MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Rául Fernández (Aprilia): «Besserung in Sicht»

Von Philippe Soutter
Rául Fernández (23)

Rául Fernández (23)

Die kritischen Töne von Rául Fernández nach dem RNF-Aprilia-Debakel scheinen gefruchtet haben, glaubt er zumindest. Ist für 2024 wirklich Besserung in Sicht?

Rául Fernández (23) schimpfte nach dem GP in Malaysia wie ein Rohrspatz. Vor allem das Aprilia-Werk stand im Fokus des Zorns. Das einzig Neue an seiner RS-GP22 seien jeweils die frischen Reifen. Vor dem Katar-GP bemühte sich der spanische Hitzkopf nach Kräften die Wogen zu glätten. «Nach dem Rennen in Sepang kamen viele Aprilia-Leute zu uns. Es war schön für uns zu sehen, dass unser Abschneiden dort auch die Italiener beschäftigt und dass sie uns helfen wollen.»

Tatsächlich waren die beiden Aprilia-Fahrer – Oliveira stürzte in Sepang in Runde 6 und Rául Fernández strandete beim Heim-GP des RNF-Teams sogar eine Runde später mit technischen Problemen – nicht allzu weit gekommen.

Doch für 2024 ist offenbar Besserung in Sicht. «Wir werden mehr Aprilia-Techniker in unsere Box bekommen. Ausserdem wurde uns versprochen, dass wir in der kommenden Saison Evolutionsteile erhalten. Die Zusammenarbeit wird also enger. Und die RS-GP23, die wir nächstes Jahr fahren, scheint in der Basis ein gutes Bike zu sein.» Zudem, «halte ich meinen Teamkollegen und mich gegenüber den Werksfahrern für ebenbürtig», so Raúl Fernández.

Ob diese Kehrtwendung des Aprilia-Werks nun einem vergrösserten RNF-Budget zu verdanken ist, oder der Tatsache, dass Aprilia erkannt hat, dass man mit vier Motorrädern, wenn auch verschiedenen Modelljahrgangs, gegen die davoneilende Konkurrenz von Ducati und KTM grössere Chancen hat, sei dahingestellt. Vielleicht hatten diese Ankündigungen gegenüber Rául Fernández auch einfach eine sedative Absicht, dass er sich inskünftig mit Lästereien wie in Sepang zurückhält.

Der Moto2-Vizeweltmeister von 2021 sieht bereits für das Rennen auf dem Losail International Circuit eine Besserung in Sicht. «Der Asphalt ist neu. Das sorgt schon mal für ausgeglichenere Karten. Aprilia, vor allem Aleix, war hier letztes Jahr sehr stark. Ich werde auch hier mein Bestes geben», so der Madrilene. Der zehnfache GP-Sieger aus den kleinen Klassen gab aber gleichzeitig auch zu, dass er die Strapazen der letzten Wochen mit dem engen Zeitplan und den vielen Flügen schon manchmal spüre.

Rául Fernández, welcher 2022 im Tech3-Team auf einer KTM in die MotoGP aufgestiegen war, ist gespannt, wie sich der hochgelobte Pedro Acosta 2024 schlagen wird. Und hat einen passenden Tipp bereit: «Er darf nicht denken, dass es für ihn was Erfolge und Titel betrifft so weiter geht. Die MotoGP-Welt ist alles andere als easy.»

Ergebnis MotoGP-Rennen, Sepang (12.11.):

1. Enea Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 39:59,137 min (= 166,3 km/h)
2. Alex Márquez, Ducati, + 1,535 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, + 3,562
4. Jorge Martin, Ducati, + 10,526
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 15,000
6. Marco Bezzecchi, Ducati, + 16,946
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 18,553
8. Jack Miller, KTM, + 19,204
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 19,399
10. Luca Marini, Ducati, + 19,740
11. Maverick Viñales, Aprilia, + 21,189
12. Johann Zarco, Ducati, + 23,598
13. Marc Márquez, Honda, + 27,079
14. Augusto Fernández, KTM, + 28,940
15. Pol Espargaró, KTM, + 29,849
16. Iker Lecuona, Honda, + 50,960
17. Álvaro Bautista, Ducati, + 53,564
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 1:42,162 min
– Brad Binder, KTM, 9 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Raúl Fernández, Aprilia, 14 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 15 Runden zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück

Ergebnis MotoGP-Sprint, Sepang (11.11.):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Rdn in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 35 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 412 Punkte. 2. Martin 398. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 254. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 175. 8. Marini 171. 9. Quartararo 156. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 149. 12. Di Giannantonio 100. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 69. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 626 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 334. 3. Aprilia 292. 4. Yamaha 176. 5. Honda 169.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 598 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 498. 3. Mooney VR46 Racing 494. 4. Red Bull KTM Factory Racing 410. 5. Aprilia Racing 373. 6. Gresini Racing 249. 7. Monster Energy Yamaha 249. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 91.

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