Katar ohne Franco Uncini: Übersiedelt er ins Tessin?
Safety Officer Franco Uncini
Der Italiener Franco Uncini hat durch den spanischen Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta erfahren, dass er nicht zum Katar-GP reisen soll, weil er dort als Italiener sofort am Flughafen Hamad International Airport sofort für 14 Tage in Quarantäne gesteckt und den Grand Prix verpassen würde.
«Franck Vayssè ist FIM CCR-Director und in Katar auch als Clerk of the Course tätig», schilderte Uncini heute im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Er wird statt mir die Streckeninspektion machen und auch die Homologation des Losail Circuits durchführen. Am Wochenende wird die FIM-Funktionärin Tamara Matko, die sonst als FIM-Safety Officer in der Superbike-WM tätig ist, zur Unterstützung von Franck vor Ort sein.»
Loris Capirossi, Sicherheits-Berater der Dorna, konnte inzwischen in Doha einreisen, denn er konnte den katarischen Behörden beweisen, dass er sich in den letzten 14 Tagen nicht in Italien aufgehalten hat. Außerdem hat er seinen Wohnsitz in Monte Carlo.
Franco Uncini, der die Aufgabe als Safety Officer 2013 von Claude Danis (FIM) übernommen hat, hat schon vor 2013 als «IRTA Riders Safety Delegate» mit dem Belgier kooperiert.
Uncini gewann 1982 auf eine Gallina-Suzuki die 500-ccm-Weltmeisterschaft und bestritt von 1976 bis 1985 rund 10 Jahre lang Motorradrennen. Seinen ersten Grand Prix (250 ccm auf Harley-Davidson) gewann er 1977 als Teamkollege von Walter Villa in Imola. Franco heimste insgesamt sieben GP-Siege und 21 Podestplätze ein und eroberte total 446 WM-Punkte. Den letzten GP-Sieg feierte der leichtgewichtige Italiener 1982 in Silverstone.
1983 stürzte Uncini als Weltmeister mit der Suzuki RG 500 bei der Dutch-TT in Assen schwer. Und als er sich aufrappelte, wurde er vom Bike des nachfolgenden Rothmans-Honda-Werksfahrers Wayne Gardner mit voller Wucht am Kopf gerammt. Uncini lag tagelang im Koma, erholte sich aber und beendete seine Laufbahn zwei Jahre später nach dem Misano-GP im September.
«Mir fehlt der Katar-GP. Ich vermisse alle Freunde und Bekannten im Paddock», seufzte Uncini heute im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Der Ex-Weltmeister will keine weiteren Grand Prix mehr wegen seines italienischen Wohnsitzes an der Adria versäumen. «Ich überlege deshalb, vorübergehend zu meiner Tochter nach Lugano zu übersiedeln, die dort im Schweizer Tessin wohnt und arbeitet», berichtete Uncini. «Dann kann ich von Zürich zu den Grand Prix fliegen.»