Fabio Quartararo: «Ich hätte mir das nie erträumt»
Fabio Quartararo hat sich einen Kindheitstraum erfüllt
Fabio Quartararo hat mit dem Altmeister Valentino Rossi die Garage getauscht. Während der neunfache Champion künftig für Petronas Yamaha SRT fahren wird, ersetzt Quartararo Rossi im Werksteam. Inzwischen hat der Franzose auch das italienische Hauptquartier des Herstellers in Gerno die Lesmo kennenlernen dürfen. Dort hat er sich alles angeschaut. Dabei ist ihm ein Motorrad besonders ins Auge gestochen: Die M1, mit der Rossi 2004 seinen ersten Titel auf Yamaha gewann.
Damals war Quartararo gerade einmal fünf Jahre alt. Die Erinnerungen daran sind aber immer noch präsent. Quartararo sagte in der französischen Fernsehshow «Clique»: «Das ist das erste Motorrad, an das ich mich erinnere. Damals sagte ich zu mir: Eines Tages wirst Du auch ein Rennfahrer sein.»
Sein Debüt feierte er 2015 in der Moto3-Klasse. 13 Mal trat er in seiner Premierensaison an und zwei Mal stand er als Zweiter auf dem Podest. Dazu kamen zwei Pole-Position. Nach zwei Jahren stieg er in die Moto2 auf und sammelte in 36 Rennen einen Sieg und einen zweiten Platz sowie eine Pole-Positon. Trotz des zehnten Platzes holten ihn Wilco Zeelenberg und Razlan Razali in die Königsklasse. Dort ließ der Pilot aus Nizza sein Können auf Anhieb aufblitzen. Allerdings fehlte ihm in den beiden bisherigen Saisons die Konstanz. So wurde er auch im Vorjahr trotz starken Auftakts am Ende durchgereicht.
Dennoch holte er seinen ersten Sieg beim Auftakt in Jerez. Gleich eine Woche später legte er beim Andalusien-GP nach und auch den Catalunya-GP entschied er für sich. All das geschah unter der genauen Beobachtung von Rossi. Quartararo sagt: «Es war großartig. Nach meinem zweiten Sieg kam er zu mir und hat mir gratuliert. Wenn mir das jemand vor ein paar Jahren vorausgesagt hätte, dann hätte ich das nicht geglaubt.»
Das liegt vor allem daran, dass seine Karriere erst mit dem Aufstieg in die MotoGP-Serie Schwung aufnahm. Er denkt zurück: «Vor drei Jahren sah es so aus, als würde ich es nicht schaffen. Es war der komplizierteste Moment meiner Karriere. Ich habe zurückgedacht, welche Opfer ich erbracht habe.»
Doch Quartararo blieb dran und kämpfte. Seine Zweifel sind auch dank der Unterstützung eines Mentalcoaches verschwunden. Rückblickend sagte er: «Ich muss konzentrierter an die Aufgaben rangehen und darf nicht emotional handeln.»
Seinen Tiefpunkt erlebte er in Misano, als er zwei Mal stürzte. «Es war wichtig für mich, die Fehler, die ich gemacht habe, mir noch einmal anzuschauen», sagte Quartararo, der davon überzeugt ist, dass ihm diese Fehler nicht mehr passieren und er dazugelernt hat.