MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Ducati behauptet: Motoren-Updates würden Geld sparen

Von Ivo Schützbach
Ducati-Technikchef Davide Barana über den Motoren-Entwicklungsstopp während der MotoGP-Saison, aerodynamische Einschränkungen, das Mindestgewicht sowie die geplanten, neuen Reifen von Michelin.

Seit 2007 mit Casey Stoner die MotoGP-WM zum einzigen Mal gewonnen wurde, fährt Ducati diesem Erfolg hinterher. In der Saison 2019 deutet alles darauf hin, dass Honda-Star Marc Marquez seinen Titel verteidigt, nach 13 von 19 Rennen liegt der Spanier bereits 93 Punkte vor dem Zweiten Andrea Dovizioso aus dem Ducati-Werksteam.

Ducati-Technikchef Davide Barana im Interview.

Davide, würde es Ducati begrüßen, wenn grundsätzlich während der Saison eine Motorausbaustufe erlaubt wäre? Momentan dürfen nur die Konzessionsteams Neuerungen bringen.

Wir sind offen dafür, das brächte einige Vorteile. Wenn du die Entwicklung ab dem ersten Rennen einfrierst, dann gibst du zuvor eventuell viel Geld aus, um verschiedene Optionen zu entwickeln. Dann entscheidest du dich für eine und alle anderen kannst du nicht brauchen.

Wäre eine Motorausbaustufe erlaubt, könntest du die Entwicklung besser planen und dadurch Kosten sparen. Entwicklung wird ja so oder so laufend betrieben.

Michelin bringt 2020 eine neue Reifengeneration. Welche Auswirkung hat das auf eure Entwicklung?

Die Chassis-Entwicklung hängt immer mit dem Reifencharakter zusammen. Wir freuen uns, dass Michelin einen neuen Reifen entwickelt, weil uns das möglicherweise Chancen in der Entwicklung eröffnet.

Kannst du dir vorstellen, dass wir in Zukunft radikale Änderungen an den Motorrädern sehen, wie mehr Zylinder oder geringeres Gewicht? Ein Sportmotorrad für die Straße ist von einem MotoGP-Bike nicht mehr weit entfernt.

Ich halte das jetzige Reglement für einen guten Kompromiss. Ein Kompromiss deshalb, weil die Hürden für neue Hersteller nicht so hoch sind, um einzusteigen. Mit der Einheitselektronik ist es viel einfacher als in der Vergangenheit, du musst nicht selbst etwas von null entwickeln und die anderen sind dir zehn Jahre voraus.

Was das Gewicht betrifft: Es ist richtig, wir sehen nichts Spezielles in MotoGP. Man könnte die Motorräder leichter machen. Aber das gehört zu den Einschränkungen und verhindert, dass man zu viel in dieser Richtung macht.

Mit den Motoren ist es so, dass Leistung wichtig, aber nicht sooo wichtig ist. Ein neuer Hersteller kann diesen Level in überschaubarer Zeit erreichen.

Die Regeln sind ein guter Kompromiss aus verschiedenen Interessen und Sichtweisen.

Die Aerodynamik spielt heute eine große Rolle, Ducati hat diesbezüglich eine Vorreiterrolle und viel geleistet, für 2020 wird sie aber eingeschränkt. Würdet ihr in diesem Bereich gerne mehr machen und welchen Nutzen haben diese Entwicklungen für Serienmaschinen?

Seit 2015 waren wir die Ersten, welche aerodynamische Innovationen brachten. Über die Jahre wurde das Reglement immer restriktiver, was zu Kompromissen führt.

Letztes Jahr haben wir die Panigale V4R gebracht, die Flügel hat, welche über die Jahre in MotoGP entwickelt wurden. Das beweist, dass wir an diese Lösung glauben und in diesem Bereich auch weiterentwickeln.

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