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Viel kritisierter Freddie Spencer: Crafar ersetzt ihn

Von Ivo Schützbach
Ab 2025 hat Simon Crafar (li.) den Vorsitz im FIM MotoGP Stewards Panel

Ab 2025 hat Simon Crafar (li.) den Vorsitz im FIM MotoGP Stewards Panel

Das FIM MotoGP Stewards Panel, zuständig für die Verhängung sämtlicher Strafen, bekommt einen neuen Vorsitzenden. Der Neuseeländer Simon Crafar hat sich als TV-Experte einen hervorragenden Ruf erarbeitet.

Das FIM MotoGP Stewards Panel wurde nach dem Sepang-GP 2015 etabliert, weil damals Dorna-Manager Javier Alonso vorgeworfen wurde, er habe die Urteile von Race Director Mike Webb womöglich aus kommerziellen Gründen beeinflusst, damit die MotoGP-WM erst beim Finale in Valencia entschieden wird.

Zur Erinnerung: Valentino Rossi wurde damals bestraft und musste beim Saisonfinale vom letzten Startplatz losfahren. Marc Marquez ging straffrei aus. Fazit: Rossis Punktevorsprung auf Jorge Lorenzo schrumpfte auf sieben Zähler, der Titelkampf Lorenzo gegen Rossi blieb bis zum Valencia-GP offen.

Seit den vielen unverständlichen Vorkommnissen und Fehlentscheidungen der MotoGP-Stewards bei den ersten fünf Grand Prix 2023 wurde von den Verantwortlichen überlegt, wer als geeigneter Nachfolger des Vorsitzenden Freddie Spencer in Frage käme.

Als dreifacher Weltmeister und Superstar mit 27 GP-Siegen übt «Fast Freddie» Spencer eine natürliche Autorität aus. Es war bis 2023 selten starker Widerspruch seiner Kollegen zu hören. Im Panel werden die Strafen durch einfache Mehrheit entschieden, die beiden FIM-Mitglieder könnten Spencer also jederzeit überstimmen. In der Vergangenheit waren jedoch nie Unstimmigkeiten an die Öffentlichkeit gedrungen, auch die Übeltäter berichteten meist über ein gutes Einvernehmen der drei Schiedsrichter.

Für die Saison 2025 wird der Platz des Vorsitzenden frisch besetzt, der Neuseeländer Simon Crafar übernimmt von Spencer. Crafar, der 1998 in Donington Park auf der WCM-Yamaha seinen einzigen 500er-Grand-Prix-Sieg feierte, arbeitet seit vielen Jahren für die TV-Crew von Promoter Dorna als Experte in der Boxengasse sowie im Studio und liefert den Zuschauern weltweit kompetente Informationen über die Technik und das Geschehen auf der Rennstrecke.

Im derzeitigen und nächstjährigen Stewards Panel sitzen mit Andres Sorromolinos und Tamara Matko zwei Offizielle, die vom Motorrad-Weltverband FIM bestimmt werden. Spencer und jetzt Crafar wurden hingegen von der Teamvereinigung IRTA vorgeschlagen und von der Dorna bestätigt.

«Es war mir ein Vergnügen, der erste Vorsitzende des Gremiums zu sein und daran mitzuwirken, die unglaublichen Menschen und Verfahren, die wir jetzt haben, zu etablieren», teilte Spencer mit, der keinen Grund für seinen Rückzug nannte. «Als ich gefragt wurde, ob ich den Vorsitz übernehmen wolle, habe ich zugesagt, weil ich einen Beitrag zum Sport leisten wollte, und ich bin stolz auf meine Amtszeit. Ich freue mich auf einige aufregende Projekte in der Zukunft und weiß, dass das Team bei Simon in guten Händen sein wird.»

«Ich freue mich darauf, diese neue Herausforderung anzunehmen», so Crafar. «Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, diesen Wechsel zu vollziehen und diese Ernennung anzunehmen, denn sie bedeutet, dass ich eine Rolle verlasse, die ich sehr genossen habe. Aber nach sieben Jahren als MotoGP-Kommentator bin ich bereit für etwas Neues. Ich werde diese neue Position mit meiner Erfahrung auf und abseits des Motorrads als Fahrer, Techniker, Coach und Journalist angehen, aber vor allem mit meiner Liebe zu unserem Sport und meinem Respekt für die Konkurrenz. Ich fühle mich geehrt, dass man mir diese Verantwortung anvertraut, und dass ich für diese Rolle nominiert wurde.»

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