Takaaki Nakagami: Honda nicht mehr wiederzuerkennen
Taka Nakagami auf seiner 2022er-Honda
Spätestens beim Sepang-Test wurde auch Außenstehenden klar: Die RC213V wurde für 2022 rundum erneuert. HRC-Direktor Tetsuhiro Kuwata sprach bei der Repsol-Honda-Teamvorstellung von der größten Veränderung innerhalb der aktuellen Regelperiode.
Takaaki Nakagami stimmt dem voll zu. «Dieses neue Motorrad bedeutet eine große Veränderung, definitiv», bestätigte er im Rahmen der LCR-Teamvorstellung. «Man sieht es auch von außen, dass sich die Form und alles verändert hat. Schon bevor ich mich zum ersten Mal auf das Motorrad schwang, war die Vorfreude groß. In Jerez war mein erster Eindruck dann: Das ist kein Bike von Honda. Ich kenne es seit 2018 und 2019, 2020, 2021 gab es jedes Jahr Weiterentwicklungen und Verbesserungen, aber der Charakter und das Konzept war immer dasselbe. Von 2021 auf 2022 gab es aber eine sehr, sehr große Veränderung und das Konzept ist auch komplett anders. Nach den zwei Testtagen in Jerez und den zwei in Sepang fange ich an, das Motorrad zu verstehen. Das Gefühl ist ganz anders, für die Front und auch das Hinterrad. Das braucht Zeit, noch sind wir nicht so weit, das volle Potenzial zu verstehen.»
«Dieses Motorrad hat aber definitiv großes Potenzial, ich freue mich sehr auf die Saison», fasste «Taka» zusammen. Eine Saison, die zukunftsweisend ist: «Diese Saison wird super wichtig für mich, weil die Verträge der meisten Fahrer am Ende des Jahres auslaufen», weiß Taka. «Es ist mein fünftes Jahr, es ist an der Zeit – auch mir selbst – mein wahres Potenzial zu zeigen. Deshalb habe ich seit Dezember einen Mentaltrainer, um für die Saison bereit zu sein.»
«Die Vorfreude ist groß, gleichzeitig aber auch der Druck, das ist klar», räumte der seit heute 30-jährige Japaner ein, der noch immer auf seinen ersten MotoGP-Podestplatz wartet. «Ich fühle mich mit dieser Kombination im Moment aber wohl. Ich will den Druck spüren, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Mein Ziel ist im Moment, von Katar an in der Spitzengruppe zu kämpfen.»
Wie sieht die Arbeit mit dem Mentaltrainer aus? «Wir fingen gerade erst an», gab Taka zu bedenken. «Er gab mir einige Beispiele mit, ich versuche im Training ein bisschen andere Dinge zu machen und wenn ich Fragezeichen oder sonst etwas im Kopf habe, versuche ich es zu notieren. Im Moment sind es ziemlich einfache Dinge, nichts Besonderes. Das sind aber sensible Themen, es ist besser nichts zu überstürzen, sondern sich Schritt für Schritt besser kennenzulernen.»
Auf einen persönlichen Manager verzichtet Nakagami dagegen nach wie vor: «Ich habe im Moment keinen Manager, ich kümmere mich selbst, wie schon in der Vergangenheit. Ich weiß nicht recht, ich muss an viele Dinge denken, aber suche im Moment keinen Manager. Im Moment ist es okay, mal sehen, wie es sich in Zukunft entwickelt.»