Cal Crutchlow: Miller wird den Staffelstab übernehmen
Am Sonntag geht auf dem «Autodromo Internacional do Algarve» die Rennfahrerkarriere von Cal Crutchlow zu Ende. Als Yamaha-Testfahrer bleibt er der MotoGP-Szene aber weiter erhalten, selbst Wildcard-Einsätze sind nicht ausgeschlossen.
«Ich fühle mich glücklich und zufrieden», erklärte der 35-jährige Brite vor seinem Abschiedsrennen in Portugal. «Ich habe großartige Erinnerungen an Portimão, ich haben den Supersport-Titel hier auf dieser Strecke gewonnen. Ich hatte auch ein paar gute Ergebnisse in der Superbike-WM.»
Dass er den Test auf Superbike-Maschinen im Oktober nicht bestritten hat, sieht der LCR-Fahrer nicht als Nachteil: «Ich kenne die Strecke. Und es ist schön, dass ich auf so einer Strecke mein letztes Rennen fahre. Für die meisten ist es eine neue Strecke. Ich bin sicher, dass jeder 100 Prozent geben wird. Das Layout wird zu ein paar Motorrädern passen und zu anderen weniger. Aber es wird Spaß machen. Ich glaube, wir werden ein gutes Rennen sehen. Ich gehe mit einem guten Gefühl ins Wochenende», gab er sich gelassen.
Crutchlow blickt in seiner MotoGP-Karriere auf 19 Podestplätze zurück, davon drei Siege. Abseits der Strecke sorgt er mit ehrlichen Analysen und erfrischenden Kommentaren immer wieder für ein Schmunzeln, aber auch offene und ungewohnt deutliche Worte stehen beim Briten an der Tagesordnung.
Was möchte Cal der nächsten Generation mit auf den Weg geben? «Das ist eine schwierige Frage, weil ich alle Fahrer durchgehen und zu jedem einzeln etwas sagen könnte», winkte er ab. «Ich werde den Staffelstab Jack übergeben, wenn es darum geht, nicht politisch korrekt, sondern man selbst zu sein und zu sagen, was man will. Ich glaube, er macht da schon einen guten Job», ergänzte er mit Blick auf seinen australischen Kumpel. «Ich bereue nichts von dem, was ich gesagt oder getan habe. Denn ich glaube, ich bin wahrheitsgetreu und ehrlich und aufrichtig. Ich weiß, dass es auch viele andere Fahrer sind, aber sie sagen es vielleicht auf eine andere Weise als ich. Es stehen eben 22 unterschiedliche Fahrer in der Startaufstellung. Ich bin sicher, dass sie auch nicht bereuen, wie sie mit den Dingen umgehen. Aber Jack wird die Zügel in die Hand nehmen. Ich werde zu Hause sitzen und ihm Nachrichten schicken und ihm mitteilen, was er sagen muss.»
Jack Miller ließ sich dann auch nicht lange bitten: «Alles, was ich von meiner Seite und im Namen aller sagen kann, ist ein Danke an Cal für alles, was er getan hat – auf und neben der Strecke. Ich glaube, dass er ein großartiger Botschafter für den Sport ist. Er ist einer der Jungs in diesem Paddock, die mit Abstand am härtesten arbeiten. Ich habe auch das Gefühl, dass öfter an ihm gezweifelt wurde. Aber jedes Mal, wenn ihn die Leute abgeschrieben hatten, kam er zurück und hat sie eines Besseren belehrt. Und das Beste an ihm ist, dass er auch nie davor zurückschreckt dir zu sagen, dass er es dir gezeigt hat.»
Dann ergänzte Jack schmunzelnd: «Ich glaube, dass wir alle Cal sehr vermissen werden. Aber er ist wie übler Gestank, der geht nicht ganz weg.»
Stand Fahrer-WM nach 13 von 14 Rennen:
1. Mir, 171 Punkte (Weltmeister). 2. Morbidelli 142. 3. Rins 138. 4. Viñales 127. 5. Quartararo 125. 6. Dovizioso 125. 7. Pol Espargaró 122. 8. Miller 112. 9. Nakagami 105. 10. Oliveira 100. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 62. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 34. 18. Crutchlow 29. 19. Lecuona 27. 20. Bradl 18. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM nach 13 von 14 Rennen:
1. Suzuki, 201 Punkte. 2. Ducati 201. 3. Yamaha 188. 4. KTM 175. 5. Honda 133. 6. Aprilia 43.
Team-WM nach 13 von 14 Rennen:
1. Team Suzuki Ecstar, 309 Punkte (Weltmeister). 2. Petronas Yamaha SRT 230. 3. Red Bull KTM Factory Racing 209. 4. Ducati Team 203. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 169. 6. Pramac Racing 163. 7. LCR Honda 134. 8. Red Bull KTM Tech3 127. 9. Repsol Honda Team 85. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 46.