MotoGP: Marc Marquez über den Stil des Siegers

Aleix Espargaró: «Bastianini erinnert an Pedrosa»

Von Bernhard M. Höhne
Aleix Espargaró kämpfte mit stumpfen Waffen gegen Marc Márquez, der an seinem Landsmann vorbeikam

Aleix Espargaró kämpfte mit stumpfen Waffen gegen Marc Márquez, der an seinem Landsmann vorbeikam

Aprilia-Pilot Aleix Espargaró hoffte beim MotoGP-Wochenende in Silverstone, um den Sieg mitkämpfen zu können. Sein Resultat beim Grand Prix am Sonntag war letztlich jedoch ernüchternd.

In den freien Trainings war Aprilia-Pilot Aleix Espargaró immer unter den schnellsten Piloten zu finden. Dass er die gute Ausgangslage beim Rennwochenende in Großbritannien in den ersten Startplatz für das Sprintrennen und den Grand Prix ummünzen konnte, erschien da fast folgerichtig. Im Sprintrennen folgte ein dritter Platz. Diesen schrieb der Spanier in Teilen auch Kompromissen bei der Reifenwahl zugunsten des Grand Prix am Sonntag zu.

Doch das Rennen am Sonntag selbst lief letztlich so gar nicht wie gewünscht. Zwar fuhr Espargaró zunächst noch in Reichweite der Spitzengruppe mit, doch zur Rennmitte hin wuchs der Abstand zu dieser immer weiter an und beim Zieleinlauf musste er sich schliesslich mit Rang 6 zufrieden geben. Dass er damit noch immer der beste Nicht-Ducati-Pilot war, dürfte da nicht weiter ins Gewicht gefallen sein.

Angesprochen auf seine im Feld ungewöhnliche Reifenwahl, als einer von nur zwei Piloten mit hartem Vorderreifen, sah sich der Aprilia-Pilot dennoch bestätigt: «Der harte Vorderreifen war nicht das Problem. Er war sogar die Lösung. Ihn bei diesen Bedingungen, unter 30 Grad Streckentemperatur und mit ein paar Regentropfen zu Beginn des Rennens, zu verwenden, war sehr mutig. Aber es hat sich ausgezahlt, denn dadurch konnte ich viel Zeit beim Anbremsen gewinnen. Zum Glück, denn in der Startaufstellung hatte ich für einen Moment ernste Bedenken!»

Das Problem sei eher die Verwaltung des Hinterreifens gewesen, der im Laufe des Rennens regelmäßig Probleme verursache. Auch regelmäßige Anpassungen bei Traktionskontrolle und Motorbremse hätten keinen Einfluss gehabt: «Deshalb tun wir uns in den kürzeren Sprintrennen und in den Qualifikationstrainings leichter. Es gibt für mich keine Möglichkeit, damit umzugehen.»

Der Einbruch bei der Leistungsfähigkeit führte zum Rennende hin zu stärker nachlassenden Rundenzeiten als bei der Konkurrenz, sodass Espargaró immer weiter durchgereicht wurde. Er selbst sah diesen sechsten Rang jedoch als das bestmögliche Ergebnis an: «Ich hatte das Gefühl, dass ich wirklich schnell war. Ich habe keine Fehler gemacht, habe mich immer nahe am Limit bewegt. Und dann nur mit einem sechsten Platz nach Hause fahren zu können, ist sehr frustrierend.»

Die Ducati-Piloten seien dem Rest des Feldes überlegen gewesen: «Der Unterschied zu den restlichen Aprilias, KTMs und Yamahas war riesig. Ich war der Einzige, der in der Lage war, wenigstens ein bisschen mit den Ducatis zu kämpfen. Manchmal gibt es einfach Tage, an denen nicht mehr möglich ist. Und heute war einer dieser Tage.»

Angesprochen auf den Rennsieger und Gesamtwertungs-Drittplatzierten Enea Bastianini hatte Aleix Espargaró nur überschwängliches Lob übrig: «Enea fährt sehr sanft. Er erinnert mich an Dani Pedrosa zu seinen besten Zeiten!»

Ungeachtet dessen, dass Bastianini selbst nach dem Rennen in Silverstone verlauten ließ, sich noch nicht als Titelkandidaten zu sehen, sah Espargaró den Ducati-Piloten bereits mindestens ebenbürtig mit dessen Markenkollegen Jorge Martin und Pecco Bagnaia. Bastianini müsse für die Titeljagd möglicherweise noch seine Herangehensweise an die Rennwochenenden anpassen, dann sehe er diesen als Favorit auf den Weltmeistertitel: «Er muss verstehen, auf was es in solchen Rennen ankommt. Und sobald er das verstanden hat, wird er der sein, den es zu schlagen gilt!»

Ergebnisse MotoGP Silverstone, GP-Rennen (4. August):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 20 Runden in 39:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,931 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +5,866
4. Marc Márquez (E), Ducati +6,906
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,736
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,514
7. Alex Márquez (E), Ducati, +9,741
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +14,016
9. Pedro Acosta (E), KTM, +16,386
10. Franco Morbidelli (I), Ducati , +23,609
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +24,202
12. Jack Miller (AUS), KTM, +25,767
13. Maverick Viñales (E), Aprilia, +26,751
14. Johann Zarco (F), Honda, +26,953
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +37,278
16 Augusto Fernandez (E), KTM, +37,605
17. Luca Marini (I), Honda, +47,507
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +59,139
- Raúl Fernández (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Brad Binder (ZA), KTM, 1. Runde nicht beendet
– Joan Mir (E), Honda, Aufgabe nach 12 Runden

WM-Stand nach 20 von 42 Rennen:

1. Martin 241 Punkte. 2. Bagnaia 238. 3. Bastianini 192. 4. Marc Marquez 179. 5. Vinales 130. 6. Acosta 122. 7. Binder 114. 8. Di Giannantonio 104. 9. Aleix Espargaro 99. 10. Alex Marquez 92. 11. Bezzecchi 61.12. Morbidelli 61. 13. Oliveira 51. 14. Quartararo 49. 15. Raul Fernandez 46. 16. Miller 38. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 10. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 352 Punkte. 2. Aprilia 192. 3. KTM 178. 4. Yamaha 53. 5. Honda 26.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 430 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 302. 3. Gresini Racing MotoGP 271. 4. Aprilia Racing 229. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 165. 5. Red Bull KTM Factory Racing 156. 7. Red Bull GASGAS Tech3 137. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 24. 11. Repsol Honda 14.

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