Jorge Martin: «Eine Woche lang Haare nicht gewaschen»
Jorge Martin beim Presse-Event in Texas
Jorge Martin reist als WM-Neunter zum «Red Bull Grand Prix of the Americas». Nach zwei Rennstürzen in Katar und Indonesien sammelte er in Argentinien als Zweitplatzierter seine ersten Zähler der Saison. Im Anschluss an das Rennen gab es, gemeinsam mit Sieger Aleix Espargaró, eine ausgelassene Feier. «Es war eine lange Nacht», gab Martin schmunzelnd zu. «Wir hatten viel Spaß und haben etwas Champagner versprüht. Aleix und ich haben den Abend zusammen gestartet, aber dann sind wir getrennte Wege gegangen. Ich war sehr müde, aber wir haben den Moment wirklich genossen.»
Nachdem er im letzten Jahr auf einem beachtlichen fünften Platz ins Ziel gekommen war, hat der 24-jährige Spanier für das Rennen auf dem Circuit of the Americas klare Ziele: «In der vergangenen Saison war ich in Austin sehr schnell und habe lange Zeit ums Podest gekämpft. In diesem Jahr hatte ich in den ersten beiden Rennen Probleme, im Rennverlauf die Pace hochzuhalten. In Argentinien hat das zum Glück besser funktioniert, worauf ich an diesem Wochenende aufbauen will.»
Am Ende des letzten Jahres sah es so aus, als würde Ducati in dieser Saison die Übermacht darstellen, doch den Fahrern bereitet die Umstellung auf die GP22 bislang noch Probleme. Bester Ducati-Pilot ist aktuell Enea Bastianini auf WM-Rang 3, dieser ist jedoch auf dem Vorjahres-Modell unterwegs.
Martin kennt die Stärken und Schwächen des diesjährigen Fabrikats: «Die GP22 fährt sich in den Kurven viel leichter. Im letzten Jahr war der Top-Speed unser großer Vorteil, da haben wir in diesem Jahr etwas eingebüßt. Wir müssen und darauf fokussieren, den Geschwindigkeitsvorteil wieder herzustellen.» Doch er ist sich sicher: «Insgesamt ist das Potenzial des Bikes höher als im letzten Jahr.»
Der Texas-GP steht im Zeichen zwei großer Jubiläen. Zum einen wird an diesem Wochenende der 500. Grand Prix unter dem Regime der Dorna ausgetragen, die seit 1992 die kommerziellen Rechte am Motorrad-GP-Sport besitzt. Zum anderen fand am Donnerstag vor genau 20 Jahren in Suzuka das erste Rennen der modernen MotoGP-Ära statt. Als erster Sieger der neuen Klasse trug sich Valentino Rossi in die Geschichtsbücher ein. Anlässlich dieses Jubiläums wurden die Fahrer in der Pressekonferenz gefragt, welche Kindheitserinnerungen sie mit der MotoGP-Welt verbinden.
«2006 habe ich in Valencia das erste Mal ein MotoGP-Fahrerlager betreten», erinnerte sich Martin zurück, der damals acht Jahre alt war. Für ihn ein ganz besonderes Erlebnis: «Ich habe dort Valentino getroffen, er hat mir über den Kopf gestreichelt. Danach habe ich mir eine Woche lang nicht die Haare gewaschen.»
WM-Stand nach 3 von 21 Grand Prix:
1. Aleix Espargaró 45 Punkte. 2. Brad Binder 38. 3. Bastianini 36. 4. Rins 36. 5. Quartararo 35. 6. Mir 33. 7. Oliveira 28. 8. Zarco 24. 9. Martin 20. 10. Pol Espargaró 20. 11. Miller 15. 12. Morbidelli 14. 13. Viñales 13. 14. Bagnaia 12. 15. Marc Márquez 11. 16. Nakagami 10. 17. Marini 10. 18. Bezzecchi 7. 19. Darryn Binder 6. 20. Alex Márquez 4. 21. Dovizioso 2. 22. Gardner 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 61 Punkte. 2. KTM 55. 3. Aprilia 45. 4. Suzuki 37. 5. Yamaha 35. 6. Honda 24.
Team-WM:
1. Suzuki Ecstar 69 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 66. 3. Aprilia Racing 58. 4. Monster Energy Yamaha 49. 5. Pramac Racing 44. Gresini Racing MotoGP 36. 7. Repsol Honda 31. 8. Ducati Lenovo 27. 9. Mooney VR46 Racing 17. 10. LCR Honda 14. 11. WithU Yamaha RNF 8. 12. Tech3 KTM Factory 1.