Jack Miller (11.): «Immerhin heute kein Wildwechsel»
Am Samstagmorgen war Miller ein Hase ins Motorrad gelaufen, am Samstagnachmittag im Sprint schlug dann eine Seemöwe in seine Verkleidung an und blieb bis zu Millers Sturz als ungewollter Passagier an Bord. «Die RSPCA wird hinter mir her sein», scherzte Miller am Samstagabend über die australische Tierschutzorganisation – und hoffte, dass ihm noch mehr solcher blutigen Zusammenstöße für den Rest des Wochenendes erspart bleiben würden.
Während dieser Wunsch in Erfüllung gehen sollte, blieb der Traum von einem Erfolg bei seinem Heimspiel ein Luftschloss. Nach der Ehrenrunde mit Mick Doohan am Donnerstag, nach einem tagelangen Fan- und Medienrummel, bei dem Miller immer wieder in einem Atemzug mit anderen australischen Rennlegenden wie Doohan, Wayne Gardner oder Casey Stoner genannt wurde, war sein 11. Rang, mit knapp 20 Sekunden Rückstand auf Sieger Márquez, eine denkbar magere Ausbeute.
Mit dem 15. Startplatz als Ausgangsbasis waren freilich keine Wunder zu erwarten – und als sich Miller beim Losfahren auch noch mit Alex Marquez verhedderte und zusätzliche Zeit einbüßte, war klar, dass es bei seinem Heim-Grand Prix nur noch um Schadensbegrenzung gehen konnte.
«Alex Marquez kam mir in die Quere, drängte mich ab, und ich war in Kurve 2 Allerletzter», schilderte Miller. «Als ich endlich meinen Rhythmus fand, konnte ich etliche Gegner einfangen und machte mich auf die Jagd nach der Gruppe mit Raul Fernandez, doch dann wurde das Überholen immer schwieriger. Ich machte soviel Druck wie nur möglich, um an den Jungs dranzubleiben, doch gleichzeitig hatte ich immer mehr Rutscher, und zwar mehr übers Vorderrad als hinten. Gegen Ende hatte ich ein paarmal alle Hände voll zu tun, das ausbrechende Vorderrad mit Drifts am Hinterrad wieder unter Kontrolle zu bringen».
Trotzdem sei seine Renn-Pace anständig gewesen, hielt Miller fest. «Was zu meinem Glück fehlte, war ein sauberer Start – dann hätte das Resultat besser ausgesehen.»
Während der Heim-GP hohen emotionalen Stellenwert hatte, war das Großereignis aus sportlicher Sicht zu vernachlässigen. Im WM-Klassement findet man den Werksfahrer der Österreicher als 13. noch hinter Yamaha-Aushängeschild Fabio Quartararo.
Ergebnisse MotoGP Rennen Phillip Island, (20. Oktober):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 27 Runden in 39:47,702 min
2. Jorge Martin (E), Ducati,+0,997 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +10,100
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +12,997
5. Enea Bastianini (I), Ducati, +13,310
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +15,434
7. Brad Binder (ZA), KTM, +15,450
8. Maverick Vinales (E), Aprilia, +16,636
9. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,757
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,345
11. Jack Miller (AUS), KTM, +19,932
12. Johann Zarco (F), Honda, +20,284
13. Alex Rins (E), Yamaha, +22,140
14. Luca Marini (I), Honda, +24,279
15. Alex Marquez (E), Ducati, +24,649
16. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +30,499
17. Augusto Fernandez (E), KTM, +30,533
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +30,765
19. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +45,393
– Joan Mir (E), Honda, 2 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 10 Runden zurück
DNS: Pedro Acosta (E), KTM
Ergebnisse MotoGP Sprint Phillip Island, (19. Oktober):
1. Jorge Martin (E), Ducati, 13 Runden in 19:13,301 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, 1,520 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +4,368
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +6,879
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,623
6. Raul Fernandez (E), Aprilia, +15,249
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,905
8. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,280
9. Augusto Fernandez (E), KTM, +21,126
10. Luca Marini (I), Honda, +21,194
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +21,379
12. Alex Rins (E), Yamaha, +21,483
13. Joan Mir (E), Honda, +23,528
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +34,055
15. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +38,324
– Brad Binder (ZA), KTM, 2 Runden zurück
– Maverick Vinales (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 2 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 3 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 6 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 9 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 34 von 40 Rennen:
1. Martin, 424 Punkte. 2. Bagnaia 404. 3. Marc Márquez 345. 4. Bastianini 331. 5. Binder 192. 6. Acosta 181. 7. Viñales 171. 8. Morbidelli 151. 9. Di Giannantonio 150. 10. Aleix Espargaro 136. 11. Bezzecchi 134. 12. Alex Márquez 125. 13. Quartararo 93. 14. Miller 71. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 40. 18. Nakagami 28. 19. Rins 23. 20. A. Fernández 21. 21. Mir 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 611 Punkte. 2. KTM 285. 3. Aprilia 267. 4. Yamaha 104. 5. Honda 60.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 735 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 575. 3. Gresini Racing 470. 4. Aprilia Racing 307. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 284. 6. Red Bull KTM Factory Racing 263. 7. Red Bull GASGAS Tech3 202. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 68. 11. Repsol Honda Team 29.