Jack Miller (Ducati/3.): Ich wollte ein bisschen mehr
Jack Miller wieder auf Platz 3
Jack Miller hat es sich zur Gewohnheit gemacht, im Saisonfinish wieder gewaltig aufzutrumpfen. Das war schon 2019 und im Vorjahr in Valencia und Portimão so. Auch in dieser Saison beschloss er die Rennsaison mit zwei Podestplätzen. Er sicherte Ducati damit mit Hilfe von Pecco Bagnaia nicht nur die Marken-WM, sondern heute auch den Gewinn der Team-Weltmeisterschaft.
Außerdem verteidigte der populäre Draufgänger seinen vierten WM-Rang erfolgreich gegen Johann Zarco. Erstaunlich: Drei Ducati-Fahrer beendeten die WM unter den Top-5. Außerdem gewann Ducati mit Bagnaia vier Rennen, mit Jack zwei, mit Jorge Martin eines, also total sieben. Im Vorjahr reicht es nur für zwei Siege mit Dovizioso und Petrucci. Zum Vergleich: Yamaha siegte 20212 fünfmal mit Quartararo und einmal mit Viñales.
Valencia entpuppte sich als historischer Grand Prix für Ducati, denn die Italiener feierten den ersten Dreifacherfolg in der MotoGP-WM – mit Bagnaia, Martin und Miller. «Ich bin definitiv froh, wieder auf dem Podest gelandet zu sein, auch wenn ich gerne meinen dritten Saisonsieg eingefahren hätte», erklärte JackAss. «Ich wäre gerne etwas weiter vorne gelandet. Am Anfang habe ich es versucht, aber ich habe es dann vorgezogen, den Hinterreifen etwas zu schonen. Dafür konnte ich im Finish wieder angreifen. Wir mussten, dass wir mit dem Reifen über 27 Runden an der Grenze sein würden.»
«Ich habe am Anfang Jorge im Turn 1 überholt, aber er hat mich im Turn 2 wieder geschnappt», schilderte Miller. «Es war dann wie ein Domino-Effekt. Sobald du hier den Schwung etwas verlierst, fahren – bäng, bäng, bäng – drei, vier Bikes an dir vorbei. Die Suzuki waren in der Anfangsphase schwer zu knacken, weil sie so ausgezeichnet einlenken. Sie hatte in dieser Phase auch extrem viel Grip. Ich hatte zwei Kurven, an denen ich verletzbar war, die Kurve 1 und die Kurve 13. Aber ich habe beim Beschleunigen wirklich aufgepasst, damit der Hinterreifen nicht zu stark verschlissen wird. Vielleicht könnte ich vor der Schlussphase schon etwas aggressiver fahren können. Ich wollte jedoch unbedingt ins Ziel kommen und unbedingt auf dem Podest stehen, besonders als ich gesehen habe, dass drei Ducati vorne sind.»
«Ich habe in der Aufregung ganz selten auf die Anzeigetafel geschaut. Es stand ‘noch 14 Runden‘. Als ich wieder hinblickte, waren es nur noch zwei. Vor der letzten Runde habe ich vergessen, beim Rausfahren aus der letzten Kurve den Knopf für die ‚ride height device‘ zu drücken. Ich war direkt hinter Jorge, aber dann begann mein Bike unerwartet ein Wheelie zu machen. Ich dachte: 'Was ist jetzt passiert?' Erst beim der Zieldurchfahrt ist mir klar geworden, dass ich auf den Knopf vergessen hatte.»
MotoGP-Ergebnis, Valencia (14. November):
1. Bagnaia, Ducati, 27 Runden in 41:15,481 min
2. Martin, Ducati, + 0,489 sec
3. Miller, Ducati, + 0,823
4. Mir, Suzuki, + 5,214
5. Quartararo, Yamaha, + 5,439
6. Zarco, Ducati, + 6,993
7. Binder, KTM, + 8,437
8. Bastianini, Ducati, + 10,933
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 12,651
10. Rossi, Yamaha, + 13,468
11. Morbidelli, Yamaha, + 14,085
12. Dovizioso, Yamaha, + 16,534
13. Alex Márquez, Honda, + 17,059
14. Oliveira, KTM, + 18,221
15. Lecuona, KTM, + 19,233
16. Viñales, Aprilia, + 19,815
17. Marini, Ducati, + 28,860
18. Petrucci, KTM, + 32,169
– Rins, Suzuki, 17 Runden zurück
– Nakagami, Honda, 23 Runden zurück
MotoGP Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):
1.Quartararo, 278 Punkte. 2. Bagnaia 252. 3. Mir 208. 4. Miller 181. 5. Zarco 173. 6. Binder 151. 7. Marc Márquez 142. 8. Aleix Espargaró 120. 9. Martin 111. 10. Viñales 106. 11.Bastianini 102. 12. Pol Espargaró 100. 13. Rins 99. 14. Oliveira 94. 15. Nakagami 76. 16. Alex Márquez 70. 17. Morbidelli 47. 18. Rossi 44. 19. Marini 41. 20. Lecuona 39. 21. Petrucci 37. 22. Bradl 14. 23. Pirro 12. 24. Dovizioso 12. 25. Pedrosa 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 357 Punkte. 2. Yamaha 309. 3. Suzuki 240. 4. Honda 214. 5. KTM 205. 6. Aprilia 121.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo 433 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 380. 3. Suzuki Ecstar 307. 4. Pramac Racing 288. 5. Repsol Honda 250. 6. Red Bull KTM Factory Racing 245. 7. LCR Honda 146. 8. Esponsorama Racing 143. 9. Aprilia Racing Team Gresini 135. 10. Petronas Yamaha SRT 96. 11. Tech3 KTM Factory Racing 76.