MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Jack Miller (KTM/11.): Jetzt mit Sissy-Bar am Heck

Von Günther Wiesinger
Jack Miller testete am Freitag in Katar einen neuen, futuristisch wirkenden Heckflügel an seiner Red Bull-KTM. Den direkten Einzug ins Q2 verpasste er nach Platz 11 um Haaresbreite.

Schon früher im fürs Qualifyung-2 entscheidenden, unter Flutlicht abgehaltenen zweiten MotoGP-Training in Katar hatte Miller eine flotte Runde in 1.53,349 Minuten gedreht und lag zeitweilig an achter Stelle. Wegen eines Kupplungsproblems und eines zweiten Sturzes konnte sich «Thriller Miller» mit dem zweiten weichen Hinterreifen nicht weiter verbessern und musste sich mit 0,014 Sekunden Rückstand auf Marc Márquez deshalb mit dem elften Platz abfinden.

Gemeinsam mit namhaften Kollegen wie Álex Márquez, Marco Bezzecchi, Malaysia-Sieger Enea Bastianini oder Fabio Quartararo steht ihm damit am Samstag die Bewährungsprobe im Q1 bevor. Aus diesem Wettkampf steigen nur die zwei besten Fahrer ins Q2 der Top-12 auf.

«Zu Beginn des ersten Trainings am Nachmittag fühlte sich die Piste an, als hätte ich vergessen, wie man Motorrad fährt», beschrieb er den anfänglichen Eiertanz auf der Losail-Piste, die wegen dem feinen Wüstensand von Katar zunächst kaum Grip bot. «Zum Glück wurde die Strecke von Runde zu Runde besser. Im zweiten Training am Abend war ich auf Anhieb eine Sekunde schneller als meine Nachmittagsbestzeit», schilderte Miller.

Bei seiner «Time Attack» mit dem ersten weichen Hinterreifen ging alles glatt, doch im zweiten Anlauf konnte sich Miller nicht mehr nennenswert steigern. Er steht jetzt mit einer Zeit von 1:53,337 min deshalb nur als Elfter in der Rangliste. «Ich hatte ein kleines Problem mit der Kupplung und kam noch einmal an meine beste Zeit heran, musste mich dafür aber erheblich mehr anstrengen. Wir hätten uns garantiert weiter verbessern können, doch solche Dinge passieren nun einmal», erklärte Miller.

Zu den positiven Aspekten des Tages zählte ein weiterer erfolgreicher Test mit einem neuen Auspuff, den Miller exklusiv einsetzt. «Der Drehmomentcharakter wird angenehmer. Was ich und was die Michelin-Reifen hier und dort brauchen, ist ein weicherer Übergang von geschlossenem zu geöffnetem Gasgriff, und dieses Auspuffsystem hilft mir dabei», erläuterte Miller und sprach von einem gewissen Big Bang-Effekt.

Außerdem testete er einen neu gestalteten Heckflügel, der deutlich komplizierter aufgebaut ist als die gewohnte, quadratisch wirkende Aero-Box. «Was ich getestet habe? Eine Sissy-Bar für die Sozia», grinste Miller.

Zu präzisen Angaben über die Wirksamkeit dieser Sissy-Bar bei der Suche nach mehr Traktion am Hinterrad war er allerdings noch nicht in der Lage. «Für lange Zeit sind wir da draußen ja nur herumgewackelt und haben kaum das Knie auf den Asphalt gebracht. Keine idealen Bedingungen zum Testen – doch wir lassen den neuen Heckflügel montiert und fahren auch am Samstag weiter damit!»

MotoGP-Ergebnis, Zeittraining, Doha (17.11.):

1. Raúl Fernández, Aprilia, 1:52,843 min
2. Di Giannantonio, Ducati, + 0,049 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,093
4. Binder, KTM, + 0,112
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,190
6. Marini, Ducati, + 0,251
7. Martin, Ducati, + 0,352
8. Bagnaia, Ducati, + 0,359
9. Augusto Fernández, KTM, + 0,446
10. Marc Márquez, Honda, + 0,480
11. Miller, KTM, + 0,494
12. Alex Márquez, Ducati, + 0,718
13. Morbidelli, Yamaha, + 0,721
14. Pol Espargaró, KTM, + 0,853
15. Bezzecchi, Ducati, + 0,861
16. Zarco, Ducati, + 0,935
17. Mir, Honda, + 1,078
18. Bastianini, Ducati, + 1,094
19. Oliveira, Aprilia, + 1,162
20. Lecuona, Honda, + 1,411
21. Quartararo, Yamaha, + 1,417
22. Nakagami, Honda, + 1,598

MotoGP-Ergebnis FP1, Doha (17.11.):

1. Martin, Ducati, 1:56,393 min
2. Zarco, Ducati, + 0,172 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,229
4. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,292
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,411
6. Marini, Ducati, + 0,426
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,427
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,437
9. Pol Espargaró, KTM, + 0,492
10. Brad Binder, KTM, + 0,501
11. Quartararo, Yamaha, + 0,568
12. Viñales, Aprilia, + 0,582
13. Miller, KTM, + 0,667
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,703
15. Oliveira, Aprilia, + 1,213
16. Alex Márquez, Ducati, + 1,442
17. Bastianini, Ducati, + 1,589
18. Bezzecchi, Ducati, + 1,678
19. Mir, Honda, + 1,784
20. Marc Márquez, Honda, + 1,800
21. Lecuona, Honda, + 1,951
22. Nakagami, Honda, + 4,036

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