MotoGP in Assen: Strafe für Marc Marquez

Espargaro fordert mehr Unterstützung für FIM-Stewards

Von Thomas Kuttruf
Nicht nur beim letzten MotoGP-Event in Mugello gab es erneut mehrere umstrittene Entscheidungen der FIM-MotoGP-Rennkommissare. Aleix Espargaro spricht von Respekt und von mehr Unterstützung für die Stewards.

Irgendwo zwischen Enea Bastianinis Protest auf der Strecke gegen seine anschwellenden Strafen in Barcelona und dem Aufschrei seines Ducati-Teamkollegen Pecco Bagnaia, weil er eine Woche später in Mugello wegen Behinderung bestraft wurde, sprang die Kritik an den MotoGP-Stewards auf eine Rekordmarke.

Die FIM-Stewards unter der Leitung von Freddie Spencer, Champion der Königsklasse in den Jahren 1982 und 1985, haben keine hohe Akzeptanz im MotoGP-Startfeld.
In Mugello am vergangenen Wochenende kam es mehrfach zu Debatten. Als Miguel Oliveira einer Strafe entging, weil er Fabio Quartararo im Sprint zu Fall gebracht hatte - eine sehr zweifelhafte Entscheidung, die den Yamaha-Fahrer wortreich, aber zu Recht verärgerte.

Während Bastianinis Widerstand in Barcelona zumindest vom logischen Standpunkt aus verständlich war - er hatte einen Grund zu argumentieren, dass er von der Strecke gedrängt worden war, sorgte der Situation um Bagnaia erneut für rote Köpfe. Die Rückstufung um drei Plätze in der Startaufstellung, die Bagnaia erhielt, weil er nach Ansicht der Stewards in den letzten Minuten des Freitagstrainings eine fliegende Runde von Alex Márquez beeinflusst hatte, erhitzte die Gemüter.

Márquez brach die Runde ab und verbrachte einige Sekunden damit, Bagnaia die Meinung zu sagen, was dazu führte, dass der Weltmeister ihn spöttisch einen «Showman» nannte.
Ducati legte gegen die Strafe Berufung ein, erklärte aber, dass sie die Entscheidung akzeptierten, nachdem diese gescheitert war. Bagnaia klang anders.

«Ich bin immer noch frustriert, weil ich denke, dass es lächerlich ist», sagte er nach seinem Sprintsieg. »Wir haben deutlich gezeigt, was passiert ist, und sie haben die Strafe erst ausgesprochen, als ich schon mit ihnen gesprochen hatte. Als ich mit ihnen sprach und versuchte, ihnen mit Daten zu helfen, zu verstehen, was passiert war, war die Ankündigung der Strafe schon raus. Das ist großer Mist. Wir haben keine Konsistenz in Bezug auf Strafen.»

Eine ausgewogene Meinung zu den immer wiederkehrenden Debatten in Hinblick auf das «Straf-Management» vertritt Werksfahrer Aleix Espargaro. Doch auch der Routinier gibt einiges zu Bedenken: «Für mich ist es schwierig, weil ich nicht schlecht über sie reden will», sagte er über die Stewards. «Denn ich bin sicher, dass sie ihr Bestes tun. Aber sie sind 20 Jahre von den heutigen Rennen entfernt. Wir brauchen dort jemanden, der in letzter Zeit Rennen gefahren ist.»

Aleix Espargaro weiter: «Wir brauchen jemanden, der in letzter Zeit Rennen gefahren ist – nicht letztes Jahr oder vor zwei Jahren, aber auch nicht vor 25 Jahren.» Einen, der die MotoGP kennt, der den heutigen Fahrstil kennt, der die Reifen kennt. Ich denke, sie brauchen jemanden dort. Vielleicht können sie ihren Job weiter machen, aber sie brauchen eine andere Person, die mehr über die MotoGP im Jahr 2024 weiß.»

Espargaro stellte klar, dass diese Person nicht er sein würde, aber er sagte auch: «Auf der anderen Seite muss man das respektieren. Es ist wie damals, als sie mir eine Strafe für meinen Fehler gegenüber Morbidelli gaben. Ich habe einen großen Fehler gemacht, ich musste 10.000 zahlen. Das ist so, als ob ich sagen würde: «Ich werde nicht zahlen‘. Nein, das muss man. Für mich war es eine schwarze Flagge in Barcelona für Enea (wegen Nichtbeachtung von Strafen).»

«Wenn du willst, dass sie uns respektieren, musst du sie auch respektieren. Respekt bedeutet nicht, dass man die Dinge so belässt, wie sie sind, und auch nicht, dass man mit jeder Entscheidung einverstanden ist. Aber Respekt bedeutet auch nicht, jeder Schwäche der Stewards dazu zu nutzen, sich gegen jede einzelne Strafe zu wehren», unterstrich der Aprilia-Werksfahrer.

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