Cal Crutchlow: «Könnte lügen, wie die anderen Fahrer»
Cal Crutchlow
Als sich Cal Crutchlow am Montag um 14.10 Uhr in Brünn einer Handvoll Medienvertrete stellte, tröpfelte es aus einer einzelnen dunklen Wolke leicht. Bis dahin war seit dem Testbeginn um 10 Uhr schönes Wetter, Fabio Quartararo aus dem Team Petronas Yamaha führt die Zeitenliste zum jetzigen Zeitpunkt mit 1:56,225 min vor Marc Marquez (+0,012 sec) und Crutchlow (+0,265 sec) an.
Crutchlow probiert in Brünn drei verschiedene Chassis’: Sein normales Rennmotorrad und zwei mit Entwicklungsteilen.
«Die meiste Arbeit habe ich mit meinem normalen Motorrad erledigt», erzählte der Engländer. «Durch die verschiedenen Teile fühlt sich jedes Motorrad anders an, aber wir müssen Honda helfen. Sie schuften, damit mein Gefühl für das Motorrad besser wird. Ich fühle mich nach wie vor mit meinem normalen Chassis am wohlsten.»
Was sind die Vor- und Nachteile der neuen Chassis’? «Das will ich nicht sagen», schmunzelte der LCR-Pilot. «Sonst wissen die anderen Hersteller gleich, worum es geht. Ich könnte euch anlügen, so wie es die anderen Fahrer machen.»
Crutchlow macht kein Geheimnis daraus, dass er heute lieber nicht testen würde. «Ich bin 33 Jahre alt und war schon am Sonntag nach dem Rennen müde», grinste er. «Das liegt wohl am Motorrad, es ist nicht sehr benutzerfreundlich.»
Ist das neue Chassis diesbezüglich ein Fortschritt? «Nein, damit ist es auch nicht leichter. Es hat Vorteile, aber nicht, was den Kraftaufwand betrifft. Das Gefühl für den Vorderreifen ist damit auch nicht besser. Ich bin nicht arbeitsfaul und fit genug, ein Motorrad zu fahren. Trotzdem bin ich nach einem GP-Wochenende körperlich erschöpft. In Mugello war es am schlimmsten, auch Brünn war hart. Hier lag es aber eher am Reifen. Als der sechs Runden vor Rennende hinüber war, wackelte das ganze Motorrad. Rins hatte die gleichen Probleme, sein Motorrad ließ sich aber wie eine 125er oder 250er fahren. Unser Motorrad ist nicht so – wenn es wackelt, dann wackelt es. Ich könnte mit dem neuen Chassis morgen ein Rennen fahren. Es macht aber keinen großen Unterschied aus.»