Phil Read: Mit Corona-Verdacht im Krankenhaus
Phil Read
Phil Read ist nicht unterzukriegen. Der legendäre britische Motorradrennfahrer, von der Queen (wie Hailwood und Sheene) mit dem hochrangigen Orden «Member of the British Empire (MBE) ausgezeichnet, musste schon vor zwei Jahren bei einem Classic-Event in Imola wegen einer akuten Herzschwäche ins Krankenhaus eingeliefert werden. Aber er erholte sich bald und ärgerte sich dann, weil ihm der Veranstalter das zugesagte Startgeld vorenthielt.
Read gewann im GP-Sport auf Yamaha und MV Agusta sieben WM-Titel, dazu 1977 die TT-Formel-1-WM (sie wurde auf gefährlichen Straßenkurs wie der Tourist Trophy ausgetragen) auf Honda. Am 1. Januar 2019 hat Phil seinen 80. Geburtstag gefeiert. Er kündigte damals an, er wolle 2019 als erster Mensch mit einem elektrischen Gyrokopter über den Ärmelkanal fliegen. «Die elektrische Kraft ist die Zukunft», erklärte Read, der mit seinem Sohn Phil 2018 beim Silverstone-GP war. Phil junior arbeitete als Marketing-Chef von Triumph Motorcycles in den USA.
Gestern meldete Phil Read auf Facebook: «Ich bin gerade aus dem großartigen Canterbury NHS Spital entlassen und von diesem unsäglichen Virus befreit worden!!! Aber ich brauche immer noch Sauerstoff für meine angeschlagenen Lungen, denn ich leide an der Lungenkrankheit COPD. Aber ich weiß aus der Vergangenheit, was mir in dieser Hinsicht am besten hilft. Deshalb habe ich Malaria-Vorsorge-Tabletten bestellt, Antovaquone/Proguanil, das sind 100 mg-Pillen. Ich habe auch im Internet gelesen und im Fernsehen gehört, dass den Patienten damit das Atmen leichter fällt. Drücken wir die Daumen!»
Mit dem US-Supercross-Star Ricky Johnson und dem zweifachen Cross-Weltmeister Jean-Michel Bayle wurden bereits zwei prominente Motorsportler mit dem Covid-19-Virus infiziert.
Phil Read, der bis vor kurzem bei Classic-Wettbewerben immer noch ein gern gesehener Gast war, zählte zu den letzten Rennfahrern, die ein 500-ccm-WM-Rennen auf einer Viertakt-Rennmaschine gewannen. Er siegte auf der MV Agusta 1975 in Spa-Francorchamps (Rennschnitt 214,3 km/h) und in Brünn, Giacomo Agostini sogar noch 1976 auf dem Nürburgring.