Fabio Quartararo hat Technik-Sorgen: Bremse versagte
Fabio Quartararo
Dass Fabio Quartararo auf dem Red Bull Ring mit 12,534 sec Rückstand auf Sieger Andrea Dovizioso (Ducati) und nur als Achter im Ziel einfuhr, ist einem Vorfall vor dem Rennabbruch geschuldet. In der sechsten Kurve verbremste sich der Franzose und musste durchs Kiesbett. Als er auf die Strecke zurückkam, war er Letzter. Drei Runden später wurde das Rennen nach dem Sturz von Franco Morbidelli und Johann Zarco abgebrochen.
Für die Startaufstellung des Neustarts diente der Stand nach der achten Runde – womit Quartararo vom letzten Platz losbrausen musste. Unter diesen Umständen erscheint der achte Platz in einem anderen Licht.
«Ich hatte in beiden Rennen technische Probleme», hielt der Petronas-Yamaha-Pilot fest. «Ich war Fünfter oder Sechster, als es in Kurve 4 geradeaus ging. Die Bremse fühlte sich immer weicher an. Ich bremste wie immer, die Bremse rutschte aber wie eine Kupplung – das war echt gefährlich. Für das zweite Rennen haben wie die Bremsscheiben und -zangen gewechselt, aber es war genau gleich. Wenn ich hinter einem anderen herfuhr, konnte ich nichts tun, weil ich keine Bremse hatte. Wenn ich aber alleine fuhr, konnte ich zum Vordermann schnell aufschließen. Aber jeder kann sich vorstellen, dass mein Vertrauen nicht das größte war. Wir hatten erst einmal solche Probleme, das war in Katar 2019 im Training. In einem Rennen noch nie. Heute war es so schlimm, dass sich der Bremshebel bis an den Lenker ziehen ließ.»
«Es ist eine Schande, leicht gewonnene Punkte wie diese dürfen wir nicht wegen technischer Probleme verlieren», unterstrich Quartararo. «Es ist wichtig, dass man immer so viele Punkte wie möglich sammelt. Aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern, nächste Woche haben wir eine neue Chance. In Anbetracht der Umstände bin ich glücklich über mein Rennen.»
Hättest du ohne die Probleme eine Chance aufs Podium gehabt? «Ich kann nicht sagen, dass wir bereit dafür waren, um einen Podestplatz zu kämpfen», bemerkte das Riesentalent. «Die drei auf dem Podest, waren sehr schnell. Wir hatten die Pace für die Top-5, obwohl wir sehr langsam waren. Ich mache mir wegen der Bremsen derzeit aber deutlich größere Sorgen, als wegen des Motors. Ich hätte heute Vierter statt Achter werden können. Der Punktverlust ist nicht riesig, fünf Punkte können im Endstand aber viel ausmachen. Alex Marquez wurde letztes Jahr mit drei Punkten Vorsprung Moto2-Weltmeister.»
Nach vier von 14 Rennen liegt Quartararo mit 67 Punkten weiterhin auf Platz 1 der Gesamtwertung, doch sein Vorsprung auf den Zweiten ist auf elf Punkte geschrumpft. Diesen Rang nimmt jetzt Dovizioso ein.
Ergebnisse MotoGP Spielberg, 16. August:
1. Andrea Dovizioso, Ducati
2. Joan Mir, Suzuki, +1,377 sec
3. Jack Miller, Ducati, +1,549
4. Brad Binder, KTM, +5,526
5. Valentino Rossi, Yamaha, +5,837
6. Takaaki Nakagami, Honda, +6,403
7. Danilo Petrucci, Ducati, +12,498
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +12,534
9. Iker Lecuona, KTM, +14,117
10. Maverick Vinales, Yamaha, +15,276
11. Aleix Espargaro, Aprilia, +17,772
12. Michele Pirro, Ducati, +23,271
13. Bradley Smith, Aprilia, +24,868
14. Alex Marquez, Honda, +24,943
15. Cal Crutchlow, Honda, +27,435
16. Tito Rabat, Ducati, +28,502
17. Stefan Bradl, Honda, +28,609
WM-Stand nach 4 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 67 Punkte. 2. Dovizioso 56. 3. Viñales 48. 4. Binder 41. 5. Rossi 38. 6. Nakagami 37. 7. Miller 36. 8. Morbidelli 31. 9. Mir 31. 10. Zarco 28. 11. Petrucci 20. 12. Rins 19. 13. Pol Espargaró 19. 14. Oliveira 18. 13. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 11. 17. Bagnaia 9. 18. Smith 8. 19. Lecuona 7. 20. 17. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM nach 4 von 14 Rennen: 1. Yamaha 81. 2. Ducati 67. 3. KTM 57. 4. Suzuki 44. 5. Honda 37. 6. Aprilia 16.