Aprilia: Neuer Motor trotz eingefrorener Entwicklung?
Aleix Espargaró: Rätselhafte Aussagen
Die Erzählungen von Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró nach dem Qualifying vom GP von Aragonien haben bei einigen Konkurrenzteams und gegnerischen Fahrern Argwohn hervorgerufen. Denn der 31-jährige Spanier berichtete von einem «neuen Motor», obwohl die Motorenentwicklung auch für das italienische «concession team» aus Noale seit 28. Juni bis zum Saisonstart 2021 eingefroren ist. Für alle anderen Werke inklusive KTM sogar bis zum Saisonende 2021.
«Ich hatte im Qualifying viele Probleme mit beiden Motorrädern», schilderte Aleix. «Ich habe ein Bike mit einem neuen Motor, aber ich kann es nicht verwenden, weil der Motor super aggressiv ist. Auf der Geraden war dieses Motorrad sehr stark, aber in den Kurven benahm es sich sehr, sehr aggressiv. Leider kann ich diesen Motor nicht verwenden. Das ist schade, denn der Top-Speed-Unterschied lag nahe bei 10 km/h. Ich bin das Qualfiying mit dem alten Motor gefahren, der sehr, sehr alt ist. Mit dieser Maschine habe ich dafür viel mehr Stabilität gefühlt.» Aleix Espargaró wollte dann mit seinem Team checken, was es mit dem neuen Motor für eine Bewandtnis habe. «Denn ich wollte ihn im Rennen verwenden.»
Die kühlen Verhältnisse seien beim Aragón-1-Event sehr schwierig für die Fahrer gewesen, aber auch für die Motoren, ergänzte Aleix auf Nachfrage.
Dann präzisierte er: «Mein anderer Motor hat viele Kilometer hinter sich. Das Gefühl mit dem Gasgriff ist bei diesem Triebwerk sehr gut und sehr sanft. Bisher hatte ich mit neuen Motoren nie Probleme. Aber diesmal wirkte der neue Motor etwas aggressiver. In der MotoGP können zwei oder drei Zehntel dein Leben verändern. Deshalb müssen wir das Gefühl mit dem neuen Motor optimieren.»
Dann verbesserte sich Aleix rasch und ergänzte: «… mit dem frischen Motor.»
Jetzt wollen einige Teams bei MotoGP Technical Director Danny Aldridge abklären, ob Aprilia in Aragonien einen neuen oder nur einen frischen Motor für Aleix Espargaró zum Einsatz gebracht hat.
Zur Erinnerung: Aprilia und KTM gingen als «concession teams» in die Saison und dürfen deshalb bei den 14 Events sieben statt fünf Motoren (wie Yamaha, Ducati, Honda und Suzuki) einsetzen. Für 2021 verliert aber KTM nach den zwei Siegen und weiteren Podestplätzen alle Privilegien eines Neueinsteigers.
Und Aprilia muss wohl bald klarstellen: Gab es einen neuen Motor oder doch nur einen frischen 1000-ccm-V4-Motor mit einen anderem Mapping, bei dem Top-Leistung und Drehmoment weit nach oben geschoben wurden, um dem Fahrer mehr Power vorzugaukeln?
Ergebnis, MotoGP-Rennen, Aragón (18.10.):
1. Rins, Suzuki, 41:54,391 min
2. Alex Márquez, Honda, + 0,263 sec
3. Mir, Suzuki, + 2,644
4. Viñales, Yamaha, + 2,880
5. Nakagami, Honda, + 4,570
6. Morbidelli, Yamaha, + 4,756
7. Dovizioso, Ducati, + 8,639
8. Crutchlow, Honda, + 8,913
9. Miller, Ducati, + 9,390
10. Zarco, Ducati, + 9,617
11. Binder, KTM, + 13,200
12. Pol Espargaró, KTM, + 13,689
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 14,598
14. Lecuona, KTM, + 15,291
15. Petrucci, Ducati, + 15,941
16. Oliveira, KTM, + 18,284
17. Bradl, Honda, + 20,136
18. Quartararo, Yamaha, + 21,498
19. Smith, Aprilia, + 25,300
20. Rabat, Ducati, + 25,558
Fahrer-WM-Stand nach 10 von 14 Rennen:
1. Mir, 121 Punkte. 2. Quartararo 115. 3. Viñales 109. 4. Dovizioso 106. 5. Nakagami 92. 6. Morbidelli 87. 7. Rins 85. 8. Miller 82. 9. Pol Espargaró 77. 10. Oliveira 69. 11. Binder 67. 12. Alex Márquez 67. 13. Petrucci 65. 14. Rossi 58. 15. Zarco 53. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 27. 18. Crutchlow 21. 19. Lecuona 20. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 183. 2. Ducati 160. 3. Suzuki. 4. KTM 130. 5. Honda 112. 6. Aprilia 35.
Team-WM:
1. Team Suzuki Ecstar 206. 2. Petronas Yamaha SRT, 202 Punkte. 3. Ducati Team 171. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 167. 5. Red Bull KTM Factory Racing 144. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 113. 8. Red Bull KTM Tech3 89. 9. Repsol Honda Team 75. 10. Esponsorama Racing 61. 11. Aprilia Racing Team Gresini 38.