Pecco Bagnaia (Ducati): Die Bremsphase als Schlüssel
Pecco Bagnaia landete vor Taka Nakagami auf Platz 6
Auf seiner Heim-Strecke in Misano feierte Francesco «Pecco» Bagnaia beim San Marino-GP noch seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse und beeindruckte eine Woche später mit einer erneut starken Vorstellung, bis er in Führung liegend im Kiesbett landete.
Mit dem niedrigen Grip-Level auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya freundete sich der Pramac-Ducati-Pilot am vergangenen Wochenende dann aber nicht auf Anhieb an. «Ich kann von diesem Wochenende viel lernen. Denn es darf nicht sein, dass ich einen ganzen Tag verliere, weil ich mich am Freitag nicht auf die Bedingungen und die Grip-Verhältnisse einstellen konnte», lautete rückblickend sein Fazit.
Tatsächlich hatte der 23-jährige Italiener den Freitag nur auf dem 20. Platz der kombinierten Zeitenliste beendet, mit einem Rückstand von 1,548 Sekunden. Am Samstag verpasste er das Q2 und landete nur auf Startplatz 14. Im Rennen am Sonntag überquerte er die Ziellinie dann aber auf Platz 6, nach 24 Runden trennten ihn nur noch 3,518 Sekunden von Sieger Fabio Quartararo.
Wie kam es zu dieser Steigerung? «Zu Beginn war es echt schwierig. Wir haben versucht, etwas am Motorrad zu verändern, es besser anzupassen an das niedrige Grip-Level», schickte Pecco voraus. Die Versuche schlugen aber fehl. «Am Samstag haben wir dann entschieden, zu meinem Stardard-Bike zurückzukehren, das hat am besten funktioniert. Im Warm-up am Sonntag hatten wir also wieder mein Standard-Set-up – und alles lief besser. Für das Rennen haben wir noch einige kleine Dinge angepasst, um mehr Grip zu haben. Auch das hat gut funktioniert. Im Vergleich zum Freitag war es ein richtig großer Fortschritt.»
Und was hat der Moto2-Weltmeister von 2018 an seinem Fahrstil verändert? «Ich habe versucht, weniger die Hinterradbremse zu betätigen. Die verwende ich normalerweise sehr viel. Aber wenn ich es auf dieser Strecke versucht habe, habe ich das Hinterrad zu sehr gestoppt und ging immer weit. Ich habe sehr viel gearbeitet, um auf der Bremse stark zu sein – aber eben nur mit der Vorderbremse. Eines der wichtigsten Dinge war außerdem, sehr clever mit dem Gas umzugehen, und in Schräglage sehr sanft zu fahren. Das war sehr wichtig, um den Hinterreifen nicht zu sehr zu beanspruchen.»
Den Fehlstart in den Catalunya-GP nahm der Rossi-Schützling übrigens auf seine Kappe: «Es war mein Fehler – und daraus muss ich lernen, um auch bei Bedingungen konkurrenzfähig zu sein, die ich nicht mag.»
Ergebnisse MotoGP Catalunya/E:
1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 24 Runden in 40:33,176 min
2. Joan Mir (E), Suzuki, +0,928 sec
3. Alex Rins (E), Suzuki, +1,898
4. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,846
5. Jack Miller (AUS), Ducati, +3,391
6. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +3,518
7. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,671
8. Danilo Petrucci (I), Ducati, +6,117
9. Maverick Vinales (E), Yamaha, +13,607
10. Cal Crutchlow (GB), Honda, +14,483
11. Brad Binder (ZA), KTM, +14,927
12. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +15,647
13. Alex Marquez (E), Honda, +17,327
14. Iker Lecuona (E), KTM, +27,066
15. Tito Rabat (E), Ducati, +27,282
16. Bradley Smith (GB), Aprilia, +28,736
17. Stefan Bradl (D), Honda, +32,643
– Miguel Oliveira (P), KTM
– Valentino Rossi (I), Yamaha
– Pol Espargaro (E), KTM
– Johann Zarco (F), Ducati
– Andrea Dovizioso (I), Ducati
Fahrer-WM nach 8 von 14 Rennen:
1. Quartararo, 108 Punkte. 2. Mir 100. 3. Viñales 90. 4. Dovizioso 84. 5. Morbidelli 77. 6. Miller 75. 7. Nakagami 72. 8. Rins 60. 9. Oliveira 59. 10. Binder 58. 11. Rossi 58. 12. Pol Espargaró 57. 13. Bagnaia 39. 14. Petrucci 39. 15. Zarco 36. 16. Alex Márquez 27. 17. Aleix Espargaró 22. 18. Lecuona 17. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Rabat 8. 22. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM: 1. Yamaha, 163 Punkte. 2. Ducati 126. 3. Suzuki 113. 4. KTM 109. 5. Honda 72. 6. Aprilia 30.