Valentino Rossi: Jorge Lorenzo agiert als Coach
Sepang-Test 2020: Viñales, Rossi und Lorenzo
Valentino Rossi (41) geht wie der Rest der MotoGP-WM-Elite wegen der Corona-Maßnahmen mit Verzögerung in seine vielleicht letzte Saison in der Motorrad-Königsklasse. Definitiv seine letztes Jahr wird es für den neunfachen Weltmeister im Werksteam von Yamaha als Teamkollege von Maverick Viñales sein. Dort hat über den Winter ausgerechnet sein spanischer Ex-Rivale Jorge Lorenzo (32) als Testfahrer für die M1 angeheuert.
Seit dieser Woche ist auch fix, dass der fünffache Weltmeister Lorenzo beim diesjährigen Grand Prix von Katalonien in Barcelona von 5. bis 7. Juni per Wildcard sein Comeback als MotoGP-Rennfahrer geben wird. Und das auf einer M1-Werks-Yamaha des Jahrganges 2020.
Beobachter bekamen im Februar zudem völlig ungewohnte Bilder zu sehen, als Lorenzo in der Yamaha-Box dem einstigen Intimfeind gestenreich Tipps von seinen Beobachtungen auf der Piste weitergab. Rossi schien auf dem Sepang Circuit in der Zeitenliste am Ende auf Rang 5 auf.
«Jorge war so etwas wie ein zusätzlicher Coach für mich», erklärt Rossi, der sich für Lorenzo als Testfahrer stark gemacht hatte, gegenüber britischen Medien. «Er gab mir Ratschläge und erklärte mir verschiedene Linien-Optionen. Jorge in der Box und auf der Rennstrecke zu haben, ist wichtig.»
Vergessen oder verdrängt sind die Streitereien, die 2008 im Aufbau einer Trennwand zwischen den Alpha-Tieren gipfelten. Öffentlich in die Haare gerieten sich Rossi und Lorenzo zum Beispiel beim Sepang-Clash 2015 (Lorenzo forderte eine härtere Strafe für den Teamkollegen) und nach dem Misano-GP 2016 bei einem öffentlichen Streitgespräches der Kampfhähne bei der Post-Race-Pressekonferenz, bei der der in der Mitte sitzende Rennsieger Dani Pedrosa völlig zum Statisten verkam.
Aber auch Rossi bestätigte vor versammelter Reporter-Schaar: «Es ist ein wenig seltsam, Jorge in Zivilklamotten zu sehen, während ich im Rennleder stecke. Aber es ist cool und ich sehe, dass er wirklich sehr konzentriert ist auf seine Arbeit.»