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Freddie Spencer versichert: Rennfahren erlaubt

Von Simon Patterson
Freddie Spencer

Freddie Spencer

Das Vorgehen des FIM MotoGP Stewards Panels unter dem Vorsitz von Freddie Spencer löste 2023 bereits mehrfach Kopfschütteln aus. Nun nennt Spencer selbst den Frankreich-GP als gelungenes Beispiel.

Freddie Spencer, 27-facher GP-Sieger und dreifacher Weltmeister, musste sich als Vorsitzender des FIM MotoGP Stewards Panels, das für die Vergabe der Strafen in der MotoGP-WM zuständig ist, zuletzt viel Kritik anhören.

«Ich bin seit 2019 Teil des Panels und, wie man sich vorstellen kann, ist der Job die größte Herausforderung», räumte der 61-Jährige nun im MotoAmerica-Podcast ein. «Was sich in der Zeit verändert hat, ist im Grund die Anzahl an Mitarbeitern, aber auch das Programm ist gewachsen. Wir haben jetzt über 90 Kameras, wenn wir die ‚Closed Circuit Television‘ mitzählen, auf die wir Zugriff bekommen können. Wir haben ein Büro in der Rennleitung, wir können alles überwachen, angefangen bei den Stürzen. Wir können genauer sehen, wann Abkürzungen genommen werden oder wo die Fahrer auf der Strecke positioniert sind, wo sie von der Strecke abkommen oder die ‚Track-Limits‘ überschreiten», zählte er auf.

«Mit den Kameras und dem Personal, das ich habe, bestand das Ziel immer darin, uns darin zu verbessern, Situationen in kurzer Zeit zu analysieren. Wenn wir zum Beispiel eine ‚change position‘-Strafe vergeben, dann innerhalb einer angemessenen Zeitspanne, wenn möglich innerhalb einer Runde oder früher.»

«Von meiner Seite, von unserer Seite ist es das, worauf wir immer hingearbeitet haben. Ich kann nicht über Vorfälle sprechen, aber eines der Dinge, auf die wir hinarbeiten, ist die Balance bei Rennunfällen und Unfällen mit Kontakten. Und das jüngste Rennen war in der Hinsicht perfekt. Der Frankreich-GP war das, was wir gerne sehen möchten», hielt Spencer fest.

Zur Erinnerung: Im MotoGP-Rennen von Le Mans gab es weder für den heiklen Unfall zwischen Luca Marini und Alex Márquez, noch nach der Kollision von Pecco Bagnaia und Maverick Viñales Strafen. Alex Márquez aber bekam einen Grid-Penalty wegen seiner «überambitionierten Fahrweise» in der ersten Runde aufgebrummt, als Brad Binder nach einem Kontakt in Kurve 6 weit gegangen war.

«Wir haben meiner Meinung nach den großartigsten Motorsport der Welt, es ist die größte Show und bietet auch die besten Fahrer und die besten Möglichkeiten. Und wir wollen immer, dass sie performen und ihren Job machen können», bekräftigte Spencer. «In den letzten paar Jahren gab es auf Seiten der Fahrer, in der Safety Commission, in der sich die MotoGP-Piloten jeden Freitag treffen, den Anstoß bezüglich der Kontakte: Was ist ein Unfall, was ist Rennsport, was ist zu viel?»

Bagnaia und Co. forderten zuletzt nach scheinbar leichtfertig vergebenen Strafen, die Stewards sollten die Piloten einfach Rennfahren lassen. «Fast Freddie» zeigte sich mit dieser Linie grundsätzlich einverstanden, denn es gebe Rennunfälle. Er stellte aber auch klar: «Wenn es zu viel ist, wenn es sich auf das Rennen auswirkt, dann wird es die Aufforderung zum Positionswechsel geben. Das ist die erste Maßnahme, wie es sein sollte. Dann geht man ausgehend von dem weiter.»

«Die Fahrer verstehen das. Was man in dieser heutigen Welt und in unserem Sport sieht und was viele Leute verstehen müssen, ist, dass der Wettkampf so groß und es so schwierig ist. Es sind viele Emotionen im Spiel, aus dem Standpunkt eines Fahrers betrachtet, und das verstehe ich. Von unserer Seite aus geht es um Sicherheit und Fairness, aber wir wollen, dass die Fahrer Rennen fahren können, und das haben wir in Frankreich gesehen», fasste der Vorsitzende des FIM MotoGP Stewards Panels klar.

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