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Sachsenring-Absage: Wie hoch sind die Verluste?

Von Johannes Orasche
Die MotoGP-Asse fahren 2020 nicht in Sachsen

Die MotoGP-Asse fahren 2020 nicht in Sachsen

ADAC-Motorsportchef Thomas Voss erklärt einige der Hintergründe zur Absage des Kult-Motorsport-Events der MotoGP für 2020 auf dem Sachsenring. Die Kosten und der Umsatzverlust für die Region.

Am Mittwoch wurde der MotoGP-WM-Lauf auf dem Sachsenring offiziell abgesagt. Die Veranstaltung soll 2021 wieder im Juni oder Juli stattfinden. Ein Grand Prix ohne Zuschauer war für die Verantwortlichen keine sinnvolle Option. «Ein Geisterrennen auf dem Sachsenring wäre noch unwirtschaftlicher als auf einer anderen permanenten Rennstrecke», hielt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss fest.

Zu den bisher entstandenen Kosten für 2020 erklärte Voss: «Wir müssen schauen, was von den entstandenen Kosten übertragbar ist in das Jahr 2021. So richtig ist es noch nicht absehbar, aber es ist nichts Gravierendes und nichts, was die SEG oder den ADAC gefährden würde», versicherte Voss. «Ich möchte mich bei den Leuten der Sachsenring Event GmbH bedanken. Sie haben einen tollen Job gemacht und sind natürlich ein wenig frustriert.»

An WM-Promoter Dorna Sports flossen für 2020 keine Gelder: «Der Vertrag ist formal ausgesetzt, aufgrund höherer Gewalt, das gibt dieser Vertrag her. Das heißt, dass sämtliche Zahlungen in die eine oder andere Richtung ausgesetzt worden sind.»

Der Umsatzverlust für die Region durch den Ausfall des Grand Prix schätzt Peter Weidinger, Vorstandsmitglied für Sport des ADAC Sachsen e.V., auf einen zweistelligen Millionenbetrag: «Man denke nur an die Hotelübernachtungen, das ganze Catering, an die Campingplatz-Betreiber, alle müssen ernährt und betreut werden. Das ist sicher ein großer Verlust. Wichtiger ist, dass wir für das nächste Jahr noch enger zusammenstehen, damit wir die Verluste für das nächste Jahr nicht größer werden lassen.»

Voss äußerte auch einen Wunsch für die Zukunft: «Ich appelliere auch an die Industrie, die Anrainer – an alle, die von diesem Event profitieren. Ich wünsche mir auch, dass der Freistaat sich deutlich bekennt. Es werden ja auch Zweit- und Drittligisten unterstützt. Ich kann aber auch sagen, dass es hier bald erste Gespräche geben wird.»

Laut ADAC-Pressemann Oliver Runschke wurden auch bereits Tickets für das Jahr 2021 abgesetzt. Voss verriet zudem: «Die Gespräche für 2021 sind noch etwas gedämpft, weil Dorna jetzt an der aktuellen Saison arbeitet, damit man Sponsoren- und Fernsehverträge erfüllen kann. Aber wir haben bereits im Sommer 2019 begonnen, über die Zeit ab 2022 zu sprechen, und wir sind da auch schon sehr weit.»

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