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Andrea Dovizioso: «Kein Typ, der Dinge versteckt»

Von Jordi Gutiérrez
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso war an Tag 2 des MotoGP-Tests in Sepang sehr zufrieden mit der Rennsimulation, die er mit seinem Ducati-Teamkollegen Danilo Petrucci absolviert hat. Bereitet ihm diese Zusammenarbeit keine Sorgen?

«Wir haben einen Testtag absolviert, wie er sein sollte. Nach der Pause geht es darum, so gut wie möglich in den Rhythmus zu kommen und eine Rennsimulation zu machen. Das haben wir am Donnerstag – in zwei Teile gesplittet – gemacht und es war interessant, weil dabei ein etwas anderes Feedback herauskommt, das im Hinblick auf das Rennen auch wahrheitsgetreuer ist. Wir haben das zusammen mit Danilo [Petrucci] gemacht, ich glaube, dass es beiden hilft. Ich bin sehr glücklich über die Arbeit, die wir geleistet haben», freute sich Andrea Dovizioso am Ende des zweiten Testtages in Sepang. Insgesamt absolvierte er am Donnerstag 60 Runden.

«Meiner Meinung nach haben wir einen perfekten Tag hingelegt. Wir haben keine komplett anderen Teile zu testen – wir haben neues Material und wir arbeiten auch daran, aber ich glaube, dass es wichtiger war, sich auf gewisse Details zu konzentrieren», unterstrich der Ducati-Pilot, der die Zeitenliste lange anführte und am Ende des Tages auf Rang 4 landete.

«Die Zeiten waren sehr gut, aber ich weiß nicht, wie bedeutend das ist. Wir hatten guten Grip, wahrscheinlich besser als im Rennen. Das Ziel war aber ohnehin nicht, diese 20 Runden so schnell wie möglich zu fahren. Es ging darum, an Details zu arbeiten, die in Runs von fünf Runden nicht auftreten, aber im Rennen schon. Das ist die beste Art, um zu arbeiten. Vor allem, wenn man es zusammen macht: Es ist ein Unterschied, ob du alleine oder mit einem anderen Fahrer, der genauso stark ist, unterwegs bist. Ich habe es vorgeschlagen und es wurde angenommen. Meiner Meinung nach war es für beide produktiv», fügte «Dovi» hinzu.

Beim Sepang-GP im Vorjahr hatte Ducati mit der Hitze Probleme. Am Donnerstag lagen die Temperaturen höher als im November, trotzdem schien das Motorrad zu funktionieren. «Das hängt nicht nur mit der Hitze zusammen, das kann mit der Luftfeuchtigkeit, dem Zustand des Asphalts oder dem Gummiabrieb zu tun haben. Leider ist es nicht nur die Hitze. Als ich die 63 Grad Asphalttemperatur gesehen habe, habe ich mir erwartet, dass wir widrigste Bedingungen vorfinden werden, schlimmer als im Rennen. Aber sie waren für mich besser. Ich weiß es nicht, ich kann es nicht genau wissen, das Motorrad hat besser funktioniert. Aber wir haben keinen Vergleich, um zu sehen, ob wir uns verbessert haben», rätselte der Italiener. Wichtiger als die Rundenzeiten sei die Arbeit am Motorrad, betonte er immer wieder – ganz zufrieden sei er noch nicht.

«Es gibt immer viele Dinge, die man noch verbessern kann. Ich bin noch nicht zu 100 Prozent glücklich, für mich müssen wir noch besser werden, Schritt für Schritt. Aber der Speed war heute gut und wir haben viel gearbeitet. Ich glaube, dass wir auf dem richtigen Weg sind, das Feeling ist gut. Aber unsere Gegner sind wirklich sehr stark.»

Um für den WM-Kampf gerüstet zu sein, verbündete sich Dovizioso auch mit seinem neuen Teamkollegen: Mit Neuzugang Danilo Petrucci trainiert er auch abseits der MotoGP-Strecken: «Die Zusammenarbeit hat praktische Vorteile. Das ist ein Mehrwert: Dadurch gewinnen wir nicht, es ist nur ein Aspekt. Wenn man so arbeitet, erhalten die Ingenieure Rückmeldungen, die wahrheitsgetreuer sind. Mir versuchen, so viel wie möglich im Test zu simulieren. Das ist sehr, sehr schwierig. Es ist also sehr positiv.»

