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Andrea Dovizioso: Lektionen, Angst und das große Ziel

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso einmal anders: Die Motorrad-WM feiert 2019 70 Jahre, Dovi bestritt seinen 300. Grand Prix

Andrea Dovizioso einmal anders: Die Motorrad-WM feiert 2019 70 Jahre, Dovi bestritt seinen 300. Grand Prix

Dass Andrea Dovizioso vom MotoGP-Titel träumt, ist kein Geheimnis. Der Ducati-Werksfahrer sieht sich selbst aber nicht als Superstar: «Ich kenne meinen Wert, aber es reicht mir, das auf meinen Bike zu zeigen.»

Obwohl Andrea Dovizioso auf der Ducati seit dem Sepang-GP 2016 zwölf Rennen in der Königsklasse gewann und in den vergangenen zwei Jahren die MotoGP-WM jeweils auf Rang 2 beendete, sieht er sich eigenen Aussagen nach nicht als Superstar. Ganz nach dem Motto: «Die außergewöhnliche Leistung ist, normal zu sein».

«Ich kenne meinen Wert, aber es reicht mir, das auf meiner Desmosedici zu zeigen. Das Gerede ist nichts wert, ich kümmere mich um die Substanz, nicht den Schein. Deshalb beschränke ich mich in den Sozialen Netzwerke auf den Job, das Private bleibt privat», erklärte der 33-jährige Italiener kürzlich in einem Interview mit «Icon». «Wen interessiert es schon, was ich zu Abend esse?»

«Die Bekanntheit ist eine unvermeidbare Folge der Podestplätze, also habe ich nichts dagegen», fasst «Dovi» zusammen. In seiner GP-Karriere landete er übrigens schon 96 Mal in den Top-3, 55 Podestplätze sammelte er allein in der MotoGP-WM. «Ich bin ein italienischer Fahrer auf einem italienischen Motorrad: Ich erfülle mir den Traum, den ich schon als Kind hatte, und das zeige ich den Fans, wann immer es geht. Deren große Unterstützung hat mir geholfen, gelöster zu sein. Die Sprechchöre und die Fahnen mit meiner Nummer auf den Rennstrecken der Welt sind eine enorme Genugtuung.»

Das ganz große Ziel bleibt für den zweifachen MotoGP-Vizeweltmeister und 125er-Champion von 2004 klar: «Den Titel in der Königsklasse zu holen, natürlich. Ich fahre seit 2013 für Ducati, wir sind inzwischen ein eingespieltes Team und unsere Arbeitsweise entwickelt sich ständig weiter. Wir waren 2017 nahe dran am Titel und wir sind zuversichtlich für die Zukunft.»

2019 gestaltet sich das Unterfangen aber schwierig, denn Titelverteidiger Marc Márquez (Honda) verfügt nach neun Rennen über einen Vorsprung von 58 Punkte. Nach der Sommerpause, die am kommenden Wochenende in Brünn zu Ende geht, gibt es aber noch bis zu 250 Punkte zu holen.

Worauf es ankommt, hat der Routinier in 18 WM-Jahren, in denen er keinen einzigen Grand Prix verpasst hat, gelernt: «Sich um die Details zu kümmern, denn das macht immer den Unterschied aus. Respekt für den Gegner und die Bereitschaft, Opfer zu bringen, sonst stemmt man keine Trophäen in die Höhe», zählte das Ducati-Ass auf. «Das sind Lektionen, die auch im Alltag nützlich sind.»

Auch die Angst ist für den Rennfahrer ein wichtiger Begleiter, bekräftigte Dovi: «Immer – und wehe, wenn nicht. Wenn die Angst nicht ins Spiel kommt, gehst du über dein Limit und wenn man sich die möglichen Konsequenzen vorstellt, bei 350 km/h und nur durch einen Helm und eine Lederkombi geschützt...»

MotoGP-WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:

1. Márquez 185. 2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. 4. Rins 101. 5. Viñales 85. 6. Rossi 80. 7. Miller 70. 8. Quartararo 67. 9. Crutchlow 67. 10. Pol Espargaró 56. 11. Morbidelli 52. 12. Nakagami 50. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 31. 15. Iannone 21. 16. Lorenzo 19. 17. Zarco 16. 18. Rabat 14. 19. Rabat 14. 20. Bradl 12.

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