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Ducati: Gigi Dall’Igna interessiert nur der WM-Titel

Von Nora Lantschner
Mission Winnow für Ducati: Klappt es mit der GP20?

Mission Winnow für Ducati: Klappt es mit der GP20?

«Es ist mir egal, ob wir das beste Motorrad hatten», winkt Ducati-Renndirektor Gigi Dall'Igna ab. Denn in der MotoGP-WM wartet der Hersteller aus Borgo Panigale seit 2007 auf einen Titel.

Andrea Dovizioso beendete die MotoGP-Saison 2019 zum dritten Mal in Folge auf dem undankbaren zweiten WM-Rang. Dass die Niederlage mit einer zu wenig aggressiven Strategie zu erklären sei, wies der 33-jährige Italiener wiederholt zurück. Stattdessen unterstrich er, dass Marc Márquez vor allem in der vergangenen Saison mit 18 Top-2-Platzierungen in 19 Grand Prix einfach schneller als alle anderen war – nicht nur Ducati.

«Was Andrea damit sagen wollte: Wenn man es mit diesem Speed zu tun hat, ist es schwierig eine Strategie zu finden, die das auf eine gewisse Weise ausgleichen kann», meinte Gigi Dall’Igna zum Thema Márquez, der in Borgo Panigale auch 2020 als der große – wenn auch nicht einzige – Gegner im Kampf um den ersehnten zweiten MotoGP-Titel seit 2007 gilt. «Ich glaube, dass ziemlich klar ist, dass Márquez ein Referenzpunkt ist. Er hat einen Fahrstil erfunden, der ein bisschen anders ist als das, was die Fahrer vor ihm gewohnt waren zu tun. Die anderen versuchen jetzt nach und nach ihn zu imitieren und zu verstehen, was man machen kann, um mit ihm mitzuhalten.»

«Es bleibt aber dennoch dabei, dass jeder seinen Teil beitragen muss: Der Fahrer muss versuchen, seine Fähigkeiten zu verbessern, und wir müssen versuchen, auf der Seite des Motorrads mehr zu tun, denn auch Honda – und nicht nur – hat sicher Fortschritte gemacht», ergänzte der General Manager von Ducati Corse.

Auf die Diskussion, ob es an den Fahrern oder dem Motorrad liegt, will sich Dall’Igna erst gar nicht einlassen: «Die Schuldzuweisungen sind das Schlimmste, was man machen kann – von Seiten des Fahrers und der Techniker. Am Ende gewinnen und verlieren wir zusammen. Zweiter zu werden heißt für uns zu verlieren, weil es bedeutet, dass einer besser war als wir. Jeder muss auf seiner Seite versuchen, das Beste zu geben, um das Ziel zu erreichen, das wir gemeinsam haben. Zu sagen, wir hatten 2017 oder 2018 das beste Motorrad, interessiert mich – ganz ehrlich – gar nicht. Was mich interessiert, ist die Weltmeisterschaft zu gewinnen», stellte der Italiener klar.

In Borgo Panigale tröstet sich Ducati-CEO Claudio Domenicali unterdessen mit der Tatsache, dass kein anderer europäischer Hersteller seit Beginn der MotoGP-Ära im Jahr 2002 siegreich war. Warum ist es für Europäer im Vergleich zu den Japanern so schwierig? «Wir sind sicher kleiner als die anderen nicht europäischen Mächte, sagen wir mal so», erklärte Dall’Igna. «Das ist sicher eine bedeutende Barriere, wenn es darum geht, eine bestimmte Performance und gewisse Ergebnisse zu erreichen – sowohl wenn es um die Verpflichtung der Fahrer als auch um die Möglichkeiten für die technische Entwicklung geht.»

Es ist also keine technische Frage? «Am Ende ist es immer eine technische Angelegenheit, egal wie man es dreht. Für die Technik braucht man Geld, sonst kannst du nicht entwickeln», schmunzelte der Ducati-Renndirektor.

Wie steht es mit der Zusammenarbeit mit Audi? Immerhin wurde die Aktienmehrheit an der Ducati Motor Holding 2012 von der Volkswagengruppe gekauft und in die Audi Goup eingegliedert.

«Autos und Motorräder sind leider komplett unterschiedlich», entgegnete Dall’Igna. «Am Motor und bei der Elektronik kann man manchmal versuchen, Synergien zu finden. Aber die aktuelle Elektronik in der MotoGP, die eingeschränkt ist, macht es unmöglich, dort ernsthaft zu entwickeln. Es bleibt also nur der Motor übrig, aber zurzeit sind die Motoren von Motorrädern und Rennwagen trotzdem noch ziemlich unterschiedlich.»

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