Betrachtetet man die enge Zusammenarbeit der beiden Ducati-Werksfahrer auf dem Papier, kann Dovi mehr verlieren als sein Landsmann «Petrux», der vermeintlich mehr davon profitiert. Macht sich der Vizeweltmeister deshalb Gedanken? «Natürlich denke ich daran, das habe ich auch gemacht, als ich Danilo meine Hilfe angeboten habe, bei der ganzen Arbeit, die man zu Hause machen kann. Ich habe da eine andere Mentalität: Ich bin nicht der Typ, der versucht, gewisse Dinge zu verstecken, um zu gewinnen. Ich habe kein Problem, gewisse Dinge preis zu geben, die auch für andere positiv sein können», erwiderte Dovizioso.

«Wenn ein anderer Fahrer es schafft, schneller zu sein als ich, indem er dieselben Dinge macht, dann ziehe ich meinen Hut. Ich versuche, den bestmöglichen Vorteil für mich zu bekommen: Wenn ich gemeinsam mit einem anderen Fahrer, der so schnell ist wie Danilo, trainiere, kann er mir in einigen Aspekten helfen. Und ich kann ihm in anderen helfen, weil ich andere Ergebnisse und eine andere Erfahrung habe. Für beide gibt es Vorteile, es hängt von der Herangehensweise, der Arbeit und dem Verhältnis ab. Es ist nicht so, dass man zusammen fährt, das ist der Vorteil – und fertig. Nein, es gibt viele Faktoren. Ich habe von Anfang an klar mit Danilo gesprochen. Er war sehr dankbar, weil es ein großer Vorteil für ihn ist – vor allem in diesem Moment seiner Karriere, für ihn ist es wichtig, gut zu sein. Es freut mich, wenn er so schnell wie möglich ist, weil ich glaube, dass das ein Vorteil für unser Team sein kann. Ich versuche mich einfach in den Bereichen zu verbessern, in denen ich mich verbessern kann.»

MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 7. Februar:

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:58,897 min
2. Alex Rins, Suzuki, + 0,527 sec
3. Jack Miller, Ducati, + 0,620
4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,665
5. Cal Crutchlow, Honda, + 0,669
6. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,728
7. Tito Rabat, Ducati, + 0,767
8. Marc Márquez, Honda, + 0,893
9. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,948
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,069
11. Johann Zarco, KTM, + 1,076
12. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,098
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,204
14. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,211
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +1,254
16. Stefan Bradl, Honda, + 1,333
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,408
18. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,613
19. Mika Kallio, KTM, + 1,626
20. Miguel Oliveira, KTM, + 1,775
21. Joan Mir, Suzuki, + 1,979
22. Karel Abraham, Ducati, + 2,348
23. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 2,509
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,757
25. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,962
26. Jonas Folger, Yamaha, + 4,092
27. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,379

MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 6. Februar:

1. Marc Márquez, Honda, 1:59,621 min
2. Alex Rins, Suzuki, + 0,259 sec
3. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,316
4. Tito Rabat, Ducati, + 0,362
5. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,430
6. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,433
7. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,537
8. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,576
9. Stefan Bradl, Honda, + 0,593
10. Pol Espargaró, KTM, + 0,692
11. Jack Miller, Ducati, + 0,762
12. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,839
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,981
14. Cal Crutchlow, Honda, + 1,060
15. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,073
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,281
17. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 1,344
18. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,364
19. Mika Kallio, KTM, + 1,433
20. Johann Zarco, KTM, + 1,500
21. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,628
22. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 1,665
23. Joan Mir, Suzuki, + 1,811
24. Karel Abraham, Ducati, + 2,006
25. Jonas Folger, Yamaha, + 2,115
26. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,232

Zum Vergleich:

Beste Pole-Zeit: Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,606 (2015)
Rundenrekord: Dani Pedrosa, Honda,1:59,053 (2015)
Beste Rundenzeit: Jorge Lorenzo, Ducati, 1:58,830 (2018 Test)
Shakedown-Test (1. bis 3.2.2019): Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,500

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