Rossis Favorit: «Quartararo macht den Unterschied»
Valentino Rossi und Fabio Quartararo schätzen sich
Vor dem Italien-GP hatte Ducati noch von einem Dreifach-Triumph beim Heimrennen geträumt, immerhin gilt das «Autodromo Internazionale del Mugello» mit der 1141 m lange Start-Ziel-Geraden als maßgeschneidert für die Desmosedici GP. Seit 2017 war der Hersteller aus Borgo Panigale in Mugello dank Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo und Danilo Petrucci ungeschlagen. Dazu kam, dass Jack Miller nach zwei Siegen in Folge in Bestform in die Toskana gereist war.
Das Ende ist bekannt: Fabio Quartararo sorgte am Rennsonntag, der vom tragischen Tod von Jason Dupasquier überschattet wurde, für den ersten Yamaha-Sieg in Mugello seit Jorge Lorenzo 2016. Weil Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia gleichzeitig seine Siegchancen schon früh im Kiesbett begrub, baute der 22-jährige Franzose seine WM-Führung auf 24 Punkte aus. Für die Roten gab auch keinen Podestplatz zum Trost, Johann Zarco brachte die erste Desmosedici als Vierter ins Ziel.
Quartararo, der zum vierten Mal in Folge von der Pole-Position losfuhr, war übrigens der erste Fahrer seit Marc Márquez 2014, der den besten Startplatz im Mugello auch in einen Sieg ummünzen konnte.
Ist der Triumph von Quartararo und Yamaha im vermeintlichen Ducati-Revier besonders wertvoll und vielleicht schon ein Signal im Titelkampf?
«Ich glaube, dass Quartararo den Unterschied gemacht hat», erklärte Valentino Rossi, Kindheitsidol und Vorgänger von «El Diablo» im Yamaha-Werksteam, anerkennend. «Es war aber nicht das erste Mal in dieser Saison, dass er den Unterschied gemacht hat. Das war im zweiten Katar-Rennen schon so. In Portugal war er ebenso sehr, sehr stark. In Jerez hätte er auch den Unterschied gemacht, allerdings hatte er dann das Problem am Arm. In Le Mans waren die Bedingungen schwierig für Yamaha – halb nass, halb trocken. In Mugello ist er immer am Maximum gefahren und hat dabei nie einen Fehler gemacht», lobte der 42-jährige Italiener.
Zudem betonte der neunfache Weltmeister: «Fabio ist auch sehr stark auf der einen schnellen Runde, was in der heutigen MotoGP sehr wichtig ist. Ich glaube, er ist der Fahrer, der in der besseren Form ist. Er hatte dieses Armpump-Problem, aber wenn er das im Griff hat, ist er der Favorit auf den WM-Titel, weil er auf der Strecke der schnellere Kerl ist.»
«Am gesamten Mugello-Wochenende war Pecco der Einzige, der auf seinem Level war», verwies der 115-fache GP-Sieger auf seinen VR46-Schützling. «Pecco war auch sehr schnell, aber leider hat er im Rennen am Sonntag einen Fehler gemacht. Sonst hätte der Kampf zwischen Pecco und Quartararo sehr interessant sein können.»
MotoGP-Ergebnis Mugello, 30. Mai:
1. Quartararo, Yamaha, 23 Runden in 41:16,344 min
2. Oliveira, KTM, + 2,592 sec
3. Mir, Suzuki, + 3,000
4. Zarco, Ducati, + 3,535
5. Binder, KTM, + 4,903
6. Miller, Ducati, + 6,233
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 8,030
8. Viñales, Yamaha, + 17,239
9. Petrucci, KTM, + 23,296
10. Rossi, Yamaha, + 25,146
11. Lecuona, KTM, + 25,152
12. Pol Espargaró, Honda, + 26,059
13. Pirro, Ducati, + 26,182
14. Alex Márquez, Honda, + 29,400
15. Savadori, Aprilia, + 32,378
16. Morbidelli, Yamaha, + 37,906
17. Marini, Ducati, + 50,306
Stand Fahrer-WM nach 6 Rennen von 19 Rennen:
1. Quartararo 105 Punkte. 2. Zarco 81. 3. Bagnaia 79. 4. Miller 74. 5. Mir 65. 6. Viñales 64. 7. Aleix Espargaró 44. 8. Binder 35. 9. Morbidelli 33. 10. Oliveira 29. 11. Pol Espargaró 29. 12. Nakagami 28. 13. Rins 23. 14. Petrucci 23. 15. Alex Márquez 20. 16. Bastianini 20. 17. Martin 17. 18. Marc Márquez 16. 19. Rossi 15. 20. Lecuona 13. 21. Bradl 11. 22. Marini 9. 23. Pirro 3. 24. 24. Savadori 3. 25. Rabat 1.
Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 132 Punkte. 2. Ducati 123. 3. Suzuki 69. 4. KTM 58. 5. Honda 47. 6. Aprilia 44.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 169 Punkte. 2. Ducati Lenovo 153. 3. Pramac Racing 102. 4. Suzuki Ecstar 88. 5. Red Bull KTM Factory Racing 64. 6. Repsol Honda 52. 7. Petronas Yamaha SRT 48. 8. LCR-Honda 48. 9. Aprilia Racing Team Gresini 47. 10. Tech3 KTM Factory Racing 36. 11. Esponsorama Racing Ducati 29.