze sammelte und dabei 31 Mal ganz oben stand. 2007, 2010 und 2012 wurde er immerhin Vizeweltmeister.
«Manchmal sind Dinge außer Kontrolle. Man sagt, man ist der Schmied seines eigenen Glücks, indem man sich vorbereitet und mental über den Dingen steht, aber wenn jemand vor dir stürzt, du auf einer Ölspur ausrutscht oder dein Motorrad Probleme hat... Was kannst du da machen? Diese Dinge sind Pech und genau deshalb brauchst du etwas Glück», betonte Doohan. «Alles, was du machen kannst, ist dich selbst besser als jeder andere vorzubereiten, um zu versuchen, das Risiko zu minimieren. Leider ist das Risiko immer ein Teil des Motorsports und der MotoGP-WM, aber wenn du das Risiko eliminieren könntest, dann wäre es nicht so aufregend.»
«Pedrosa hat sich oft verletzt. Es ist enttäuschend, dass er nie eine Weltmeisterschaft gewonnen hat, weil er es sich verdient hätte», bedauerte der ehemalige 500er-Weltmeister. «Aber ich glaube, für Dani ist der richtige Moment gekommen, um weiterzugehen. Er wird in einer großartigen Position sein als Testfahrer für KTM – und ich glaube, dass er ihnen immens viel helfen kann.» Doohan war das erste Mitglied in der «Hall of Fame» der Motorrad-WM, Pedrosa ist seit dem Saisonfinale in Valencia ebenfalls eine MotoGP-Legende.
Am Ende wisse man aber, dass der Sport jeden Fahrer überdaure, erklärte der 53-Jährige. «Es ist wie in der Formel 1 mit Senna und als Schumacher aufgehört hat... Der Sport ist immer größer. Es ist schade, wenn Leute wie Pedrosa den Sport verlassen und vor allem für die, die schon immer Fans waren, aber gleichzeitig bekommen neue Talente die Chance, zu glänzen.»