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Carmelo Ezpeleta: Wird die GP-Anzahl 2021 reduziert?

Von Günther Wiesinger
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Die Dorna und die GP-Teams halten sich für einen möglichen Neustart im Herbst bereit. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für 2021. Es wird gespart, es wird wohl auch weniger Rennen geben.

Die spanische Sportmarketing-Agentur Dorna schüttet in einer normalen GP-Saison ca. 60 bis 70 Millionen Euro an die Teams in den drei WM-Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 aus. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus Startgeld, Anteil am TV-Geld, aus Spesenzuschüssen für die Übersee-Rennen (die Höhe richtet sich nach dem Erfolg, also dem IRTA-Ranking, das auch das Qualifying berücksichtigt) und den Erfolgsprämien.

Momentan kann niemand vorhersagen, ob 2020 ein Rennen durchgeführt wird. Bis zum Catalunya-GP (7. Juni) wurde schon alle Events abgesagt oder verschoben. Die Dorna muss sich auf den «worst case» vorbereiten, dass 2020 nicht mehr gefahren werden kann und den Teams die Einnahmen völlig wegbrechen. Deshalb wurden den sechs privaten MotoGP-Teams bereits monatlich 250.000 Euro zugesagt, die Werksteams müssen sich selbst retten.

«Wir geben den Teams Geld, damit sie die laufenden Kosten bezahlen können, also Mieten, Leasinggebühren, die Löhne für die Techniker und Mechaniker und andere Personen, die bei den Teams vom GP-Sport leben», erklärte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta gegenüber SPEEDWEEK.com. «Sonst verschwinden diese Spezialisten – und beim Neustart ist dann niemand verfügbar.»

Momentan diskutiert die Dorna mit den Teams, wie stark die Anzahl der Teammitglieder reduziert werden kann. Denn zumindest 2020 müssen Abstandsregeln eingehalten werden, vielleicht dürfen sich auch im Herbst in manchen Ländern maximal 500 oder 1000 Menschen versammeln. Eventuell müssen die Moto3-Fahrer mit je zwei Mechanikern auskommen, die Moto2-Piloten mit drei und die MotoGP-Helden mit je vier. Und wenn's ganz schlimm wird, wird womöglich in Ausnahmefällen nur das MotoGP-Rennen gefahren.

Außerdem unterhalten sich die Dorna-Manager mit den Teams und Werken, wie man die Kosten für die absehbare Zukunft senken kann. «Denn die Welt wird nach dieser Krise eine andere sein», ist sich Ezpeleta im Klaren.

Die Motorrad-Hersteller rechnen mit dramatischen Umsatzeinbussen.

Inzwischen steht fest, dass in allen drei Klassen die 2020-Maschinen auch für 2021 homologiert bleiben sollen. Die Weiterentwicklung bei den Motoren und der Aerodynamik wird eingefroren – und zwar voraussichtlich auch für die «concession teams» KTM und Aprilia.

Ob und wie viele Grand Prix 2020 noch durchgeführt werden, lässt sich vorläufig nicht einschätzen.

Es ist durchaus vorstellbar, dass 2021 gar nicht mehr 20 Grand Prix im Kalender stehen werden, weil es in manchen Ländern andere Prioritäten gibt.

«Ja, das kann passieren, wenn uns manche Regierungen die Einreise nicht erlauben», sagt Ezpeleta. «Im Prinzip wird ein Großteil der Circuits oder der einzelnen GP-Events von Regierungen unterstützt. Und manche Nationen werden dann vielleicht die Grenzen nicht öffnen oder alle Einreisenden 14 Tage in Quarantäne steckt.»

Die Regierungen oder staatlichen Institutionen finanzieren die Grands Prix zum Beispiel in Katar mit, in Argentinien, in Jerez, Valencia und Aragón, in Brünn und in Australien. Auch der Freistaat Sachsen steckt immer wieder Geld in den Grand Prix in Hohenstein-Ernstthal; Misano wird vom Adria- und San-Marino-Tourismus mitfinanziert. 

Gut möglich, dass diese Behörden 2021 ihr Geld in lebenswichtigere Projekte stecken müssen – zum Beispiel in den Aufbau des lokalen Gesundheitswesens. 

Aus Australien sind zum Beispiel schon unerfreuliche Nachrichten nach Spanien vorgedrungen. Die Behörden in Canberra wollen alle Großveranstaltungen für 2020 und 2021 verbieten.

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