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Valentino Rossi: «Man fragt sich, was ist der Sinn?»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi im Mugello-Grid: Auf der Suche nach der Konzentration

Valentino Rossi im Mugello-Grid: Auf der Suche nach der Konzentration

Der Top-10-Platz von Valentino Rossi in Mugello trat am Sonntag in den Hintergrund. Der tragische Tod von Moto3-Talent Jason Dupasquier (19) traf auch den 42-jährigen MotoGP-Star hart.

«Es war sehr schwierig heute. Nach dem, was Jason gestern passiert ist, stellt sich die Frage, warum wir überhaupt Rennen fahren. Alles verliert den Sinn. Ich glaube aber auch, dass es nicht viel Sinn gemacht hätte, heute nicht zu fahren. Denn leider ändert das, was wir heute tun, nichts mehr daran, was Jason gestern passiert ist», gab «Vale» zu bedenken. «Wir können viel darüber diskutieren, ob man fahren sollte oder nicht, aber leider ändert das nichts an der Situation.»

Wäre die Show auch weitergegangen, wenn ein Fahrer aus der MotoGP-Klasse verunglückt wäre? VR46-Schützling Pecco Bagnaia bezweifelte das, sein Mentor dagegen meinte: «Meiner Meinung nach schon. 2011 in Malaysia wurde abgebrochen, aber weil das mit SIC im Rennen passiert ist. In Barcelona oder Misano wurde in der Vergangenheit trotzdem gefahren. Ich glaube nicht, dass es eine Diskriminierung gibt. Ich weiß nicht, ob es richtig ist zu fahren oder nicht. Vielleicht nicht, aber was ändert sich dadurch? Sicher ist, dass es für alle schwierig ist. Man fragt sich: ‚Warum? Worin liegt der Sinn?‘ Jeder hätte gerne eingepackt und wäre nach Hause gefahren. Wenn sie uns nach Hause geschickt hätten, wäre ich einverstanden gewesen. Aber nächste Woche ist dann das nächste Rennen… »

Mit seinen 42 Jahren verfügt Rossi über 26 Jahre WM-Erfahrung. Kann er erklären, wie sich Rennfahrer trotz allem auf ihren Job konzentrieren? «Leider habe ich schon gestern Nacht erfahren, dass die Situation von Jason sehr schlimm war. Wenn man dann aber versteht, dass es wirklich vorbei ist, ist es nochmal eine andere Geschichte», schilderte er. «Es tut weh und ist für alle schwierig, aber was soll man machen. Man muss sich maximal konzentrieren, wenn man auf dem Motorrad sitzt, sonst ist es gefährlich. Man versucht also, die Dinge zu tun, die man immer macht: Sich konzentrieren, bei den Freunden, dem Team, der Freundin zu sein, einfach nur an das Rennen zu denken. Aber ganz ehrlich, es war sehr schwierig.»

Zu den Sicherheitsstandards in der Motorrad-WM erklärte der neunfache Weltmeister: «Wir haben einerseits viele Fortschritte für die Sicherheit gemacht, indem die Strecken verändert wurden. Wir haben uns verbessert, aber wir brauchen noch mehr. Oft fragen wir nach größeren Auslaufzonen, aber manchmal ist es nicht möglich, weil man dafür viel Geld braucht oder der Platz einfach nicht zur Verfügung steht. Dann gab es große Verbesserungen, die den Helm, die Lederkombi, den Airbag betreffen. Ich glaube, dass es da in den vergangenen Jahren gute Fortschritte gegeben hat. Das, was wir gestern gesehen haben, ist aber das Problem, das in der Vergangenheit schon zu den schlimmen Unfällen von SIC oder Tomizawa geführt hat. Leider können wir da nicht genug tun. Denn das Problem beim Motorradrennfahren ist, wenn einer stürzt und auf der Bahn bleibt, wo dahinter der nächste Fahrer daherkommt. Was kann man da tun? Das ist sehr schwierig. Im Training kann man alleine fahren, okay. Aber am Ende sind im Rennen wieder alle beisammen. Es ist sehr schwierig, eine Lösung für dieses Problem zu finden.»

Zu seinem zehnten Platz im Heimrennen sagte der Petronas-Yamaha-Pilot nur: «Mein Start war gut, ich habe gleich zwei Fahrer überholt, aber leider kam es in der ersten Kurve zu einer Berührung mit ein paar anderen Fahrern, da habe ich Zeit verloren. Danach war ich fast Letzter. Auf der anderen Seite war meine Pace anständig, ich konnte aufholen und ein paar Überholmanöver setzen. Am Ende bin ich in den Top-10, was sicher nichts Fantastisches ist, aber wenn man sich unsere Situation anschaut, ist es auch nicht so schlecht. Wir haben ein paar Punkte mitgenommen. Und wir konnten uns das Wochenende über verbessern. Heute lief es also nicht so schlecht.»

MotoGP-Ergebnis Mugello, 30. Mai:

1. Quartararo, Yamaha, 23 Runden in 41:16,344 min
2. Oliveira, KTM, + 2,592 sec
3. Mir, Suzuki, + 3,000
4. Zarco, Ducati, + 3,535
5. Binder, KTM, + 4,903
6. Miller, Ducati, + 6,233
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 8,030
8. Viñales, Yamaha, + 17,239
9. Petrucci, KTM, + 23,296
10. Rossi, Yamaha, + 25,146
11. Lecuona, KTM, + 25,152
12. Pol Espargaró, Honda, + 26,059
13. Pirro, Ducati, + 26,182
14. Alex Márquez, Honda, + 29,400
15. Savadori, Aprilia, + 32,378
16. Morbidelli, Yamaha, + 37,906
17. Marini, Ducati, + 50,306

Stand Fahrer-WM nach 6 Rennen:

1. Quartararo 105 Punkte. 2. Zarco 81. 3. Bagnaia 79. 4. Miller 74. 5. Mir 65. 6. Viñales 64. 7. Aleix Espargaró 44. 8. Binder 35. 9. Morbidelli 33. 10. Oliveira 29. 11. Pol Espargaró 29. 12. Nakagami 28. 13. Rins 23. 14. Petrucci 23. 15. Alex Márquez 20. 16. Bastianini 20. 17. Martin 17. 18. Marc Márquez 16. 19. Rossi 15. 20. Lecuona 13. 21. Bradl 11. 22. Marini 9. 23. Pirro 3. 24. 24. Savadori 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 132 Punkte. 2. Ducati 123. 3. Suzuki 69. 4. KTM 58. 5. Honda 47. 6. Aprilia 44.

Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 169 Punkte. 2. Ducati Lenovo 153. 3. Pramac Racing 102. 4. Suzuki Ecstar 88. 5. Red Bull KTM Factory Racing 64. 6. Repsol Honda 52. 7. Petronas Yamaha SRT 48. 8. LCR-Honda 48. 9. Aprilia Racing Team Gresini 47. 10. Tech3 KTM Factory Racing 36. 11. Esponsorama Racing Ducati 29.

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