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Valentino Rossi (10.): Als hätten wir die WM gewonnen

Von Nora Lantschner
Das letzte Rennen in der außergewöhnlichen MotoGP-Karriere von Valentino Rossi ist Geschichte. Der Superstar spricht über große Emotionen und betont, wie wichtig ihm das Top-10-Ergebnis zum Abschied war.

Das gesamte MotoGP-Fahrerlager und 76.226 Zuschauer (allein am Sonntag) bereiteten Valentino Rossi für seinen 432. und letzten Grand Prix einen würdigen Abschied. Der Startplatz des Superstars wurde regelrecht belagert, Fußball-Legende Ronaldo schaute zu, auf den Tribünen heizten La-Ola-Wellen die Stimmung an und selbst lange nach dem Rennende waren noch ‚Vale, Vale‘-Chöre zu hören.

«Es war ein wirklich besonderes Wochenende, das hatte ich so nicht erwartet», hielt Rossi fest. «Ich war wegen des letzten Wochenendes meiner Karriere ein bisschen besorgt. Denn du denkst lange an diesen Moment und du weißt nie, wie du dich fühlen wirst, ob es möglich sein wird, sich auf das Rennen zu konzentrieren, und ob du sehr traurig sein wirst… Es war aber großartig, schon von Donnerstag an. Es gab viele Überraschungen für mich, das war sehr emotional. Ich erfuhr auch große Unterstützung und großen Respekt von all den Leuten in Paddock und all den MotoGP-Piloten. Ich muss ihnen danken, denn das ist sehr wichtig und ich glaube, es ist auch nicht so gewöhnlich.»

Welche Überraschung gefiel «Vale» am besten? «Die Helme und die neun Weltmeister-Bikes, aber auch die Umarmungen mit den MotoGP-Fahrer nach der Pressekonferenz und nach dem Rennen. Das Beste waren aber die Helm-Designs meiner Academy-Fahrer, das war eine Überraschung für mich, die mich sehr glücklich machte. Als sie mir das am Samstag zeigten, war es sehr emotional. Das war eine großartige Idee.»

Tränen kamen dem neunfachen Weltmeister aber nicht. «Nein, keine Tränen», versicherte er auch nach dem Abschiedsrennen lachend. Seiner schwangeren Freundin Francesca erging es da anders, sie war – wie viele treue Wegbegleiter und Fans – sichtlich überwältigt von den Emotionen.

Das größte Geschenk bereitete sich der der 42-Jährige mit dem zehnten Platz am Ende selbst. «Es war ein großartiges Wochenende, ich fuhr schon am Samstag gut und landete im Rennen in den Top-10. Das bedeutet, dass ich meine lange Karriere in den zehn besten Fahrer der Welt beschließe. Das ist für mich sehr wichtig und bedeutet mir viel. Ich kann das jetzt noch lange sagen: Mein letztes Rennen beendete ich in den Top-10. Ich fühle mich sehr gut, auch weil wir nach dem Rennen richtig ‚casino‘ machten und es genossen, als hätten wir die Weltmeisterschaft gewonnen. Das werde ich nie vergessen.»

Zum Abschied lieferte der Petronas-Yamaha-Pilot sein wohl bestes Saisonrennen ab. Woran lag das? «Wir arbeiteten vor allem gut mit meinem Team, das Motorrad hatte sich schon am Samstagmorgen im Vergleich zum Freitag deutlich verbessert. Ich fühlte mich vom FP3 an besser. Von Samstag auf Sonntag verbesserten wir uns noch einmal. Und Pecco half mir, direkt ins Q2 zu kommen und aus den Top-10 zu starten. Dadurch kann man wirklich ein anderes Rennen machen. Ich spürte aber auch die Motivation und die Konzentration, als würde ich um die Weltmeisterschaft kämpfen. Das letzte Rennen ist das letzte Rennen, das ist sehr wichtig, weil man es nie vergessen wird.»

«Und verdammt, es war nicht einfach», ergänzte der «Dottore» noch. «Denn schon seit Montag hatte ich viel Druck und viele Dinge zu tun, aber ich sagte: Für mich ist es das Wichtigste, zu versuchen im Rennen stark zu sein, denn ich bin immer noch ein Rennfahrer. Es ist ein großartiges Gefühl, ich fuhr heute wirklich gut, machte keinen Fehler und gab vom Anfang bis zum Ende das Maximum.»

MotoGP-Ergebnis, Valencia (14. November):

1. Bagnaia, Ducati, 27 Runden in 41:15,481 min
2. Martin, Ducati, + 0,489 sec
3. Miller, Ducati, + 0,823
4. Mir, Suzuki, + 5,214
5. Quartararo, Yamaha, + 5,439
6. Zarco, Ducati, + 6,993
7. Binder, KTM, + 8,437
8. Bastianini, Ducati, + 10,933
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 12,651
10. Rossi, Yamaha, + 13,468
11. Morbidelli, Yamaha, + 14,085
12. Dovizioso, Yamaha, + 16,534
13. Alex Márquez, Honda, + 17,059
14. Oliveira, KTM, + 18,221
15. Lecuona, KTM, + 19,233
16. Viñales, Aprilia, + 19,815
17. Marini, Ducati, + 28,860
18. Petrucci, KTM, + 32,169
– Rins, Suzuki, 17 Runden zurück
– Nakagami, Honda, 23 Runden zurück

MotoGP Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1.Quartararo, 278 Punkte. 2. Bagnaia 252. 3. Mir 208. 4. Miller 181. 5. Zarco 173. 6. Binder 151. 7. Marc Márquez 142. 8. Aleix Espargaró 120. 9. Martin 111. 10. Viñales 106. 11.Bastianini 102. 12. Pol Espargaró 100. 13. Rins 99. 14. Oliveira 94. 15. Nakagami 76. 16. Alex Márquez 70. 17. Morbidelli 47. 18. Rossi 44. 19. Marini 41. 20. Lecuona 39. 21. Petrucci 37. 22. Bradl 14. 23. Pirro 12. 24. Dovizioso 12. 25. Pedrosa 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 357 Punkte. 2. Yamaha 309. 3. Suzuki 240. 4. Honda 214. 5. KTM 205. 6. Aprilia 121.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo 433 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 380. 3. Suzuki Ecstar 307. 4. Pramac Racing 288. 5. Repsol Honda 250. 6. Red Bull KTM Factory Racing 245. 7. LCR Honda 146. 8. Esponsorama Racing 143. 9. Aprilia Racing Team Gresini 135. 10. Petronas Yamaha SRT 96. 11. Tech3 KTM Factory Racing 76.

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