MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Aleix Espargaró: «Es fehlt nicht nur an Power»

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró ist sauer

Aleix Espargaró ist sauer

«Wir brauchen etwas grundlegend Besseres», wetterte Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaró nach Platz 16 am Freitag in Barcelona.

Nach Platz 10 im FP1 fiel Aleix Espargaró beim Catalunya-GP im FP2 am Nachmittag auf Platz 16 zurück, in der Gesamtwertung des Freitags liegt er nur an 16. Stelle – er hat 0,799 sec auf Fabio Quartararo verloren. Und was sich bereits seit dem Jerez-GP abgezeichnet hat, scheint jetzt einzutreten: Die Geduld des Spaniers ist im dritten Aprilia-Jahr aufgebraucht. Kein Wunder: Bruder Pol liegt mit der KTM an vierter Stelle.

Aprilia ist im Vorjahr irgendwann auf das 2017-Chassis zurückgekehrt. Und heute klagte Aleix klipp und klar: «Das Motorrad ist im selben Zustand wie immer. Wir haben dasselbe Motorrad wie im Grunde vor acht Monaten beim Sepang-GP. Deshalb darf ich vom Speed nicht überrascht sein, den wir heute im freien Training vorgelegt haben. Was ich dagegen tun kann? Nichts. Denn es ist schwierig, immer 100-prozentig ans Limit zu gehen und trotzdem immer auf Platz 17 zu landen.»

Der Aprilia-Werkspilot wettert jetzt seit Monaten über die fehlende Weiterentwicklung der RS-GP 19. Auch Das Engagement von testfaghrer Bradley Smith hat bisher keine Auswirkungen gezeigt. der Brite fuhr mit einem Evo-Bike im FP2 auf den 24. und letzten Platz – mit 2,077 sec Rückstand. Zum Vergleich: Mika Kallio schaffte 20918 in Jerez mit einem KTM-Prototyp den zehnten Platz.
«Ich weiß nicht, wann wir wirklich neues Material bekommen. Schwer zu sagen. Mir bleibt nichts anderes übrig als zu pushen, zu pushen und zu pushen. Und das mache ich», sagte Aleix.

Der Motoren-Designer Ing. Mario Manganelli ist im Winter zum Formel-1-Team von Mercedes gegangen. Gibt es Ersatz? «Bahh… Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie die Situation aussieht. Es geht nicht nur um die pure Power. Es fehlt uns auch eine Menge Traktion und eine Menge Power im unteren Drehzahlbereich. Wir brauchen etwas grundlegend Besseres. Denn in jeder einzelnen Session und in jedem Rennen sind wir näher an den Rängen 15 bis 20 und bei den Positionen 10 bis 15. Das ist frustrierend.»

2016 und 2017 litt der Aprilia-Motor an Standfestigkeitsproblemen, 2018 machte oft der hohe Spritverbrauch einen Strich durch die Rechnung. Aber auch im fünften Jahr seit der Rückkehr geht es bei Aprilia nicht wirklich aufwärts.

«Unser Motor ist ähnlich wie in den letzten drei Jahren. Aber beim Spritverbrauch haben wir uns verbessert, bei der Zuverlässigkeit auch», sagt Aleix.

Kann Bradley Smith demnächst ein paar neue Teile beisteuern? «Ich kenne alle Details seines Testprogramms. Ich glaube nicht, dass wir gravierende Unterschiede sehen werden. Aber auch kleine Verbesserungen wären willkommen. Wir haben ein neues Chassis probiert, einen niedrigeren Sitz, wir haben eine Schwinge. Aber wir brauchen einen Motor mit viel mehr Punch in den unteren Drehzahlen. Dann werden wir in maximaler Schräglage weniger stürzen und können die Power besser nutzen – wie Honda und Ducati.»

MotoGP, Catalunya, kombinierte Zeitenliste nach FP2:
1. Quartararo, 1:40,079 min
2. Dovizioso, + 0,281 sec
3. Nakagami, + 0,302
4. Pol Espargaró, + 0,314 
5. Bagnaia, + 0,392
6. Morbidelli, + 0,438
7. Rossi, + 0,441
8. Petrucci, + 0,520
9. Márquez, + 0,613
10. Crutchlow, + 0,623
11. Rins, + 0,648
12. Abraham, + 0,648
13. Zarco, + 0,692
14. Lorenzo, + 0,737
15. Viñales, + 0,768
16. Aleix Espargaró, + 0,799
17. Miller, + 0,869
18. Rabat, + 0,928
19. Mir, + 0,991
20. Oliveira, + 1,252
21. Iannone, + 1,445
22. Syahrin, + 1,448
23. Guintoli, + 1,908
24. Smith, + 2,077

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