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Neuer WM-Kalender: Sind gewisse Teams im Vorteil?

Von Vanessa Georgoulas
Suzuki-Teammanager Davide Brivio

Suzuki-Teammanager Davide Brivio

Um genügend Rennen veranstalten zu können, sollen auf mehreren Pisten gleich zwei WM-Runden gefahren werden. Das Ergebnis werde dadurch aber nicht verzerrt, ist sich Suzuki-Teammanager Davide Brivio sicher.

Wegen der Coronakrise bleibt den GP-Verantwortlichen in diesem Jahr nicht viel Zeit, um noch eine WM auf die Beine zu stellen. Und da sich der MotoGP-Tross bis zum angepeilten ersten GP-Termin am 19. Juli wohl kaum uneingeschränkt in und ausserhalb von Europa wird bewegen können, soll die Saison 2020 nur in wenigen Ländern und auf ausgewählten Strecken über die Bühne gehen.

Auf dem provisorischen neuen WM-Programm stehen Jerez, Aragón, Barcelona und Valencia, ausserdem auch Brünn, Misano und Spielberg. Auf manchen dieser Kurse sollen gleich zwei WM-Runden ausgetragen werden, damit es am Ende trotz allfälliger Quarantäne-Vorgaben bei der Einreise möglich ist, zehn bis zwölf Rennen für jede WM-Klasse zu veranstalten.

Da stellt sich natürlich die Frage: Werden durch die kürzere WM und die Auswahl der Pisten nicht bestimmte Teams bevorzugt? Davide Brivio bleibt bei diesem Thema entspannt. Er sagt: «Ich glaube nicht, dass die Dauer der WM viel verändern wird. Die schnellen Fahrer werden immer gleich sein. Natürlich gibt es in diesem Jahr ein paar Variablen mehr, so wissen wir nicht, ob einige Fahrer nach der langen Pause mehr Mühe bekunden werden als andere. Aber was den Wettbewerb angeht, wird wohl alles beim Alten bleiben.»

Der Teammanager von Suzuki verrät: «Ich habe die Rennen im vergangenen Jahr angeschaut, die nun zur Diskussion stehen. Und wenn man diese Resultate für die Rennen auf jenen WM-Kursen verdoppelt, auf denen zwei WM-Runden ausgetragen werden sollen, dann zeichnet sich in der WM ein ziemlich ähnliches Bild wie schon 2019. Deshalb denke ich nicht, dass sich viel ändern wird.»

Natürlich könne man sich weniger Fehler erlauben, da man weniger Möglichkeiten habe, um sich von einem schlechten Ergebnis zu erholen, räumt Brivio ein, der auch bei der Auswahl der Strecken cool bleibt. «Klar, wenn man sich die Ergebnisse der letzten Jahre anschaut, dann wollen wir natürlich so gesehen nicht zwei Mal in Österreich ausrücken. Aber das wird wahrscheinlich passieren», betont Brivio.

«Und wir haben beispielsweise auch kein Rennen in Assen, wo wir uns stark fühlen, und wir werden wohl auch nicht nach Silverstone gehen, wo wir in den letzten vier Jahren zwei Siege einfahren konnten. Aber das lässt sich nicht ändern», weiss der Italiener. Man kann nicht denken ‚oh, wir mögen Österreich nicht‘ weil jemand anderes dort vielleicht sehr stark unterwegs ist. Denn der ist dann in Jerez vielleicht schlechter dran.»

Letztlich sei dies nur einer der Wege, um in diesem Jahr noch eine WM auf die Beine zu stellen, ist Brivio klar. «Deshalb müssen wir das akzeptieren und uns drauf vorbereiten. Wenn wir also zehn bis zwölf Rennen in diesem Jahr haben werden und zwei davon in Österreich, dann müssen wir einfach versuchen, das auf anderen Kursen wettzumachen. Obwohl das natürlich nicht der richtige Ausdruck ist, denn wir wollen in Spielberg natürlich mitkämpfen.»

«Klar, es ist ein Pflaster, auf dem Ducati schon oft gewonnen hat und auf dem Andrea Dovizioso und Marc Márquez immer stark unterwegs sind. Aber auch Yamaha hat auf dem Red Bull Ring schon Podestplätze eingefahren, wieso sollte uns das also nicht auch gelingen? Vielleicht ist es für einige Hersteller nicht so gut, dass wir zwei WM-Läufe in Jerez haben werden, und für einen anderen ist es vielleicht von Nachteil, zwei Rennen in Österreich zu haben. Ich weiss nicht, wie der Kalender aussehen wird, aber 2020 ist ein Spezialfall, soviel steht fest.»

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